Samstag, 11. Juli 2015

See ya New Zealand!

26.05. – 02.06.2015 - Tag 258-265


Auckland, New Plymouth, Wellington und plötzlich nicht mehr in Neuseeland


Letztens doch erst noch von meiner ersten Woche bei den Kiwis berichtet und nun ist es tatsächlich schon so weit, das ich von meiner letzten Woche hier in Neuseeland schreibe... Das nun zu schreiben kommt mir völlig absurd vor, denn das dreiviertel Jahr ist wirklich nur so an mir vorbei geflogen und kam mir vor wie zwei Monate oder höchstens drei. Zwar ist meine Reise auch noch gar nicht zu Ende, jedoch mein Work&Travel – Aufenthalt in Neuseeland und somit die Hauptzeit. Ich hätte natürlich noch ein wenig länger bleiben können, wie es ja eigentlich geplant war, aber ich muss sagen, dass es genau der richtige Zeitpunkt war zu  gehen. Mein Kopf ist ziemlich voll mit schönsten Bildern von unterschiedlichsten Landschaften sowie Erlebnissen und neuen Erfahrungen. Zudem kam das ziemlich mistige winterliche Wetter und der Fakt, dass einem ohne ein Auto auf Dauer in Neuseeland eindeutig das Freiheitsgefühl fehlt. Und zu guter Letzt hatte ich weder eine wasserdichte Regenjacke noch wasserdichte Wanderschuhe, ohne die man gerade zur jetzigen Jahreszeit nicht überlebt hätte ;) Und wie das so ist, wenn etwas ziemlich schönes zu Ende geht macht man sich natürlich unheimlich viele Gedanken darüber und lässt alles noch einmal in seinem Kopf Revue passieren und dabei kamen mir so einige Sachen in den Sinn, die ich gerne mit euch teilen möchte! (Achtung, der Eintrag wird länger als gedacht….)

Erst einmal zu meiner letzten Woche. Nun musste ich von Auckland wieder runter Nach Wellington, um dort meinen Flug nach Sydney zu nehmen. Diese Strecke bin ich dann zum dritten Mal gereist, jedoch immer einen anderen Weg. Zuerst die Ostküste, dann durch die Mitte durch die Nationalparks und zu guter Letzt entlang der Westküste mit Stopp in New Plymouth. Ich habe mir am ersten Tag ein Rad ausgeliehen und bin zum Paritutu Rock gefahren und habe in 15 Minuten auch ganz stolz die Spitze erklommen, wobei man tatsächlich klettern musste und konnte dann ganz für mich bei traumhaften Wetter den Blick aufs Meer und übers Land genießen, wobei ich tatsächlich Mount Taranaki sehen konnte (wettertechnisch kommt das hier nicht so oft vor)! Durch Zufall habe ich erfahren, dass Merle zu dieser Zeit auch in New Plymouth ist. Wir hatten uns damals auf Akaroa kennengelernt und sie wäre seitdem sehr gerne mit mir ein Stückchen zusammen gereist, allerdings sind wir immer in die andere Richtung gereist. Also haben wir uns einen echt schönen Tag gemacht und sind zusammen bei herrlichstem Sonnenschein den Coastelwalk gelaufen zu einer interessanten Brücke, wo wir noch einmal einen schönen Blick auf den wirklich hübschen Vulkan Taranaki bekommen haben und sind anschließend zusammen indisch Essen gegangen. Da ich bei Merle mit im Auto schlafen konnte, hatten wir einen traumhaften Campingplatz direkt am Meer, wovon wir uns am Abend den Sonnenuntergang angeschaut haben! Am kommenden Tag ging es noch einmal in den botanischen Garten, der entgegen meinen Erwartungen echt schön war und danach fuhr auch schon mein Bus nach Wellington. 
In Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, hatte ich für meine letzten Tage nicht gerade das Beste Wetter abbekommen, sodass ich nicht großartig motiviert war für ausgefallene Aktivitäten und lieber ganz entspannt die letzten Dinge erledigt habe, die noch so anstanden. Erstmal natürlich ein wenig shoppen, wobei Souvenirs kaufen im Vordergrund stand, jedoch hat mich das Angebot nicht so vom Hocker gerissen und ich bin immer wieder in die Klamottenläden abgeschweift und habe versucht dieses Thema auf den nächsten Tag zu verschieben, weil es unheimlich schwierig ist DAS Mitbringsel zu finden. Die schöne Promenade lud jedoch zum entlang schlendern und Seele baumeln lassen ein und um mich ein wenig zu bilden, bin ich dann noch in das riesige Museum gegangen, was perfekt zum Wetter passte, jedoch waren dort so unheimlich viele Menschen, das ich entschied, das ein Mittagsschlaf, mir doch gerade besser passte. Meine letzte kleine "Wanderung" führte mich hinauf zum Mount Victoria, von dem man einen wirklich schönen Ausblick über die charmante Stadt Wellington hatte. Ansonsten bin ich noch mit der berühmten Cable Car gefahren und habe mir Wellington auch von der anderen Seite nochmal von oben angeschaut und das war es dann auch schon wieder an meinen Aktivitäten. Es war einfach ein rundum geglückter und vor allem entspannter Abschluss meiner Zeit!

Mount Taranaki schneebedeckt
Ganz links der Berg, den ich mal eben hinauf geklettert bin ;)
Mount Taranaki
Die weltberühmte Cable Car in Wellington
Blick über Welly vom Mount Victoria
Auf meinem Flug nach Sydney kullerte dann erstmal eine dicke Krokodilsträne und dann habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, die ich vorerst nur stichpunktartig festgehalten habe, jedoch denke ich, dass diese auch so ganz verständlich sein sollten, weswegen ich jetzt daraus kein Text mehr fabrizieren werde und euch einfach meine Gedanken so überlasse:

Was ich vermissen werde:
  • das tägliche Gedankensortieren beim Aufwachen, um erstmal herauszufinden, wo man eigentlich ist, um dann festzustellen, das man sich ja gerade im schönen Neuseeland befindet
  • die abgefahrene Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Menschen hier
  • Begegnungen und Unterhaltungen mit anderen reisebegeisterten Globetrottern, die einem unheimlich inspirieren
  • das tägliche Abenteuer
  • planlos aufzuwachen und mit wunderschönen Erlebnissen einschlafen
  • einfach loszulaufen und wunderschöne Landschaften entdecken zu können (ich bin eindeutig zum begeisterten Wanderer geworden!)
  • die Zeit in Kombination mit der Entscheidungsfreiheit, einfach das zu machen, worauf man gerade Lust hat
  •  Leute auf der Straße anzulächeln (in Deutschland doch völlig verrückt!)
  • der Fakt, wie schnell aus fremden Menschen Freunde werden können
  • Hitchhiken zu können
  • frische Äpfel (!!) und die Riesen Auswahl an Müsliriegeln



Was ich vorerst nicht vermissen werde:
  • meine sieben Sachen in meinem Backpack (laut Wayne mein Haus) mit mir herumzuschleppen und vor allem darauf zu achten auch alle sieben Sachen immer zusammen und bei sich zu haben
  • sich ständig darüber Gedanken machen zu müssen, wo man die morgige Nacht verbringen wird
  • das Geld stets im Hinterkopf zu haben (Neuseeland ist dazu noch völlig überteuert!)
  • ganz eindeutig meine Klamotten! (allerdings muss man auch mal erwähnen, wie schön es ist, sich keine Gedanken darüber zu machen, was man anziehen soll, weil man zum einen keine große Auswahl hat und zum anderen interessiert es eh keinem was man an hat und vor allem wie lange man etwas an hat :P)
  • sich krampfhaft zu überlegen, was man sich günstiges zum Abendbrot kochen soll
  • tägliches Einkaufen während dem Reisen, weil irgendwie immer irgendwas fehlt


Was ich gelernt habe (viel zu viele Sachen, um sie alle aufzuzählen, aber hier eine kleine Ansammlung, die in meinem Kopf herumschwirrt):
  • Spontanität ist allen
  • offen für alles zu sein, was gerade so auf einen zukommt, sei es die momentane Lebenssituation oder neue Bekanntschaften
  • das Beste aus einer Situation zu machen, auch wenn sie einem gerade so gar nicht passen mag
  • entspannt bleiben in jeglichen Situationen
  • natürlich zu waschen  und etwas mehr zu kochen
  • Pläne sind da, um sie wieder über den Haufen zu schmeißen oder mit anderen Worten: Pläne sind völlig sinnlos, weil eh immer alles anders kommt
  • Abschied nehmen ist furchtbar
  • das Leben ist ziemlich kostspielig…


Schon jetzt steht zu 110% fest, dass ich, sobald es mir der Geldbeutel erlaubt, erneut nach Neuseeland reisen werde und das Land noch einmal mit dem Auto bereisen möchte, was nochmal eine ganz andere Art des Reisens ist und dieser Gedanke schon jetzt bei mir ordentliches Bauchkribbeln verbreitet. Bis dahin versuche ich alle Erlebnisse und Erinnerungen an die unfassbaren Landschaften, herzlichsten Begegnungen und der verrückten Tierwelt so gut es geht in meinem Kopf aufzubewahren, wobei mir die über 10.000 entstandenen Fotos wohl ein bisschen helfen werden. Im Großen und Ganzen hat mich die Zeit einfach in vielerlei Hinsicht ungemein bereichert! Ich bin ich stolz auf jede Arbeit, die ich geleistet habe und würde mal behaupten, dass mich die verschiedenen Jobs nicht nur zum Kiwiexperten gemacht haben, sondern auch gezeigt haben, dass man mit einer Portion Organisation und ein wenig Köpfchen doch weiter kommt, als man vorher vielleicht angenommen hat. Auch wenn ich ohne Geld zurückkommen werde, bereue ich  keine Sekunde und bin mit jeder Entscheidung die ich getroffen habe zufrieden und mit jedem Abenteuer, was ich erleben durfte und das ist wohl das, was im Endeffekt zählt. In ein paar Jahren habe ich vielleicht wieder mehr Geld, aber werde mit diesem Geld genau diese Erfahrungen nicht nochmal machen können. Ich hoffe ihr versteht, was ich euch damit sagen möchte. Ich könnte noch ewig über irgendwelche Sachen philosophieren, weil es einfach so schwer fällt einen richtigen „Abschluss“ zu finden, aber nun ist Schluss mit dem ganzen Gefasel und ich möchte mich nur noch bei ALLEN bedanken, die meine Zeit so unvergesslich und einzigartig gemacht haben, besonders bei meiner Familie, die einen großen Teil dazu beigetragen hat, das ich dieses Abenteuer erleben durfte und auch ja überlebe (danke an Mama und Papa!)!! Es ist eben schön unterwegs zu sein, aber es funktioniert nur halb so gut, wenn man keinen zuhause hat, der einen unterstützt. 

Und somit werde ich mich riesig freuen euch alle Ende Juli wiederzusehen, in einen Bäcker gehen zu können und all seine Köstlichkeiten zu genießen, in aller Seelenruhe in meinem Bett schlafen zu können, meine alten/neuen Klamotten tragen zu können, in naher Zukunft wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben (mal sehen wie lange mich das erfreuen wird…) und sich ein wenig „nützlicher“ zu fühlen, backen zu können, Sport treiben zu können und Zeit mit meinen lieben Freunden und der Familie verbringen zu können. Ich hoffe ihr seid nicht eingeschlafen…

Wie die Neuseeländer immer so schön sagen: "See ya", sage ich „See ya New Zealand!“





Laura 

Samstag, 4. Juli 2015

Don´t cry because it´s over. Smile because it happened.



So viele Reisende, die ich während  meiner Zeit in Kanada kennengelernt habe, sind mittlerweile schon wieder zu Hause und ich habe mich immer gefragt, wie es sein wird, wieder zurückzukommen. Nun hieß es also auch für mich in den Flieger nach Deutschland zu steigen.

Als ich den deutschen Boden damals verlassen habe, wusste ich, dass eine interessante Zeit vor mir liegt und ich wahrscheinlich so einiges erleben und ich anschließend die Welt vielleicht mit etwas anderen Augen betrachten werde, bevor ich wieder heim komme. 365 Tage, sieben Provinzen, zwei Weltmeere, 70° C Temperaturunterschied, so einige Bären, Elche, Steinböcke, Schafe, Robben, Wale, Squirrels, Adler und andere Tier- und Vogelarten, sechs verschiedene Jobs, drei volle Reisetagebücher, 21 Blogeinträge, drei Inlandsflügen, 6 kanadische Flughäfen, 184 Geocache, unzählige Wanderungen, tausende Fotos und vor allem viele viele Begegnungen mit unfassbar lieben Menschen später, denke ich an genau diesen Gedanken und gebe zu, dass es unglaubliche 12 Monate waren, in denen ich mich sicher etwas verändert habe. 


Ich habe gelernt etwas zu kochen, zu waschen, zu putzen und zu nähen  (zur perfekten Hausfrau reicht es leider noch nicht). Ich habe meine Essgewohnheiten etwas umgestellt und verspeise erstaunlicher Weise eine Menge mehr, was ich vorher eher seltener angefasst hätte (Spinat, Tomate, Müsliriegel, Banane, Croissant…). Ich bin insgesamt spontaner und entspannter geworden und damit durch das Land gezogen. Was allerdings viel wichtiger ist, ist dass ich das erste Mal wirklich auf mich alleine gestellt war und mit etwas kleineren und größeren Unannehmlichkeiten konfrontiert wurde. Im Nachhinein bin ich sogar sehr dankbar für diese Situationen, da ich weiß, dass ich sie selbstständig lösen kann und diese nicht die Welt sind (obwohl ich auch ohne Probleme auf einige davon hätte verzichten können). Somit fühle ich mich zumindest ein kleines bisschen besser auf die Zukunft vorbereitet. Und auch wenn ich auf so einige Herausforderungen in der Zeit getroffen bin, haben die positiven Erlebnisse bei weitem überwogen und ich bin unglaublich dankbar für dieses Jahr. 

Dennoch bin ich sehr froh, immer Leute an meiner Seite zu haben, die mir beistehen, was immer auch passiert. Dafür geht ein ganz großes Dankeschön an meine großartige Familie und meine liebenswerten Freunde von zu Hause, die mich mit Besuchen, Paketen und Postkarten aufgemuntert haben und auch nach ihrer Zeit mitten in der Nacht zu meiner Verfügung standen, wenn es notwendig war. Des Weiteren möchte ich Danke sagen, an all die lieben Kanadier und kanadischen Einwanderer, die mich ohne weiteres bei sich aufgenommen haben, mir das kanadische Leben etwas näher gebracht haben und mich als Teil einer Familie angesehen haben. Die Gastfreundschaft in Kanada ist wirklich unglaublich groß und ich versuche ein wenig dieser Offenheit mit nach Deutschland zu bringen und dort weiterzugeben. Danke auch an (fast) alle meine kanadischen Arbeitgeber und Kollegen, die mich in den unterschiedlichsten Jobs begleitet haben und mir gezeigt haben, dass arbeiten Spaß machen kann, so lange man mit den richtigen Leuten zusammen arbeitet. Ich kann mich definitiv nicht beklagen, was meine ersten Arbeitserfahrungen angeht und ich habe jede kleine Motivation von meinen Mitarbeitern sehr geschätzt. Des Weiteren sage ich Danke zu all den anderen Reisenden, die mich jeweils ein kleines Stück begleitet haben und ihre Reiseerfahrungen mit mir geteilt haben. Ich habe so viele herzliche Menschen aus aller Welt kennengelernt, dass ich nun wahrscheinlich aus jedem meiner vielleicht zukünftigen  Reiseziele einen Freund gefunden habe und viel über andere Länder und andere Lebensweisen gelernt habe. 

So traurig ich also auch bin, dass mein Arbeitsvisum in Kanada ausgelaufen ist, ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen mit meinen Leuten von zu Hause, auf ein Wiedersehen der Kanadier zurück im Land oder jederzeit auch gerne in Deutschland und ein Wiedersehen mit all den Leuten, die reiselustig unterwegs sind, irgendwann und irgendwo auf diesem Planeten.


Und bis dahin genieße ich die Vorzüge in Deutschland. Ich werde in einen beliebigen deutschen Supermarkt gehen und mir Fleischsalat, Quark und richtigen Pudding kaufen, werde wieder viel mehr Schokolade essen, werde gutes Deutsches Brot haben, werde mir schließlich wieder Paprika, Weintrauben und Fleisch leisten können und freue mich auf ein ordentliches Schnitzel und eine gute deutsche Brezel. Diese Aussichten scheinen mir doch gar nicht mal so schlecht. Ich freue mich auf eine deutsche effiziente und ordentliche Einstellung meiner Mitmenschen und auch auf einen öffentlichen Nah- und Fernverkehr.  Auch wenn mir schon bald die kanadische Gelassenheit und vor allem die selbstverständliche Hilfsbereitschaft fehlen wird (Entschuldigt mich bitte, wenn ich zu Hause das Gefühl habe, alle Menschen wären egoistisch :P ). Vermissen werde ich allerdings nicht die Tatsache, dass mir jeder Kanadier erzählt wie viele deutsche Verwandte er hat und was seine Erinnerungen zur Mauer sind. 

Bitte nehmt es mir nicht übel, wenn mein Satzbau im Deutschen grottig ist und ich ab und zu Anglizismen einbaue. Deutsche Sprache – schwere Sprache ;) 

Danke an alle, die mich mit dem Lesen des Blogs in Kanada begleitet haben. Ich hoffe ich konnte Euch einen einigermaßen getreuen Eindruck von meinem Leben im Ausland vermitteln und Euch ab und zu ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
 





 Jenny

Rot, rot, rot sind alle meine Kleider



 ... und ein bisschen weiß und ein Ahornblatt dazwischen


Ostkanada
unsere Reiseroute der letzten Wochen

Sonntag, 28.06.2015 – Tag 362
 
Kurz hinter der Hummerstadt erreichten meine Eltern und ich die 13km lange Confederation Bridge, die uns von New Brunswick aus auf die Insel und eigenständige Provinz Prince Edward Island führte. Von unserem ersten Campingplatz konnten wir einen wundervollen Sonnenuntergang über dem Wasser und dem flachen Inselland genießen. Hier gibt es überall rote Erde und wohin man auch schaut sind rote Kartoffelfelder. Von jedem Punkt der Insel sind es höchstens 15km bis zum Meer. Die Küste läuft entweder in weite Strände aus oder endet abrupt in rot leuchtenden Klippen. So haben wir unsere Tage auf der Insel mit langen Strandspaziergängen entspannt verbracht, Am Strand von Cavendish konnten wir zudem große Sanddünen vorfinden und so einige verschiedene Vogelarten, darunter auch mal wieder einen Adler, entdecken. 


  







 
Neben Kartoffeln, Stränden und roter Erde ist die Insel auch für die Kinderbuchgeschichte über „Anne oft he Green Gables“ bekannt. Da die Schriftstellerin Montgomery auf P.E.I. gewohnt hat und die Handlungen sich hier abspielen, kann man überall Spuren der Erzählungen finden. Da wir die Bücher jedoch nicht gelesen haben, versuche ich mehr die Eindrücke dieser einzigartigen Natur mitzunehmen. 


Dafür besuchten wir den ruhigen Fischerhafen von North Rustico. An den Stränden findet man oft angespülte Hummer und Krebse und sieht die Fischerboote aufs Meer hinaus fahren. In der kleinen Stadt konnten wir die Fischer ihren Fang auswerten sehen und kamen zu einem süßen Leuchtturm. Leuchttürme gibt es hier an jeder Ecke – also ganz nach meinem Geschmack. Sehr schön war auch das Point Prim Lighthouse vor der Weite des Meeres.
  
ländliche Idylle auf PEI


Die einzige wirkliche Stadt auf Prince Edward Island ist die Hauptstadt Charlottetown. Hier wurde im berühmten Province House eine der grundlegenden Konferenzen zur Gründung Kanadas erst vor knapp 150 Jahren abgehalten. Dadurch gibt es so einige historische Häuser und Denkmäler in der Innenstadt. Ansonsten sind wir nur etwas am Hafen entlang geschlendert und mussten feststellen, dass die gute Frau in der Touriinfo doch etwas unfähig war. (Ich glaube ich bin in der Zeit hier etwas Touriinfo geschadet geworden – bitte verzeiht mir). Abends waren wir auf dem gemütlichsten Campingplatz überhaupt direkt am Wasser.




Mittwoch, 01.02.2015 – Tag 365

Mit der Fähre ging es wieder zurück aufs Festland in die Provinz Nova Scotia. In der Stadt Pictou, in der die schottischen Einwanderer per Segelschiff das Land erreichten, wurden wir sofort mit Dudelsackgedudel begrüßt. Allgemein hat die Gegend wirklich was von Schottland. Wir sind die ersten beiden Nächte auf einem Campingplatz in einer Vorstadt von Halifax geblieben und haben einen Ausflug in das super süße Dorf namens Peggy´s Cove gemacht. Hauptatttraktion ist der große Leuchtturm, der auf einer großen Fläche Gesteinsschicht steht, die durch die Eiszeit entstanden war. Auf diesen Felsen kann man super klettern und die hohen Wellen des Atlantiks beobachten.



Nach unserer Wohnmobilabgabe verbrachten wir die letzten anderthalb Tage in Halifax. Wir erliefen den Stadtkern von unserem Hotel aus bis zur Zitadelle. Die Stadt ist nicht sehr groß (zumindest nicht dafür, dass sie Provinzhauptstadt ist), aber ein wunderschöner Ort, um meinen Kanadaaufenthalt ausklingen zu lassen. 




Heute ist nun viel zu schnell der 1. Juli gekommen, Canada Day. Das ist der jährliche kanadische Feiertag zum Jubiläum der Staatsgründung. Da die Kanadier im Vergleich zu Deutschland total stolz auf ihre Nation sind, ist der Tag ein dementsprechend großes Ereignis. Alle Leute laufen in den Landesfarben rot und weiß gekleidet oder angemalt herum und an jeder Ecke findet man Ahornblätter als Symbol. Da genau heute mein Aufenthaltsvisum für Kanada abläuft, bin ich froh, dass ich zumindest noch etwas von den Feierlichkeiten mitbekommen habe, bevor mein Flieger geht. Mein Jahr im Ausland endete genauso wie es begonnen hatte mit einer Parade anlässlich des Tages. Anschließend tummelten sich viele der Kanadier an der Hafenpromenade und genossen das gute Wetter. Wir mussten allerdings zum Flughafen. So wurde das Jahr zumindest sehr traditionell beendet.

Mounties in der Canada Day Parade


Jenny