Donnerstag, 19. September 2013

Englandfahrt vom 01.09.2013 bis zum 05.09.2013

We´re so amused... 

Die Reise ging schon chaotisch los. Unsere liebste Karo hatte ihren Ausweis vergessen und musste dadurch noch einmal nach Hause. Somit mussten 50 weitere Schüler plus drei Lehrer und ein Busfahrer auf sie warten und unsere England-Tour begann schon mit einer halben Stunde Verspätung. Aber das war noch nicht einmal das eigentlich Problem. Unserer Reiseveranstalter hatte sich ein wenig mit dem Zeitplan verschätzt und so hatte unser Busfahrer überhaupt keine Chance uns rechtzeitig nach Zeebrügge in Belgien zur Fähre nach Hull in England zu bringen, wie es eigentlich geplant war. Also entwickelten unsere drei mitfahrenden Englischlehrer einen Notfallplan mit einer neuen Reiseroute. Dadurch wurde leider auch die englische Stadt York von unserem Reiseplan gestrichen.
Dafür verbrachten wir die erste Nacht in einem wunderschönen belgischen Städtchen namens Brügge. Abends unternahmen wir in einer kleinen Gruppe von sechs Leuten einen Spaziergang durch die Altstadt mit vielen bezaubernden Häuschen geschmückt mit bunten Lichtern. Besonders eindrucksvoll war ebenfalls der Marktplatz mit dem Rathaus und dem Belfried, also dem Glockenturm der Stadt. Auch in der Dunkelheit so viele schöne Ecken zu erkunden. Nachdem wir eine Weile gelaufen waren, entschieden wir den Rücktritt anzutreten. Jedoch hatten wir uns nachts in Brügge ein wenig verirrt und brauchten einige Zeit, bis wir das Hotel erreicht hatten. Doch da es so schön heißt: „Wer Erfahrungen machen will, muss Umwege gehen“ (Andrzej Szczypiorski), hab ich am Verlaufen ja sowieso stets meine Freude und so sahen wir auf unserem Weg noch ein bisschen mehr von den Kanälen, die die Stadt umgeben.

Am folgenden Tag erreichten wir die Fähre, nun allerdings von Calais in Frankreich aus, pünktlich. Diese brachte uns in knappen zwei Stunden Fahrt nach Dover, an der Küste Englands. Vom Schiff aus hatten wir einen guten Blick auf die Stadt und ebenfalls auf die Kreidefelsen.
Anschließend ging es mit dem Bus weiter nach Canterbury. Eine Stadt wie eine Filmkulisse. Voller Fachwerkhäuser, Pubs und einer eindrucksvollen Kathedrale mit einer mysteriösen Mordgeschichte. Wir bekamen eine kleine Stadtführung und etwas Zeit, um uns auf eigene Faust noch einen Eindruck von der Stadt zu verschaffen. So machten Anne und ich einen kleinen Stadtbummel und suchten auch den ein oder anderen süßen Laden auf.

Canterbury - Kathedrale
Später fuhren wir dann nach London, das Hauptziel unserer Reise. Bei der Ankunft am ersten Hotel gab es zunächst einige Probleme mit der Zimmerverteilung. Dies erwies sich später allerdings als unnötig, da alle Zimmer gleich eng, dreckig und hässlich waren. Um möglichst wenig Zeit im Hotel verbringen zu müssen, machten sich Tabitha und ich relativ schnell auf den Weg Englands Hauptstadt zu erkunden. So bekamen wir an dem Abend noch die Themse mit der London- und der beeindruckenden Towerbridge zusehen. Des Weiteren liefen wir am Tower of London und The Shard, welche bis Oktober 2012 das höchste Gebäude Europas darstellte, entlang.

London - Themse
London - Tower Bridge
Den Dienstag verbrachten wir komplett in Cambridge. Genauso stellt man sich eine typische englische Universitätsstadt vor. Dort nahmen Tabitha und ich einige College-Gebäude in Augenschein und schlenderten die meiste Zeit entspannt und bei Sonnenschein durch die Gassen, über den Markt und einen kleinen Park. Dabei sind wir eher zufällig auf den wundervollen Laden „Lilac Rose“ gestoßen, in dem wir wirklich alles hätten kaufen können – von Schmuck, über Bücher und Taschen bis hin zu zauberhaften Kleidern. Ich war selten so beeindruckt von einem Laden.
Cambridge - King´s College
Gegen Nachmittag fuhr der Bus uns zu unserer zweiten Unterkunft in London. Obwohl ich mir das Zimmer dort mit 14 anderen Mädels geteilt habe, war das Hotel deutlich geräumiger und hygienischer, sodass sich die meisten dort sehr wohlfühlten. Abends fand dann nur noch ein Gang zum Supermarkt und eine Quatschrunde in der Lobby des Hotels für mich statt.

Am nächsten Tag hatten wir nun endlich Gelegenheit London zu erkunden. Diese Freude wurde allerdings sehr schnell wieder durch eine Stadtführung in unserem Bus mit einer deutschen Stadtführerin mit schlechtem Englisch zerstört. Dabei haben wir mehr Autos und Luxusshops gezeigt bekommen, anstatt der touristischen Attraktionen und ich habe auch nie das gesehen, worüber die nette Frau gerade gesprochen hat bzw. sie hat nie über die Dinge gesprochen, die ich gerade gesehen habe. Also entschieden Tabitha, Sophie und ich uns dafür, anschließend selbst noch einmal die hauptsächlichen Sehenswürdigkeiten zu erlaufen. So gingen wir (Tabitha übrigens nur mit einem Schuh…) neun Stunden lang durch die gesamte Innenstadt. Dabei besuchten wir den BigBen und Westminster Abbey von außen, fuhren wir mit dem Riesenrad London Eye, liefen über die Millennium Bridge zur St. Pauls Cathedral und begegneten dabei einem kleinen niedlichen singenden und Gitarre spielenden Jungen während er gerade ein Video von sich für Youtube drehen ließ sowie einem Mann, der die Welt bereist und überall die auf der Straße klebenden Kaugummis anmalt. Zudem stiegen wir die 311 Stufen des Monuments hinauf und wieder hinab, um einen Ausblick über die Stadt zu haben, und bekamen somit auch noch einmal einen Blick auf die Tower Bridge. Auf unserem Rückweg nahmen wir den Leadenhall Market sowie den Covent Garden auf dem Weg zum Picadilly Circus mit. Dort hielten wir uns eine Weile im M&M-Shop auf, bevor wir weiter gingen zum Buckingham Palace. Zwischendurch legten wir ein paar kleine Pausen ein, beispielsweise im St. James Park ein. Abends liefen wir noch ein Stück auf der Oxford-Street, auf welcher die Hälfte unserer Reisegruppe den gesamten Tag mit Shoppen verbracht hatte. Mit der Underground ging es dann zurück zum Hotel am äußersten Rand der Stadt. Dort waren wir allerdings auch sehr erschöpft, sodass wir nach diesem ausgeuferten Spaziergang nur noch ein paar Stunden in der Lobby saßen.

London - London Eye
London - St. Pauls Cathedral
London - Picadilly Circus
London - Buckingham Palace
Am Donnerstag mussten wir dann schon wieder unsere Rückreise antreten. So fuhren wir mit dem Bus wieder nach Dover und die Fähre setzte uns über nach Calais. Am Morgen des nächsten Tages erreichten wir wieder Bernau.

Insgesamt war es eine schöne Reise und mir hat besonders gefallen, dass wir auch kleine Städte wie Brügge und Cambridge besuchten. Allerdings habe ich auch feststellen müssen, dass Vorstellungen vom Reisen sehr variieren können. ;)

Jenny