Montag, 27. Oktober 2014

Ein Tag auf Arbeit

Dienstag, 21.10.2014 – Tag 112

Mein Führerschein ist da! Das vierte Mal hatte ich nun das erhebende Gefühl endlich  meinen Führerschein in den Händen zu halten. Mittlerweile wird die Adresse von Caren und Marc schon sehr oft als Weg genutzt, um mich zu erreichen. So habe ich gestern auch ein Paket aus der schönen Heimat von meinen lieben Eltern erhalten, bestückt mit ganz viel Schokolade, tollen Artikeln und Tickets für nächsten Sommer back in Germany… Das Resultat waren strahlende Kinder- bzw. junge Erwachsenen-Augen und ein Gefühl als hätten wir schon Weihnachten. Danke, danke, danke dafür. Ein Tag später kam dann auch gleich noch ein Brief mit mehreren Postkarten, denn ich bin ja nicht die einzige, die momentan so in der Welt umher reist.  Freude über Freude und auch ein wenig Sehnsucht nach dem Zuhause.

In der letzten Woche habe ich mir hier aber auch ganz gut die Zeit vertrieben. Neben der Arbeit, wo die Jungs vom Store schon neidisch sind, weil ich dabei Golf-Cart fahren darf und sie nicht, war ich letzte Woche sehr kulturbewusst. 

So bin ich am Donnerstag in die United Knox Church in Calgary zu einem Event vom „WordFest“ gegangen. Dort haben die beiden Autorinnen Tehreh Mafi, die ich vorher gar nicht kannte, und Veronica Roth, die die „Divergent“-Reihe geschrieben hat, sich untereinander unterhalten und ausgefragt und anschließend Fragen aus dem Publikum beantwortet. Von Veronica Roth, wegen der ich dort war, war ich wirklich überrascht Es ging mir ein wenig so wie wenn man ein gutes Buch liest und die Verfilmung dann so überhaupt nicht seiner Vorstellung entspricht. Alles, was ich bisher von ihr gesehen, über sie gelesen und in ihren Büchern von ihr gelesen hatte, entsprach so gar nicht der Person, die dann plötzlich im Miley Cyrus-Look in unmöglicher Haltung auf der Bühne saß. Teilweise wirkte sie bei dem Gespräch meiner Meinung auch wirklich unprofessionell, weil sie öfter nicht auf ihre Gesprächspartnerin eingehen konnte oder das Publikum merkte, wenn ihr Interesse nur gespielt war. 
WordFest - Tehereh Mafi & Veronica Roth
Vom Inhalt her war es jedoch sehr interessant etwas über das Leben der beiden und den Beruf der Autorin zu erfahren. So bereue ich es auf keinen Fall hingegangen zu sein. Ich weiß nur noch nicht so recht, was ich von Veronica Roth halte. Tehereh Mafi erschien hingegen ein wenig professioneller und sagte auch einige Dinge, bei denen das Publikum echt inne gehalten hat oder applaudiert hat. Besonders inspirierend empfand ich den Austausch über Zitate aus den Werken der beiden aber auch insgesamt über das Leben. „Be brave…“ Auch die Atmosphäre in der alten Kirche inmitten der modernen Gebäude in Downtwon hatte etwas Einzigartiges. 

Am Samstag ging es nach der Arbeit sofort mit der nächsten Veranstaltung weiter. Relativ spontan habe ich nämlich wieder beim Konzert des „Calgary Philharmonic Orchestras“ geholfen und diese Mal bei Weitem mehr Tombola-Tickets verkauft. Dabei habe ich nun endlich auch Veronica kennengelernt, die alle Volunteers koordiniert. Eine sehr euphorische und alles überstürzende Frau aus Lateinamerika, die mir etwas zu dominant und überschwänglich erschien. Außerdem war es echt seltsam, dass sie nur mich und nicht Caren und Marc für das Konzert angeschrieben hat, obwohl die beiden im Gegensatz zu mir schon über Jahre unzählige Male ausgeholfen haben. An diesem Abend spielte das Orchester zur Sängerin Mary Chapin Carpenter, von der ich zwar vorher auch noch nichts gehört hatte, die aber eine eindrucksvolle Stimme hat und das Publikum sehr begeistern konnte. Dafür wurde sie dann sogar mit einem „Calgary White Hat“ (dem weißen Cowboyhut als Symbol der Stadt) belohnt. Diese Konzert war also ganz anders als das zum Disney-Film und es hat mich auch sehr gut gefallen und abgesehen von Veronica bin ich an dem Abend auch noch auf einige weitere interessante Personen gestoßen. In der Bahn habe ich auf dem Rückweg deutsch Studenten der University of Calgary getroffen, die ein so schlechtes Englisch gesprochen haben, dass ich schon Gänsehaut bekommen habe. Außerdem bin ich beim Verkauf der Raffle-Tickets beispielsweise mit einer Professorin der SAIT ins Gespräch gekommen, die sehr begeistert davon war, was ich hier so in Kanada tue und dass ich mich dann noch freiwillig in Dinge wie die Konzerte mit einbringe. 

Die nette Dame hat mich einmal wieder daran erinnert, was für eine unglaubliche Chance es ist hier zu sein und, dass ich diese auch echt voll nutzen und auskosten sollte. So habe ich gestern erst einmal meine Winterreifen abgeholt und bin nun ein wenig besser für alle Vorhaben gewappnet. Die meisten Häuser der Gegend sind übrigens schon schön gruselig geschmückt, denn bald ist Halloween und danach geht auch schon die Ski-Saison los. 

Elbow-Falls im Herbst
Letztes Wochenende habe ich noch ein wenig das Herbstwetter genossen und habe so noch eine Wanderung unternommen. Zunächst habe ich mir die Elbow-Falls angeschaut und musste dort leider feststellen, dass der sogenannte „Wanderweg“ aus einem asphaltierten Weg zu einer Aussichtsplattform bestand, den ich in zehn Minuten zwei Mal auf und ab gelaufen war in der Hoffnung noch eine Abzweigung zu einem richtigen Trail zu finden, der leider nun mal nicht existierte. 
Also entschied ich mich dann den 7km langen Fullerton-Loop entlang zu wandern. Die erst Hälfte des Rundweges war ziemlich frustrierend, da es stetig bergauf ging und man eigentlich nichts außer braune Vegetation und Gray Jays (Vögel) sehen konnte. Sicher ist es dreimal schöner dort im Frühjahr oder Sommer entlang zu laufen, wenn man auch ein wenig Farbe der blühenden Pflanzen zu Gesicht bekommt.
 
Gray Jays als Ermunterung auf einem einsamen Wanderweg
Dafür war es die zweite Hälfte des Weges umso mehr wert, dort lang zu wandern. Während es ab der Mitte wieder bergab ging, hatte ich eine tolle Sicht auf das Flusstal. Allerdings war es auch ein bisschen beängstigend wie die schon mehr als schief stehenden Bäume im Wind ungemein quietschten und knarzten, als würden sie jeden Moment umkippen, während ich unter ihnen entlang laufe. Außerdem hatte ich auch ein paar Sorgen, dass mir unterwegs Wildlife über den Weg läuft, da der Trail sowas von ausgestorben war was andere Wanderer angeht und mir in den gesamten zwei Stunden nur eine einzige weitere Person begegnete.

die Belohnung des Wanderausflugs - eine wundervolle Aussicht
Nach diesem Abenteuer machte ich noch einen kurzen Stopp im Dorf Bragg Creek, wo nun wirklich rein gar nichts los ist. Das einzige, was ich dort machen konnte, was mir Vogelscheuchen anzuschauen, weil zu dieser Zeit dort das Scarecrow-Festival stattfand. Dorfleben kann ich dazu nur sagen, aber anders kenne ich das ja auch kaum von zu Hause. ;)


Freitag, 24.10.14. – Tag 115

Hier einmal main Arbeitsplatz - noch im strahlenden Sonnenschein
Es wird immer kälter, alle reden davon, dass es nun wirklich Winter wird und ich sitze im RV Park Office auf Arbeit. Bisher hat es hier nicht wieder geschneit, nur in den Bergen. Ich habe gerad so überhaupt nichts zu tun, wie üblich in den letzten beiden Stunden. Deshalb nutze ich nun mal die Zeit, um  über einen typischen Arbeitstag auf dem Campingplatz zu berichten.

Meine Schicht beginnt meist um 10:00 oder 12:30 Uhr und da die Sommer-Saison zu Ende ist, wird die Dumping-Station und der Angelteich gar nicht mehr aufgeschlossen, was mir schon einmal zehn Minuten am Morgen spart. So ist mein erster Gang in den Keller, wo ich meine Kasse zähle und mit ins Office bringe, wo ich dann hoffentlich nicht beim Aufschließen den Alarm auslöse. Dann wird der Feuerholz-Container aufgeschlossen, damit die Camper sich für ihr Lagerfeuer ausstatten können. Nachdem ich beim Convenience-Store war und alle Formblätter und Rechnungen der letzten Nacht abgeholt habe, die für den Campingplatz waren während das Office schon geschlossen hatte, starte ich meinen Arbeitstag am Schreibtisch. Ich gehe den Kram vom Laden durch, logge mich erst einmal in allen zig Systemen ein, lese alle Nachrichten, die mir die Mitarbeiter vom Vortag hinterlassen haben und bringe Ordnung an den Tag. Ich schaue mir an, wer heute alles einchecken wird und drucke eine Liste mit allen Check-Outs für den Tag, damit die Maintanace-Guys überprüfen können, dass auch wirklich alle ihre Stellplätze verlassen haben. Über den Tag beantworte ich alle Mails und Online-Reservierungen. Außerdem bin ich dafür verantwortlich, dass das Geld der Leute monatlich abgebucht wird, die ihre Trailer im Storage zu stehen haben und durch das Automatic Billing-System zahlen. Des Weiteren rufe ich alle anderen Storage-Kunden an, deren Zahlung in den nächsten beiden Tagen ausläuft, um sie daran zu erinnern zu uns zu kommen und zu zahlen. Das muss dann anschließend alles dokumentiert werden in den jeweiligen Ordnern der Kunden und in zwei Comutersystemen. Wir haben die neue Database erst vor ein paar Wochen bekommen und bis alles funktioniert, müssen wir beide verwenden. Da kommt man schnell mal durcheinander und vergisst irgendetwas. Vor allem wird man dabei natürlich ständig unterbrochen, da Kunden ins Office hereinkommen, die einchecken wollen, die auschecken, die ihren Aufenthalt oder ihren Stellplatz im Storage zahlen wollen, die länger bleiben wollen als geplant, die sich nur mal eben informieren wollen oder die sich beschweren wollen, dass sie nicht in ihre Site entweder auf dem Campingplatz oder im Storage gelangen können, weil der Platz zu klein ist oder die bösen Leute neben ihnen halb auf ihrem Platz geparkt haben. In den meisten Fällen sind die Leute wirklich einfach nur zu doof zum Einparken, aber wir tun natürlich alles, damit der Kunde dann auch einen Stellplatz bekommt, mit dem er zufrieden ist. Das muss man dann wiederum alles dokumentieren, während uns die Leute das Office einrennen, weil ihre Access-Karte für das Eingangstor mal wieder nicht funktioniert. Das kommt einmal daher, dass wir alle auch mal vergessen diese richtig zu aktivieren oder zu verlängern, auf der anderen Seite hat das Karten-System auch einen an der Klatsche und erkennt manche Karten nicht einmal mehr. Meist passiert dies alles auf einmal und dann klingelt noch das Telefon, man muss Reservierungen aufnehmen und zwischen den Campern und dem Management des Parks die Kommunikation bezüglich des Internets übernehmen, das ich eigentlich gar nicht als solches bezeichnen würde, weil es einfach mal nicht funktioniert. Achja und bei welchem Storage-Kunde in welchem System war ich jetzt noch einmal gerade abgestorben? Da aber meist all diese Dinge auf einmal kommen, hat man in der Zwischenzeit auch oft einfach gar nichts zu tun. Tagsüber kann man dann die Gelegenheit nutzen, im Storage zu überprüfen, ob wirklich alle so schlimm geparkt haben. Heute bin ich in der Kälte über den Platz gelaufen, um an ungefähr 60 Trailer-Türen zu klopfen und das neue Infoblatt mit der Information, dass das Internet immer noch nicht wirklich funktioniert, auszuteilen. Als Highlight des Tages haben Mary, die im Raum nebenan sitzt und sich mit den Gehältern der Mitarbeiter und dem Verkauf der Wohnwagen-Utensilien beschäftigt (den wir im Office übrigens auch noch übernehmen), Bonnie als meine Chefin und ich diese Woche damit begonnen, eine Teatime-Pause mit Donuts einmal am Tag einzulegen. So ist jeder Tag immer ein wenig chaotisch und es sind die verschiedensten Dinge zu tun. Darum habe ich mich an meinem ersten Arbeitstag hier auch so überhaupt nicht zurechtgefunden. Wenn man allerdings etwas eingearbeitet ist, bekommt man schon einen recht guten Überblick und mit einer Zettelwirtschaft á la Bonnie und Jenny klappt das schon. In den letzten zwei bis drei Stunden am Abend hat man dann allerdings, wie heute, überhaupt nichts mehr zu tun. Vielleich kommt noch ein Kunde zwei Minuten bevor man das Office schließen und gehen darf hinein, nachdem man mehrere Stunden lang niemanden gesehen hat. Vielleicht kommt auch noch Tristan vorbei, um sein Geld zu wechseln, nur haben wir nun gar keine Geldbox mehr. So bereitet man alle Check-In-Packages für den nächsten Tag vor und packt alles zusammen, was der Store am späten Abend und frühen Morgen, wenn wir noch nicht geöffnet haben, wissen muss. Trotzdem bleibt immer noch genügend Zeit um Reiseplanungen zu schmieden, Postkarten zu schreiben, interessante Backrezepte herauszusuchen, Blogs zu lesen bzw. selber zu schreiben. Wenn es dann 20:00 Uhr ist, darf man den Feuerholz-Container wieder schließen, sich überall ausloggen, seine sieben Sachen packen, den Alarm setzen und abschließen. Während man dann wieder im Keller die Kasse zählt und alles Wichtige im Laden abgibt, noch ein nettes Schwätzchen mit den Mitarbeitern dort hält, nach Hause fährt und zehn Minuten lang was auch immer macht, wird man sogar noch bis halb neun bezahlt für den Fall, dass jemand anruft und kurz nach offizieller Öffnungszeit eincheckt oder jemand um acht Uhr herein kommt und ein mega großes Problem hat, das eben länger braucht um gelöst zu werden, was eigentlich beides fast nie vorkommt. Dafür fängt man, wenn man die erste im Office ist, auch eine viertel Stunde vor Schichtbeginn an, um vorbereitet zu sein, wenn die ersten Kunden kommen. So läuft hier also ein typischer Arbeitstag ab.

Mein Fortbewegungsmittel während der Arbeit
Vorgestern war das Ganze allerdings noch dreimal chaotischer. Schon auf meinem Weg zurück vom Cachen zum Haus vor der Arbeit sind alle drei Ampeln ausgefallen und es war echt nicht lustig an so großen Kreuzungen irgendwie durchzukommen. Auch in Sunset war der Strom ausgefallen und auf der Arbeit war es nicht anders. Zum Glück war fast alles wieder normal, als meine Schicht begann, allerdings funktionierte die POS, mit der ich meine Kasse bediene nicht mehr, auch nicht mehr als der Strom wieder da war. Also hockte Greg die ganze Zeit auf dem Boden des Offices, um sie zu repariere, was er schließlich auch schaffte. Das hat allerdings so einige Zeit gedauert, in der ich alle Beträge wegen der Steuern selbst ausrechnen, das Geld sammeln und alles wieder extra dokumentieren musste, damit ich es später noch einmal alles eintippen konnte. Dazu kam dann natürlich noch der alltägliche, schon beschriebene Wahnsinn und irgendwann bin ich dann noch volle Kanne mit dem Kopf gegen das Regal gehauen, sodass Bonnie und ich den Tag einfach komplett abhaken konnten. 

Die Arbeit hält einen also ganz schön auf Trapp, aber gerade dadurch verbessert sich auch mein Englisch. Nun ist meine hektische Schicht fast vorbei und ich kann schon damit anfangen zusammen zu räumen. Morgen geht dann alles wieder von vorne los. Dabei ist es aber auch echt sehenswert, wie die Dauercamper sich für den Winter in ihrem Wohnwagen gemütlich und häuslich eingerichtet haben. Einige haben sich sogar eine kleine Terasse oder Veranda und einen extra Eingang mit kleinem Flur vor ihr mobiles Heim gebaut und sich ihren Garten super schön gestaltet. Trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen den Winter darin zu verbringen, zumal heute Nacht wieder einmal ein paar Schläuche fürs Wasser und Abwasser eingefroren sind.


Sonntag, 26.10.2014 – Tag 117

Und da ist der Schnee. Vor einer Woche bin ich noch nur im Shirt herumgelaufen. Ein Hoch auf ein Auto. Mit dem Fahrrad zur Arbeit hätte ich heute viel Freude gehabt. Dabei fällt mir ein, dass ich eine der wichtigsten Aufgaben in meinem Arbeitsalltag ja noch vergessen habe. Einmal am Tag muss ich nämlich über den gesamten Campingplatz laufen oder mit dem Golf-Cart fahren und den Stromverbrauch der Dauercamper ablesen. So kommt man wenigstens einmal am Tag raus, jedoch ist das bei dem extremen Wind, der hier im Moment herrscht auch nicht immer eine Freude.

Unterwegs im Wilden Westen :D

Jenny

Freitag, 17. Oktober 2014

Hamilton/Whitianga



07.10.2014 - Tag 28

Wir haben geplant gegen Mittag den Bus nach Whitianga zu nehmen und dann abends dort anzukommen. Planen können wir mittlerweile ganz gut, aber bei der Ausführung kommt es immer wieder zu kleinen Störungen. Die Kurzfassung unseres Erlebnis: wir hatten ein Problem unseren Bus zu finden. Dieser stand eigentlich direkt vor unserer Nase, aber da uns selbst die Busfahrer keine richtige Auskunft geben konnten war der Bus schließlich ohne uns auf und davon. In letzter Sekunde hat uns ein anderer Bus, der auch Richtung Süden gehen sollte, mitgenommen und wollte uns eine Weiterfahrt nach Whitianga organisieren. Das war dann doch nicht mehr möglich und so standen wir plötzlich völlig planlos und deprimiert in Hamilton mit unseren sieben Sachen. Von hier aus war es auch nicht mehr möglich eine Weiterfahrt zu buchen, also mussten wir kurzfristig in einem Hostel einchecken. Die Stadt ist echt nicht schön. Nur Restaurants, Cafés und andere kleine Geschäfte in einer Reihe (nichts für unseren kleinen Geldbeutel). Es fehlt einfach der Charme, den eine Stadt am Meer hier so ausmacht. Ich verstehe jetzt auch, warum die Neuseeländer unsere deutschen Städte so schön finden. Bei uns findet man noch viel Geschichte und schöne Stadtkerne, was hier leider nicht der Fall ist. Am Nachmittag haben wir unser neues Busticket buchen wollen, was auch nicht so reibungslos funktionierte, denn wir mussten erneut zum Informationscenter dackeln und noch einmal was ändern lassen in der Hoffnung, dass es am nächsten Morgen klappen würde. Um unsere etwas niedergeschlagene Laune wieder aufzubauen haben wir am Abend noch einen Harry Potter Film angeschaut.

08.10.2014 - Tag 29

Am frühsten Morgen begann unser Bus-Marathon. Wir waren 8 Stunden unterwegs, mussten 3 Mal umsteigen und wenn ihr euch das ganze Mal auf der Karte anschaut, seht ihr was wir da für ein Käse zusammen gefahren sind (Hamilton – Rotorua – Tauranga – Ngatea – Whitianga)! Mit dem Auto wären wir in weniger als 3 Stunden da gewesen. Mein Fazit: die neuseeländischen Busse sind wie die Deutsche Bahn. Dennoch ist das Bus fahren an sich sehr entspannt. Wir sind durch viele kleinere nicht so schöne Städte gefahren, durch die schöne grüne hügelige Landschaft mit den friedlich aussehenden Tieren drauf oder auch einfach nur durchs Flachland mit Bergen im Hintergrund. Die Strecke von Ngatea nach Whitianga war wieder ganz anders wunderschön. Es ging Berg auf und durch schöne Wälder und immer wieder mit Blick auf das Meer. Es ist unfassbar, wie sich die Landschaft so plötzlich zu solch einem bergigen Etwas entwickeln kann. Am Hostel angekommen hatten wir den Strand direkt vor der Nase. Selbst von unserem Zimmer aus hatten wir Blick aufs Meer. Das Highlight des Abends war sicherlich der Vollmond, welcher so traumhaft schön über dem Meer schien und ganz unerwartet konnten wir noch die Mondfinsternis aus unserem Zimmer betrachten! Ein beeindruckender Anblick, wenn der Mond plötzlich duster ist.



09.10.2014 – Tag 30

So schön das Wetter auch gestern war, es hat mal wieder eine 180° Wendung gemacht. Alles grau, grau und nochmal grau mit Regen. Wir haben wohl eine kleine Pechsträhne mit dem Wetter. Nicht gerade motivierend etwas Spannendes zu unternehmen. Bis in den Nachmittag rein haben wir deshalb erst einmal geplant oder versucht zu planen, denn etwas Brauchbares kam nicht wirklich zustande. Die Jobsuche gestaltet sich wirklich schwieriger als gedacht. Damit wir unseren Kopf ein wenig frei bekommen sind wir dann doch nochmal eine Runde ins Städtchen gegangen, haben dem Hafen einen Besuch abgestattet und sind am Strand entlang geschlendert. Ein Eis hat die Situation deutlich verbessert. Das Eis hier ist einfach nur göttlich! Das gemeinsame Kochen am Abend und ein Verdauungssparziergang am Strand haben den etwas unproduktiveren Tag gut abgerundet.


10.10.2014 – Tag 31

Ich bin mit allergrößter Motivation um 6 Uhr aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu betrachten, wenn man das Meer schon direkt vor der Tür hat… Das Bild vom „Sonnenaufgang“ ist nicht gerade sehenswert. Eine einzige graue Masse. Trotz des Wetters wollten wir zur 'Cathedral Cove' gehen. Dieser Ort könnte euch aus dem Film „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“ bekannt vorkommen. Da hier keine Busse fahren und wir auch kein Geld für irgendwelchen touristischen Kram ausgeben wollten sind wir einfach mal losgelaufen. Nach einer Stunde sind wir an einem schönen Stand angelangt und von der Hauptstraße aus hat uns ein netter Mann mit seinem Auto mitgenommen und hat uns doch tatsächlich direkt vor der dem Wanderweg, der zur ‚Cathedral Cove‘ führte, abgesetzt. Ungefähr eine dreiviertel Stunde ging es größtenteils mit imposanten Blick über die 'Mercury Bay' auf und ab zur Bucht 'Cathedral Cove'. Man muss schon sagen, dass die Natur hier wieder unheimlich abgedroschene Sachen geschaffen hat! Aufgrund des Wetters war das Ganze nur weniger magisch, als ich mir vorgestellt habe. Wir haben am Strand eine kleine Snackpause sowie einen Mittagsschlaf abgehalten mit der Hoffnung, das Wetter würde noch aufreißen, wie es an so vielen Tagen hier passiert. Aber ausgerechnet heute nicht. Ein Grund irgendwann an diesen Ort nochmal zurück zu kehren! Der Rückweg gestaltete sich auch als einfach und so waren wir im Nu wieder am Hostel. Hitchhiken ist hier in Neuseeland eine sehr einfache Methode relativ schnell voran zu kommen und dabei spart man gleich noch Geld!

Herrlicher Blick auf die 'Mercury Bay'
Wanderweg zur 'Cathedral Cove'

Der berühmt berüchtigte Blick...

11.10.2014 – Tag 32


Ein Frühstück mit Blick aufs Meer ist schon ziemlich famos. Wir waren den Vormittag lang förmlich dazu gezwungen zu Planen und wirkliche Ergebnisse zu erzielen, da wir morgen weiter nach Tauranga wollen. Wir hatten noch kein Hostel und auch keinen Job. Das mit den Hostels in der Region ist so einen Sache. Zum einen versprechen viele bei der Jobsuche zu helfen, aber eh sie dir einen Job vermitteln können schon mal ein oder zwei Wochen vergehen. Man bezahlt quasi Geld für das Warten. Das ist nicht so wie wir uns das vorgestellt haben. Zum anderen muss man sich darüber im Klaren sein, dass wenn man einen Job hat, mehrere Wochen in ein und demselben Hostel lebt undes gibt nur wenige, die für diese lange Zeit eine familiäre Atmosphäre bieten und das ist mir an dieser Stelle schon wichtig. Die Reise wurde schon an vielen Stellen durch Zufälle geprägt und auch heute hatten wir dieses Glück, denn Julietta, die in unserem Zimmer wohnt und aus Argentinien kommt, hat zufällig mitbekommen, dass wir nach Tauranga wollten und erinnerte sich an Freunde, die bei einer privaten Unterkunft gelebt haben und sich dort sehr wohlgefühlt haben. Sie hatte uns die Nummer organisiert und kurz darauf hatten wir ein neues Heim! Das mit der Jobsuche wollten wir dann vor Ort einfach selbst in die Hand nehmen. Am Nachmittag waren wir noch einmal in der Stadt, haben ein Eis gegessen und dann eine Weile am Strand verbracht, da doch tatsächlich die Sonne schien!


Man könnte meinen wir sitzen an der Ostsee...so ist es aber nicht!

12.10.2014 - Tag 33


Da der Bus schon um 7 Uhr in der Früh fuhr hatten wir noch einen traumhaften Sonnenaufgang!



Dienstag, 14. Oktober 2014

"Not All Who Wander Are Lost"



Sonntag, 21.09. 2014 – Tag 82

Innerhalb der letzten beiden Wochen habe ich in und bei Calgary drei Jahreszeiten durchlebt. Nachdem die Kinder der Gegend vier Tage lang mit Schneemann bauen und Rodeln beschäftigt waren, hatten wir noch einmal eine sehr warme Sommerwoche. Nun färben sich mittlerweile die Blätter der Bäume in den schönsten Farben und der Herbst steht vor der Tür. Dies ist wahrscheinlich nicht annähernd mit dem Indian Summer der Ostküste zu vergleichen, aber Laura wäre mit ihrem Faible für Herbstbäume dennoch hin und weg. Während Caren und Marc nun genau in den beiden Wochen auf Reise waren, habe ich auch ein wenig die Ruhe genossen und selbst den Haushalt mit Wäsche waschen, Putzen und vor allem Kochen erledigt. Man lernt ja immer wieder dazu. =) Unsere Nachbarin Eryn war auch sehr süß und hat mir angeboten einfach bei ihr und ihrer Familie vorbeizuschauen, falls ich einsam oder mir langweilig sein sollte. Durch die viele Arbeit bin ich leider nicht ein Mal dazu gekommen. Trotzdem ist es doch immer schön zu wissen, dass jemand da ist. Mit ihrem Mann Tracie bin ich letzte Woche auch zwei Tage zur „Univerity of Calgary“ gefahren, da er dort arbeitet und ich von da aus mit der Bahn weiter zum Tower für meine Schichten im Visitor Information Centre fahren konnte. Da seine Arbeit allerdings wirklich sehr früh beginnt, hatte ich immer noch zwei Stunden zwischendurch Zeit. So habe ich am Dienstag die Chance genutzt die Universität ein wenig kennen zu lernen. Es gibt schließlich immer noch genügend Leute hier, die versuchen mich von einem Studium in Kanada zu überzeugen. Bisher hatten sie dabei noch nicht so viel Erfolg, aber zum Glück habe ich auch noch ein paar Monate, um solche Entscheidungen zu treffen.

Meine beiden Arbeitstage im Tower waren wieder einmal sehr erlebnisreich, wenn man beispielsweise bedenkt, dass alle drei Mitarbeiter, die am Dienstag Schicht hatten, ungefähr einen Monat lang nicht mehr im Centre waren und wir uns so erst einmal gegenseitig auf den neuesten Stand bringen mussten. So habe ich auch Marli kennengelernt, eine Brasilianerin, die keinen leichten Start in Calgary hatte, aber jeden mit den vielen Sprachen beeindruckt, die sie beherrscht. Interessant wurde es dann auch, als der Computerfritze ankam, um den Hauptcomputer wieder zum Laufen zu bringen, und niemand den richtigen Schlüssel in einer Schlüsselbox mit gefühlten hundert Exemplaren finden konnte. Dabei war es auch ziemlich frustrierend, dass jeder zweite Schlüssel ins Schloss passte, aber dennoch nicht funktionierte. Am nächsten Tag war Kaitlyn dann die Heldin des Tages als sie den richtigen in der Hand hielt. Dafür saß ich am Mittwoch während ihrer Mittagspause plötzlich vollkommen im Dunkeln alleine in der Touristinformation, da der halbe Tower vom Stromausfall betroffen war. Es macht sich auch total praktisch den Touristen ihren Weg auf einem Stadtplan zu erklären, den sie nicht sehen können. Als dann auch wieder Licht vorhanden war, spazierte ohne Witz ein pfeifender und vor sich hin murmelnder Gnom in das Centre herein. Der kleine Mann trug einen Schlapphut, sowie eine dicke Jacke und Stiefel und entsprach so vollkommen der Vorstellung eines Gnoms. Zum Glück wollte er keine touristische Auskunft von mir haben und hat mir nur irgendetwas über die Uhrzeit in Mexiko-City erzählt, denn verstanden habe ich sein Gemurmel nicht wirklich. Somit waren meine beiden Arbeitstage bei „Tourism Calgary“ wieder etwas chaotisch insgesamt gesehen.

Aber auch der Campingplatz hält mich durchweg auf Trab. So bin ich dort beispielsweise schon als das arme Mädel bekannt, dass jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren muss. Marius, ein Mitarbeiter im Convenience-Store nebenan, war der erste der mir den einen Abend angeboten hat, nach der Arbeit zu fahren. Seiner Meinung nach wäre es auch kein Problem gewesen mein Fahrrad in seinem Auto mitzunehmen, woraufhin ich natürlich davon ausging, er hätte einen Truck oder zumindest einen großen Van. Somit war ich noch mit dem Suchen des Autos beschäftigt, als wir schon längst vor seinem kleinen gemütlichen Fahruntersatz standen, der so gar nicht der gewohnten kanadischen Autogröße entsprach. Nach einigen sehr lustigen aber zumeist erfolglosen Versuchen des Fahrrad irgendwie im Kofferraum unterzubringen, wurde ich also mit offener Kofferraumklappe und einem halb heraushängenden Rad nach Hause chauffiert. Am nächsten Tag hatte er dann total das schlechte Gewissen, dass er drei Stunden länger als ich arbeiten musste und mich so nicht mitnehmen konnte. Auf der anderen Seite tat es mir jedoch Leid, dass er noch bis Mitternacht arbeiten musste und ich schon gehen durfte. Außerdem  hat er mir noch einen anderen „Fahrdienst“ besorgt und so fuhr ich mit Corie aus dem c-store, ihrer Mutter, deren Freund und ihrem Sohn zurück nach Cochrane. Da ich mittlerweile durch die Arbeit nun auch mehr Leute in meinem Alter kennengelernt habe, wurde ich gestern auch von Tristan aus dem Liquor-Store zu einer Party eingeladen. Ohne Auto macht sich das natürlich immer ein wenig doof aus Cochrane rauszukommen, aber ein anderes Mal bin ich dann sicher dabei. Im Gegensatz zu Marius, der an der University of Calgary gerade angefangen hat zu studieren, brauchte Tristan auch ein Jahr Auszeit zwischen Schule und Uni und verbringt so seine Zeit auf dem Campingplatz, bei Sportcheck und auf Partys. Da es sich wie gesagt mittlerweile herumgesprochen hat, dass ich mit meinem Radel unterwegs bin und meine Kollegen jeden Abend sehr besorgt bin, wenn ich im Dunkeln nachts den Highway entlang fahre, hat auch er mich gestern nach der Arbeit nach Hause gefahren und ich war sehr erleichtert, als ich seinen Truck gesehen habe und das Rad innerhalb von zehn Sekunden auf der Laderampe lag. =) Darüber was ich nach einem langen und vor allem ungemein stressigen Arbeitstag auch sehr dankbar. Gestern war nämlich wirklich nicht mein Tag. Schon auf dem Hinweg hab ich mich wieder einmal noch mehr gequält als sonst, aber immerhin habe ich dabei auch zum ersten Mal eine Eule in freier Wildbahn gesichtet. Weiter ging es damit, dass ich erst einmal den Alarm im Büro ausgelöst habe, als ich aufgeschlossen habe. So wurden wenigstens alle Camper schon kurz vor 9:00 Uhr wach. Ich habe allerdings keine Ahnung wieso die Sirenen angegangen sind, da ich ja nicht zum ersten Mal die Frühschicht übernommen habe… Dazu kamen dann im Laufe des Tages nur Probleme und es war durchgängig zu tun. Da war es auch nicht besonders hilfreich, dass zwischendurch einfach mal das komplette Netzwerk zusammenbrach. Als Crystal mich dann nachmittags ablöste und mitbekam, was für ein chaotischer Tag war, fragte sie mich nur, ob sie mich denn bei irgendwelchen Problemen anrufen könnte, da unsere Chefin momentan im Urlaub ist und sie nur ab und zu aushilft. So wird man nach nur einem Monat die Expertin, die die meiste Zeit über das Büro sowieso alleine managet, auch wenn man dabei mal aus Versehen mal die Alarmanlage aktiviert. Ich war jedenfalls echt froh, als es Zeit für meinen verdienten Feierabend wurde, denn der Tag konnte ja nur besser werden. 

Zum Glück wurde er es dann tatsächlich auch noch. Caren und Marc kamen einen Tag früher aus dem Urlaub als geplant, wodurch ich zwar einen Tag weniger das Haus für mich hatte, aber dafür haben sie ganz viel richtig leckeres und frisches Obst aus British Columbia mitgebracht. Das Highlight des Tages war allerdings das erste Paket, das ich nun aus Deutschland erhalten habe. Über Kinderschokolade, Schokopudding und eine liebe Karte von der Laura habe ich mich gefreut wie ein Kullerkeks! 



Barrel riding in Cochrane - "How the west is now"
Heute habe ich dann mal wieder einen entspannen freien Tag genossen und habe mit meinen Gasteltern die „Cochrane Fall Fair“ – das örtliche Herbstfest – besucht. Sehr amüsant war dabei der Kaninchen-Weitsprung-Wettbewerb und mit dem Barrel Riding, bei dem die Cowgirls möglichst schnell um Fässer in einer Kleeblattschleife reiten, habe ich noch etwas von der Western-Tradition mitbekommen, was ich am Labour-Day in Cochrane verpasst habe. Schließlich habe ich mich dann auch dazu entschieden, beim Bullenreiten mitzumachen, was man komischer Weise nicht so häufig hier im Western findet. Es war aber sehr, sehr lustig, obwohl man sich auch extrem anstrengen musste, um nicht herunter zu fallen.

Jenny in Action

Ehrlich gesagt war das mal eine ganz willkommene Abwechslung, da ich in der letzten Zeit mehr den Teil der Arbeit des „work & travels“ erlebt habt. Deshalb freue ich mich momentan auch schon sehr auf nächstes Wochenende, an dem wir endlich wieder campen gehen.




Sonntag, 28.09.2014 – Tag 89

Eine Runde um den Crimson Lake
Und wieder einmal schreibe ich auf dem Rückweg vom Campingwochenende am Crimson Lake. Da ich ja so begeistert vom Radfahren bin und natürlich noch nicht genügend hier in Kanada mit dem Rad unterwegs war in der letzten Zeit, machten Caren, Marc und ich gestern eine Radtour um den See. Die Sonne, die sich im Wasser umgeben von den herbstlichen Bäumen spiegelte, war auch wirklich schön anzusehen! Ansonsten haben wir das Wochenende ganz entspannt mit Lagerfeuer und S´mores verbracht. Ich habe jetzt übrigens angefangen zu backen. Damit Caren auch etwas davon isst, haben wir nun begonnen, joggen zu gehen, was mit den Rockies in der Ferne hier auch viel mehr Motivation bringt, als es das zu Hause würde. Natürlich verging das Wochenende auch wieder viel zu schnell. 

Bevor wir am Freitagabend losgefahren sind, hatte ich übrigens noch ein Vorstellungsgespräch beim „Canadian Tire“, einer kanadischen Baumarkt-Kette, bei der ich am Anfang meiner Jobsuche mal eine Bewerbung ausgefüllt hatte. Das Interview lief hervorragend und so wurde mir schon ein paar Stunden später ein Job in der Haushaltsabteilung angeboten mit einem etwas geringeren Gehalt als auf meiner derzeitige Position. Natürlich fühle ich mich auf dem Campingplatz momentan ganz wohl und müsste mich nicht wieder in eine neue Position einarbeiten, wenn ich dort bliebe. Allerdings hatte ich ja eigentlich auch vor verschiedene Jobs in dem Jahr auszuprobieren. Von daher ist momentan noch nichts entschieden.

Zurzeit genieße ich auch noch die letzten paar Tage im Visitor Information Centre im Tower. Im Gegensatz zu Tristan, bei dem im Liquor-Store fast nie ein Kunde vorbei schaut und es schon zum Tageshighlight wird, wenn er zum Geldwechseln ins Büro kommt, war im Tower diese Woche wirklich viel los. Übrigens hat Kaitlyn den  Gnom diese Woche auch gesehen. Am Dienstag hatten Debbie und ich viel Spaß in der wenigen freien Zeit,  in der wir überlegten, was für Tagestrips ich von Calgary aus einmal unternehmen könnte, sobald ich mein Auto haben werde. Des Weiteren kam sie auf die glorreiche Idee, den Bürgermeister auf meiner Kanada-Flagge unterschreiben zu lassen. Noch konnten wir niemanden erreichen, aber Debbie findet immer einen Weg. 

Interessant bzw. eher problematisch war der Weg nach meinem Interview von Cochrane Downtown hoch nach Sunset. Caren kam extra mit dem Auto hinunter gefahren, damit wir unseren Tagescache finden können, was schonmal schief ging. Das einzige, was wir fanden, war ein toter Spatz. Natürlich konnten wir trotzdem mit unserer Challenge fortfahren, allerdings war gerade für Caren dieser Tag Nerven aufraubend. Allerdings war schon die Fahrt zurück zum Hause sehr herausfordernd. Da wir nur das kleine Auto in Downtown hatten, wollte Marc mich und mein Fahrrad abholen, da es schön angefangen hat in Strömen zu regnen. In der Zwischenzeit schafften wir es allerdings das Rad in Carens kleines Auto zu verstauen, konnten Marc allerdings nicht mehr erreichen und davon abhalten auch noch loszufahren. Dann haben wir ihn auf der Strecke im Gegenverkehr gesehen, sind gleich umgedreht und ihm hinterhergefahren. Da wo wir uns allerdings treffen sollten, war er jedoch  nicht mehr, als wir wieder dort ankamen und als wir wieder zu Hause waren, war er noch nicht wieder da, obwohl er uns eigentlich voraus war. So wusste niemand mehr, wo der andere war, das Wetter war in der Zwischenzeit wieder wundervoll gewesen und ich wäre mit dem Rad dreimal schneller angekommen. Damit waren wir alle erst einmal etwas genervt als wir das nicht mehr ganz warme Essen endlich verzehren konnten. 

Lagerfeuer beim Abschlusscampen
Dafür hatten wir nun ein entspanntes Campingwochenende. Möglicher Weise war es mein letztes, da ich vielleicht zu Thanksgiving aufgrund meiner Arbeitszeiten nicht mit- bzw. nachkommen kann. Fürs Nachfahren bräuchte ich natürlich auch erst einmal ein Auto… Ich habe es echt satt zu radeln, aber das ist ja mittlerweile bekannt. Nur ist es ohne Auto auch nicht ganz so einfach zum Autohändler zu fahren…


Montag, 06.10.2014 – Tag 97

Da mein letztes Campingwochenende nun schon vorüber ist, habe ich nun angefangen meine weitere Reise zu planen. Erstmal werde ich weiter auf dem Campingplatz arbeiten und ab und zu Tages- bzw. Wochenendausflüge machen, bis ich dann Alberta wirklich gut genug kenne und abgearbeitet habe, damit ich mich anschließend auf den Weg in Richtung Osten machen kann. Damit würde mein ursprünglicher Plan, eine Weile in Vancouver zu leben, verfallen. Jedoch war ich auch schon zweimal dort und die Lust nach Abenteuer schreit zurzeit etwas lauter. Problem ist nur, dass der Winter im Anmarsch ist (diese Woche kam ein Schneesturm aus Edmonton zu uns, aber momentan ist es zum Glück noch bzw. wieder Herbst) und auch einige Monate bleiben wird. Meine netten Kollegen aus dem Visitor Centre, die im Gegensatz zu mir schon einige kanadische Winter erlebt haben, meinen allerdings, dass es zu gefährlich wäre in dieser Zeit über den Highway durchs Land zu fahren. Aber im Schnee und Regen mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, wäre okay… Die ist nun zum Glück vorbei.

Man kann es kaum glauben, aber Jenny hat es tatsächlich geschafft, sich ein Auto zu kaufen. Ich habe noch nie zuvor so viel Geld ausgegeben und insgesamt war der Tag einfach super anstrengend, überwältigend und überfordernd zugleich. Zuerst habe ich mir in aller Frühe und mit sehr wenig Schlaf über die Nacht einen quietschgelben, super verdreckten Pontiac angeschaut. Abgesehen von dem regelrecht ekligen Zustand des Fahrzeuges fuhr es sich soweit ganz gut und es gab sogar die Möglichkeit ein Zelt hintendrauf zu bauen, womit man seine eigene Übernachtungsmöglichkeit immer gleich an Bord hätte. Bei späterer Recherche mussten wir allerdings feststellen, dass das Auto viel zu teuer angeboten war, so verdreckt wie es war. Das zweite Auto, dass ich an dem Tag unter die Lupe nahm, ein Ford Fusion, hat schon einmal mit seiner Sauberkeit im Vergleich total überzeugt. Auch die Probefahrt mit dem Auto ist gut gelaufen und das Fahrzeug hat sogar eigentlich einen viel höheren Wert, als der Verkaufspreis. Das kommt durch den Hagelschaden, den es abbekommen hat und wodurch es aussieht wie eine Luftschokolade. Dies stört mich natürlich so überhaupt nicht und so wurde es schließlich genau dieses Auto. Trotz des guten Preises ist das für mich natürlich immer noch eine gute Stange Geld und man glaubt gar nicht, was an Kosten noch alles so dazu kommt… Versicherung, Zulassung, Gas, und, und, und. Damit ich bei der Versicherung einige Hundert Dollar spare, bin ich auch erst einmal meinen deutschen, sowie meinen internationalen Führerschein losgeworden und fahre nun wieder nur mit einem Papierzettel umher, bis mir mein echter kanadischer Führerschein zugeschickt wird. Natürlich war es im ersten Moment sehr merkwürdig, meinen originalen Schein abzugeben, nachdem ich diesen erst vor ein paar Monaten bekommen hatten, damit anderthalb Monate in Deutschland gefahren bin, ihn drei Monate hier gar nicht brauchte und er nun weg ist. Dafür habe ich nun eine richtige kanadische ID, da der Führerschein hier den Ausweis ersetzt. Nach diesen ganzen einschlagenden Erlebnissen musste ich nun natürlich auch noch aus dem Südosten Calgarys in den Nordwesten nach Cochrane zurück fahren. Durch diese Landschaft mit den Strohballen auf den Feldern vor den verschneiten Bergen und durch die farbenfrohen Herbstbäume auf den scheinbar endlosen Straßen zu fahren, ist ein ganz anderes Erlebnis als in Deutschland umher zu gurken. Bei meinem Fahrtraining gestern lief mir dann natürlich auch gleich ein Kojote vor das Auto, den ich zum Glück schon lange vorher gesichtet habe. Auf Wildlife zu achten während der Fahrt gehört hier eben dazu. Meine Mitarbeiter vom Campingplatz sind nun auch erleichtert, dass ich nun nicht mehr nachts mit dem Fahrrad auf dem Highway unterwegs bin. Die drei Stunden Arbeit am Samstagabend an der Rezeption haben mit auch ganz gut getan nach diesem erlebnisreichen Tag und die Aufregung legte sich mit der vertrauten Beschäftigung dann auch wieder etwas. Allerdings habe ich Marius erstmal mit der Begeisterung angesteckt und schwuppdiwupp war ich selbst auch wieder auf 180. =)

Heute Abend geht es noch auf die Geburtstagsfeier von Donovan, den ich letztes Jahr kennengelernt habe, als er auf der Stampede-Show ein Solo auf seiner Violine hingelegt hat. Dort werde ich nachher alle möglichen Menschen des „Calgary Philharmonic Orchesters“ kennenlernen und Freitag habe ich dann auch schon das erst Konzert, bei dem ich volunteere. Heute erhole ich mich bis abends noch ein bisschen, damit ich auch hoffentlich bald wieder richtig gesund werde.


Mittwoch, 08.07.2014 – Tag 99

Während meine Familie wieder einmal über die Weltmeere schippert und meine Freunde sich zu Hause versuchen in den ersten Tagen ihres Studienlebens zurecht zu finden, wage ich mich auf die kanadischen Highways. So bin ich die letzten beiden Tage auch zur Crowfoot-Station gefahren, von wo uns der Zug nach Downtown Calgary bringt. Außerdem ist das Geochachen mit einem Kraftfahrzeug dreimal einfacher als mit dem Rad. Denn auch, wenn ich nun schon 99 Tage in Kanada bin, ist die 99-Day-Challenge noch lange nicht vorbei.

Heute waren Caren und ich mit Kaitlyn nach der Arbeit Cachen. Diese  Woche habe ich nämlich meine vorerst letzten beiden Schichten im Visitor Information Centre absolviert. Gestern nahm ich so also erst einmal Abschied und ein paar weise Worte auf den Weg von Debbie und heute verbrachte ich den Tag mit Kaitlyn, dem Volunteer John und der neuen Volunteerin Glynis. Als Tyler dann noch kurz ins Centre kam, um Hallo zu sagen und etwas abzuholen, waren heute gefühlt mehr Berater anwesend als Touristen. Da es allgemein immer ruhiger wird in der Touristeninformation, da der Sommer nun wirklich vorbei ist, hat mir Kaitlyn ein paar Aufgaben gegeben, die mehr organisatorischer Natur waren und die normaler Weise nur die drei fest angestellten Mitarbeiter erledigen. So machte ich mich beispielsweise daran, die Broschüren zu bestellen, Übersichten zu erstellen und die Kundenmails abzuarbeiten. Als Kaitlyn mir vorhin angekündigt hat, dass sie mich unbedingt beim Teammeeting nächsten Monat dabei haben will, obwohl ich wie gesagt mit meinen bisherigen Schichten durch bin, und dass ich doch nicht zu weit reisen soll, für den fall dass es an Mitarbeitern mangelt, fühlte ich mich schon sehr geehrt. Es ist gut zu wissen, dass die Arbeit, die einem Spaß macht auch wertgeschätzt wird. Als Dankeschön hat sie mich auch noch auf den Tower hochgeschickt, wo ich wieder einmal die Schönheit der Stadt und der Landschaft ringsherum genossen habe. Zum ersten Mal konnte ich nun auch den Audio Guide ausprobieren. Leider hat man die Berge gestern nicht so gut gesehen, weil es so diesig war. Caren und Kaitlyn kamen später auch noch hinterher und von Kaitlyn habe ich sogar noch ein kleines Präsent bekommen. Sehr süß! Ich werde die Arbeit im Tower und das Team wirklich vermissen. Besonders Kaitlyn hat sich als meine Chefin echt sehr bemüht insbesondere was meine Einarbeitung, Aufgabenverteilung und Schichtplanung, sowie die Eingliederung in kostenlose Aktivitäten als „Tourism Calgary“-Employee betraf. Süß war es heute auch von Glynis, dass sie mich zum Thanksgiving-Essen eingeladen hat. 

Calgary from above - Glasfloor des Towers

Auch Donovans Party am Montag war sehr schön. Ich habe viele Musiker des Orchesters kennengelernt und interessante Unterhaltungen geführt. Witziger Weise können sogar einige von ihnen Deutsch sprechen. Ich hingegen bin immer mehr in der englischen Sprache drin und habe auf dem letzten Campingtrip sogar im Schlaf etwas auf Englisch erzählt. Vor Donovans Feier hatten Caren, Marc und ich noch etwas an Zeit totzuschlagen und sind so einfach umher gefahren und schließlich in einem Zoogeschäft gelandet. Die Fischabteilung hat von der Größe her fast einem richtigen Aquarium geähnelt und neben einem sehr komisch aussehenden Fisch mit Pinoccio-Nase konnte man dort auch einen Babyhai kaufen. Zudem erzählte uns ein Mitarbeiter sehr interessante Fakten über Spinnen, nachdem er meinen Ausdruck des Ekels über die haarigen Lebewesen gehört hatte. Als sehr begeisterter und faszinierter Erklärer konnte er uns überzeugend über die Tiere aufklären und so habe ich beispielsweise gelernt, dass auch Spinnen sich ähnlich wie Schlangen aus ihrer Haut pellen. So interessant die Unterhaltung auch war, besonders schön sehen sie immer noch nicht aus.


Montag, 13.10.2014 – Tag 104

Das Wochenende war so erlebnisreich! Am Freitagabend ging es mit dem Konzert des „Calgary Philharmonic Orchestras“ zum Film „Disney´s Fantasia“ los. Während auf einem großen Bildschirm die verschiedenen Szenen abgespielt wurden, spielte das Orchester live dazu. Besonders toll empfand ich die Darstellung der Arche Noah, aber auch der Zauberlehrling und die durch die Luft schwimmenden Wale zu den „Pinien von Rom“ waren sehr beeindruckend. Normaler Weise bin ich ja nicht der Typ Mensch, der in solche Konzerte geht, aber die Kombination aus den Bildern mit der Musik war echt ergreifend und ich würde bzw. werde nun jederzeit wieder zum Konzert gehen. Besonders cool ist es auch, wenn man ein paar der Musiker auf der Bühne kennt. Dadurch, dass ich an dem Abend als Volunteer fürs CPO gearbeitet habe, brauchte ich nicht einmal Eintritt zahlen. Die Arbeit war auch nicht weiter wild, sondern hat sogar Spaß gemacht. Meine Aufgabe bestand im Prinzip auch nur darin Raffle-Tickets, also für eine Tombola zum Gewinnspiel um eine Reise nach Ecuador, vor und nach dem Konzert, sowie in der Pause zu verkaufen. Dadurch kam man auch gleich ins Gespräch mit vielen Besuchern. Mit sechs verkauften Tickets war ich sogar eine der erfolgreichsten an diesem Abend. Da das Thema ja „Disney“ lautete, stand in der Lobby auch ein Tisch mit lauter Utensilien und Kostümen zum Anprobieren und so war ich eher mit dem Fotografieren und Beobachten der kostümierten Kinder und Kind gebliebenen Erwachsenen beschäftigt. Beim Verkaufen der Tickets nach dem Konzert lief mir dann auch sogleich Alex, der Pauker des Ensembles, in die Arme und begrüßte mich wie eine lange nicht gesehene Freundin. Ihn hatte ich letztes Jahr schon kennengelernt und damals hatte er mir eine kleine Einführung durch die Konzerthalle und zu seinen Instrumenten gegeben. Da er es allerdings nicht zu Donovans Party geschafft hatte, war es am Freitag eben das erste Mal in diesem Jahr, dass wir uns trafen. So gingen Caren, Marc und ich noch mit Alex und seiner Schwester Diana, die übrigens die Konzertmeisterin ist, noch in eine Bar bzw. ein Restaurant, da ich mit nur dem Stück Papier als Führerschein, dass ich im Moment nur besitze, mein Alter nicht ausreichend nachweisen konnte und aus der Bar wieder herausgeschmissen wurde. Da hatte ich es endlich von Marc gelernt meinen Ausweis zu Hause zu lassen, da der Führerschein als Ausweis zählt… Wenn man denn einen hätte. :P Im Nachhinein waren jedoch alle ganz froh, dass wir im Restaurant saßen.

Am Samstag fuhren meine Gasteltern dann los zum letzten Campingwochenende nach Rocky Mountain House. Ich musste an dem Tag noch auf dem Campingplatz arbeiten und entschied mich dazu, nicht hinterher zu fahren. Wieder einmal ging auf Arbeit die Alarmanlage bei Schichtbeginn an, jedoch weiß ich diesmal, woran es lag. Später musste ich dann etwas auf dem Storage-Gelände überprüfen, wo die ganzen Leute vor allem im Winter ihre Wohnwagen abstellen. Das Gate kann man nur mit einer Access-Karte öffnen. Als Mitarbeiter besitze ich diese natürlich, also war es kein Problem dort hinein zu gelangen. Das Problem ergab sich eher, als ich das Gelände wieder verlassen wollte. Das Gate sollte sich von innen eigentlich automatisch öffnen. Allerdings hat es sich kein bisschen bewegt, als ich näher kam. Ich vermute, dass die Sensoren dafür im Boden sind und ich einfach nicht ganz das Gewicht eines Fahrzeuges nachweisen kann, um das Signal zum Öffnen zu geben. So durfte ich 20 min in der Kälte ohne Jacke und natürlich auch ohne Handy warten, bis ein Auto schließlich den Storage verlassen hat und ich mit durch das Tor geschlupft bin. Nach dieser Aktion war ich dann sehr froh, dass ich nun drei ganze Tage frei habe. 

Bow River in Canmore
Da ich mit meinem Auto ja jetzt sehr flexibel bin, entschied ich mich gestern dazu meinen ersten Tagestrip zu unternehmen. Den kleinen Ort Canmore im Kananaskis Country erreichte ich in ungefähr anderthalb Stunden. Zuerst schlenderte ich ein wenig durch die süßen Geschäfte und stattete einer unechten Touristeninformation einen Besuch ab, wo mich der Angestellte mit voller Begeisterung über die Wanderung informierte, die ich mir vorgenommen hatte. Insgesamt hat Canmore Ähnlichkeiten mit Banff und doch wieder seinen ganz eigenen verspielten Flair. Durch den erfolglosen Versuch meinen gestrigen Geocache in dem Ort zu finden, gelang ich auch ans Ufer des schönen Bow Rivers mit Blick auf eine kleine Insel. Dann ging es endlich auf zum Wandern zu den Grassi Lakes. Parken am Fuße des Weges war schon einmal katastrophal und gab mir schon eindeutig zu verstehen, dass ich nicht die einzige auf dem Trail sein sollte. So traf ich auch auf zwei Calgarians, von denen die Frau typischer Weise auch Deutsch sprach, da ihre Eltern aus Deutschland eingewandert sind. Bei dieser Wanderung würde ich jedem empfehlen den Weg zu wählen, der mit „more difficult“ ausgeschildert ist, da auch dieser echt einfach zu meistern ist und man so einen überwältigenden Blick auf Canmore und den Fluss erhält. 

Ein Teddy auf Reisen genießt den Blick auf Canmore

beeindruckende Farbwelt der Grassi Lakes
 Die Seen selber sind auch hundert Prozent sehenswert. Das Wasser hat eine klare dunkle türkise Farbe, die zum Ufer hin erst zu einem leuchtenden Grün und dann braun wird. Der Anblick war wirklich einzigartig. Außerdem kann man gleich neben den beiden Seen Kletterer an einer steilen Bergwand beobachten. Somit hat sich mein Ausflug wirklich gelohnt und mal wieder in den Bergen zu sein, hat mir noch einmal deutlich gemacht, warum ich in Kanada gelandet bin.



Gestern Abend war ich dann zum Thanksgiving-Essen bei den Nachbarn eingeladen. Während Eryn und Tracie den leckeren Truthahn vorbereitet haben, hab ich Kaylee, ihre beste Freundin Sophie und ihren kleinen, zuckersüßen Bruder Kayden mit Fange spielen beschäftigt. Das Essen war total gut und so habe ich einmal ein traditionelles kanadisches Thanksgiving erlebt. Mittlerweile kommt auch ihr Hund Camper besser mit mir klar bzw. wohl eher ich mit ihm. Durch das Triptafan-Gewürz, welches in der Füllung des Truthahns enthalten war, hatte ich dann nachts einen sehr, sehr guten Schlaf. 

Nun sind schon dreieinhalb Monate hier in Kanada für mich vergangen und ich erlebe immer noch fast jeden Tag so viel Neues und Faszinierendes und für diese Möglichkeit kann man nicht nur heute an Thanksgiving wirklich dankbar sein. 

atemberaubende Aussicht vom Mount Rundle

Jenny