Dienstag, 23. September 2014

Ab in den Norden der Nordinsel!

Whangarei 16.09. - 18.09.2014


16.09.2014 – Tag 7

Der Bus war für den späten Nachmittag nach Whangarei gebucht, aber vorher hatten wir noch einiges zu planen… Also ging es mit Sack und Pack ins Büro. Da waren wir dann den ganzen Tag Dauergast und so hab ich ein wenig Blog geschrieben, Bilder ausgetauscht und mich über das nächste Ziel informiert. Nach dem Mittag wollten wir noch eben unsere Bankkarte abholen und was einkaufen. Bei der Bank angekommen haben sie dann nur Franzis Bankkarte gehabt, Bellas ist versehentlich in Queenstown gelandet und meine im alten Hostel…und das obwohl wir sie alle am gleichen Tag beantragt haben. Verstehe einer die Logik dahinter. So sind wir noch zum anderen Hostel gegangen, was quasi auf der anderen Seite der Innenstadt liegt und haben uns dabei nochmal schön verlaufen. Also sind wir ein wenig unter Zeitdruck geraten und haben es gerade noch so pünktlich mit einem letzten „Mrs. Higgins Cookies“ (die sind einfach nur göttlich hier) zum Bus geschafft. Die Busfahrt beschreibt man am besten rasant und abenteuerlich zugleich. Von der Bushaltestelle wurden wir freundlicherweise abgeholt und haben den Abend gemütlich ausklingen lassen. Ich habe übrigens in ein Ganz-Jahres-Busticket investiert, wo ich das kommende Jahr so oft wie ich mag, hin und her düsen kann und das zu einem relativ günstigen Preis!

17.09.2014 – Tag 8

Erst ein entspanntes Frühstück und gleich darauffolgend wurde wieder an einen Plan für die nächsten Wochen getüftelt und gleichzeitig gerätselt. Ein neuer Plan wird oftmals schnell wieder über den Haufen geworfen und wieder neue Ideen ersetzen den Alten. Das ganze passiert im Minutentakt. Also wenn ich jetzt schreibe, dass ich „plane“, dann wisst ihr Bescheid, denn das ist gar nicht so einfach und nimmt gefühlt eine halbe Ewigkeit in Anspruch. Da man davon nur leider sehr schnell müde wird, haben wir beschlossen mal raus zukommen und in die Stadt zu laufen/wandern. Dabei haben wir uns natürlich erst einmal die „Whangarei Falls“, die zwei Minuten von unserem Hostel entfernt liegen, angeschaut. Diese wirken schon echt riesig! Danach sind wir größtenteils durch den Wald am Fluss entlang gelaufen. Alles wieder wie im tiefsten Dschungel versteht sich. Ich bin von der Vegetation hier schlicht weg beeindruckt. Mehr kann man dazu nicht sagen. Wir sind allgemein sehr begabt im Verlaufen und aus diesem Grund sind wir noch an voll großen Kauri-Bäumen vorbeigekommen und einem anderen kleineren Wasserfall und zu guter Letzt haben wir einen sehr netten Einwohner nach dem Weg gefragt, der erst einmal 15 Minuten mit uns übers Reisen philosophiert hat. Nach drei Stunden haben wir dann auch endlich die Stadt erreicht und haben einen günstigen Supermarkt gefunden!! Da wir kein Plan hatten, wie man denn nun zurückkommt, standen wir sehr planlos am Straßenrand rum und plötzlich tauchte ein bekanntes Gesicht auf, von einer, die ich im vorletzten Hostel kennengelernt hatte. Sie hatte den Durchblick und konnte uns sagen mit welchem Bus wir fahren sollen und wir haben gerade so noch den letzten Bus erwischt! Unsere Abende verbringen wir meist mit gemeinsamen Kochen und dem Austausch mit anderen Backpackern und deren Ziele. Es ist unglaublich wie viele Deutsche hier zurzeit unterwegs sind. Wir hoffen sehr, dass sich das Richtung Süden ändern wird.
 
Im Partnerlook mit Jesper vor den Whangarei Falls 




18.09.2014 – Tag 9


Da dies unser letzter geplanter Tag in Whangarei war, haben wir erstmal geschaut, wo es als nächstes hingeht. Man nehme dafür eine Karte, schaut was in der Gegend so ist und wo man gerne hinfahren mag und am nächsten Tag geht es eben los! Wir fanden Paihia, einer weiteren Stadt im Norden ganz nett und haben uns dann ein Hostel gebucht und natürlich den Bus. Nachdem wir uns dann ausgekäst hatten sind wir erneut wandern gegangen mit dem Ziel „Abbey Caves“. Dies sind alte Tropfsteinhöhlen, welche man aber auf eigene Faust erkunden konnte. Das Gelände erinnert erst an Irland, dann wieder an einen Zauberwald und plötzlich standen wir wieder mitten im Regenwald, wo auch die erste Höhle war. Der Eingang war jedoch schon sehr steinig (ja ich weiß das hat eine Höhle so an sich…) und ging steil hinab. Wir waren uns sehr unsicher, ob wir da reingehen sollten, zumal kein Mensch weit und breit war, aber wie der Zufall das immer so will, stand aus heiterem Himmel ein Einwohner da und hat von der Höhle berichtet und das es darin auch Glühwürmchen geben soll! Da war ich natürlich schon hin und weg… Der Einwohner hat uns unsere Unsicherheit wohl angesehen und uns gefragt, ob er mit reinkommen soll und wurde so zu unserem persönlichen Guide. Also standen wir kurze Zeit später mit Stirnlampe bewaffnet und barfuß in der Höhle, da dort Wasser drin stand. Nach der Frostbeule Bella war das Wasser -120°C kalt, aber durch die Schönheit hat man die Kälte voll vergessen, auch das wir bis zu dem Schenkeln nass wurden. Also sind wir wie Gollum durch die Höhle gekraxelt und unser Guide hat uns auch noch einiges zu den Stalagtiten und Stalagmiten erzählt, die es da gab. Als wir dann mal die Taschenlampen ausgemacht hatten, waren da tatsächlich Glühwürmchen!! Oder eher die leuchtende Scheiße von denen, aber selbst die ist in Neuseeland sowas von beeindruckend schön! Man fühlte sich wie ein richtiger Höhlenforscher…dieses Erlebnis werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Danach haben wir uns relativ schnell für den Rückweg entschieden, da es doch sehr kalt in den nassen Sachen war und da es vor allem mal wieder regnete…. Das Wetter ist mir echt ein Rätsel. Genau wie die Menschen. Denn auf dem Weg hat plötzlich eine Frau mit dem Auto angehalten und gefragt, ob sie uns ein Stück mitnehmen soll und das obwohl sie in Eile war und wir dazu völlig dreckig waren. Die Menschen sind hier einfach sowas von freundlich! 

Wie Höhlenforscher :)
Das Bild danach mit unserem Höhlen-Guide
Erst im Regenwald...
...und plötzlich ist man in Irland!

Laura

Dienstag, 16. September 2014

Meine erste Woche bei den Kiwis!

08.10. - 15.10.2014 Auckland


Ich hab es tatsächlich bis ans andere Ende der Welt geschafft. Gesund und munter! In den letzten Monaten habe ich meine sieben Reiseführer, die sich so über die Jahre angesammelt haben überflogen, aber eigentlich doch keinen richtigen Plan gemacht. Spontanität ist einfach alles. Habe mir aber immerhin 1000 Berichte, Fotos und Videos im Internet angeschaut. Dann gab es bei mir stets täglich einen Apfel aus Neuseeland, um auf den Geschmack zu kommen. Bis ich dann meine mindestens 10 Mal überarbeitet Packliste endlich fertig hatte und sich nun 1/100 meines Kleiderschranks in meinem Rucksack befindet, der mich jetzt über ein Jahr lang begleitet.

Kurz zum Flug: gefühlt war man 5 Tage unterwegs gewesen, das malaysische Essen hat ein Feuerwerk in meinem Bauch veranstaltet und Kuala Lumpur ist ein ganz schön abgefahrenes Stückchen Erde mit sehr interessanten Menschen, aber im Großen und Ganzen kann man keineswegs meckern und ich bin einfach nur überglücklich und immer noch voller Vorfreude endlich in Auckland angekommen zu sein!


Kuala Lumpur am Morgen

10.09.2014 - Tag 1

Damit wir unseren Jetlag ausschlafen konnten, da wir auch erst 2 Uhr Nachts am Hostel angekommen sind, mussten wir erst um 12 Uhr bei unserem Einführungsseminar sein. Jedoch war die innere Uhr bei vielen der Meinung schon um 6 Uhr aufstehen zu wollen… So haben wir uns auf das reichhaltige Frühstück gestürzt (Toast oder Toast) und haben trotz Schlafmangel unseren ersten Trip in die Innenstadt gewagt. Ich kann an dieser Stelle nur sagen, hier fühle ich mich von Anfang an echt wohl. Beim Einführungsseminar gab es viele spannende Informationen (ja wer hätte das gedacht :D), was meine Vorfreude endlich loszuziehen noch mehr gesteigert hat! Am Nachmittag ging es ans Wasser, welches hier eine eindeutig andere Farbe hat. Schon fast türkis. Einen kleinen Einkaufsbummel gab es auch noch und hier ist es eindeutig teurer als bei euch, was den Sparfuchs gar nicht erfreut. 

Sky Tower

11.10.2014 - Tag 2

Es gab erst wieder viele Informationen über alles querbeet zum Thema Reisen und Arbeiten. Währenddessen schweben in einem 1000 Gedanken über die kommenden Tage und Monate. Um die ersten wichtigen Sachen zu erledigen hatten wir einen Termin bei der Bank, wobei sie mir aber auch ein Haus verkaufen hätten können und ich hätte es nicht gemerkt, aber ich habe jetzt angeblich ein neuseeländisches Konto. Damit wir auch ein wenig von Auckland zu sehen bekommen sind wir auf den Skytower gefahren und hatten einen unglaublichen Ausblick!





12.09.2014 - Tag 3

Auch dieser Tag war größtenteils der Planung gewidmet. Zum einen mussten wir unsere Steuernummer beantragen. Da ich keinen Führerschein besitze musste ich zu einem bestimmten Büro nach Takapuna gurken. Ich war zum Glück nicht die einzige, denn wir haben zuerst die Bushaltestelle leicht verfehlt und waren so ungefähr eine Stunde zu spät. Aber die Neuseeländer sind einfach zu freundlich und so hat die Frau das einfach schnell ohne Termin für uns erledigt. Der kleine Ausflug hat sich jedoch sehr gelohnt, da wir von dieser Seite eine super Sicht auf die Skyline von Auckland hatten! Gegen Abend sind wir noch in unser neues Hostel umgezogen, welches auch total in Ordnung ist.

13.09.2014 - Tag 4

Waiheke Island! Ungefähr eine Stunde von Auckland mit der Fähre entfernt liegt die Insel Waiheke, die wir heute besichtigt haben. Das Wetter meinte es jedoch nicht mehr so gut zu uns, wie an den ersten Tagen. Der Himmel war einfach nur grau und es sah eindeutig nach Regen aus.  Jedoch wurde uns schon vorab gesagt, dass man sich vom Wetter nicht abschrecken lassen sollte, da trotz des Wetters alles ganz beeindruckend sein soll. Der erste Blick auf die Insel war schon traumhaft. Wir beschlossen einfach loszulaufen und so viel wie möglich zu sehen. Allein auf so einer Insel gibt es schon die unterschiedlichsten Bäume, Büsche, Palmen und Blumen. Als wir dann am ersten Strand ankamen waren wir schon hin und weg. Je weiter man gegangen ist, desto schöner wurde der Anblick. Der Weg führte uns größtenteils an der Küste entlang und ging immer Berg auf und ab. Nach einem kurzen Regenschauer wurde das Wetter auch deutlich besser. Da wir gefühlt schon recht weit gelaufen sind haben wir uns nach einem Bus zurück zur Fähre umgeschaut. An der Bushaltestelle hielt plötzlich eine einheimische Frau mit ihrem Auto an, die wusste, dass der nächste erst in einer Stunde kommen würde und hat uns so einfach mitgenommen. Im Endeffekt haben wir wirklich nur einen sehr kleinen Teil der Insel gesehen, aber selbst das war schon vollste Reizüberflutung an Schönheit! An dieser Stelle muss man mal sagen, dass es unglaublich schwer ist solche Eindrücke für euch zu beschreiben…

Ein kleines bisschen Heimat ;)




Ja, das Wasser ist wirklich so türkis!

14.09. - Tag 5

Da wir von der gestrigen Insel so begeistert waren, wollten wir uns eine weitere anschauen. Dafür waren wir „Early Birds“ und sind schon um 6 Uhr aufgestanden, um halb acht die Fähre zu Rangitoto Island zu nehmen. Rangitoto ist eine vor über 600 Jahren entstandene inaktive vulkanische Insel und beherbergt den größten Pohutukawa-Wald der Welt und man findet überall große und kleine oder ganze Felder voller Lavasteine. Wir sind mit dem ‚Coastel Track‘ gestartet, welcher um die 6 km zum Teil entlang der Küste geht und auch direkt durch den Wald. Den Weg musste man oftmals suchen und war auch gar nicht so einfach und es war keine Menschenseele weit und breit. Man fühlte sich zum einen wie im Regenwald und zum anderen wie in einem magischen Märchenwald. Danach ging es dann bergauf zum Vulkankrater mit teilweise echt steilen Abschnitten. Dabei haben wir einen kleinen Abstecher zu Höhlen oder auch Lavaröhren gemacht, die wir mit der Taschenlampe erkundet haben und nach ungefähr 2h waren wir oben und hatten Blick auf den Krater. Dieser ist komplett bewaldet mit den unterschiedlichsten Bäumen. Ein paar Treppen weiter und voll aus der Puste sind wir auf 260m Höhe angekommen und hatten 360° Rundumblick. Auch wenn das Wetter mal wieder grau und regnerisch war, hatte man einen unbeschreiblichen Ausblick von da oben! Der Weg nach unten war weniger anstrengend und spektakulär, aber die letzten paar Meter waren eine schmerzvolle Angelegenheit, denn wann wandert man schon einmal 7h am Stück… Den Rest des Tages haben wir dann auch nur noch so vor uns hin vegetiert. 

'Coastel Walk' entlang der Küste
Wie im Regenwald


Der Märchenwald

Bella & ich in 260 m Höhe beim Aussichtspunkt,
leider mit sehr diesigem Wetter
Im Hintergrund ist ganz klein die Skyline zu erkennen
Die Lavaröhren 

15.09.2014 - Tag 6

Um von den letzten Tagen zu entspannen haben wir eine Bustour zu verschiedenen Spots in Auckland gemacht. Erster Stopp war bei einer Gedenkstelle mit Blick auf Rangitoto Island. Weiter ging es zu einem Park, wo man durch einen „Wald“ laufen konnte und die Stadt um sich herum komplett vergessen hat. Weiter über Aucklands Harbour Bridge ging es nach Devonport auf einen Hügel, wo wir einen der schönsten Ausblicke auf Aucklands Skyline hatten und endlich mal wieder besseres Wetter für Fotos! Nach einem kleinen Spaziergang um den Hügel herum ging es runter zum Strand, wo uns ein kleines Barbecue erwartet hat mit echtem neuseeländischem Snack: Tost mit Ketschup und gebratenen Zwiebeln und einer Wurst drauf. Letzter Stopp war Aucklands Harbour Bridge, wo wir drunter lang gehen konnten und beim Bungee Jumping zugesehen haben. Zurück im Hostel haben wir für den nächsten Tag geplant und es schwebt uns vor morgen endlich loszuziehen nach Whangarei, einer Stadt im Norden!

Ein Park mitten in der Stadt...
...mit kleinem Wasserfall

Aucklands Skyline
Barbecue am Strand mit Blick auf Rongitoto Island
Auf/Unter Aucklands Habour Bridge

Macht's gut, 
eure Laura 

Freitag, 12. September 2014

„Jede neue Herausforderung ist ein Tor zu neuen Erfahrungen.“



Sonntag, 17.08.2014 – Tag 47


Es war so klar! Erst druckt man tausende Résumés und bewirbt sich in jedem noch so kleinem Geschäft, um wenigstens irgendeinen Job zu bekommen und dann wird man von Angeboten überhäuft und hat die Qual der Wahl. Zunächst einmal hatte ich letzten Donnerstag ein Bewerbungsgespräch beim „Spring Hill RV Park“, der etwas über 7km von Cochrane entfernt liegt. Die Länge der Strecke mit dem Fahrrad zu bewältigen war nicht das Problem, aber über die zig Hügel habe ich mich echt hochgequält und mir geschworen mir ein Auto zu kaufen, falls ich jemals dort arbeiten sollte. Also kam ich gerade so rechtzeitig und vollkommen erschöpft am Campingplatz an, um noch 20 Minuten auf meinen Interviewer warten zu müssen. Das Vorstellungsgespräch an sich dauerte keine zehn Minuten und es war auch nicht wirklich so, wie man sich ein solches Gespräch vorstellen würde.  Abgesehen vom Gehalt, welches sich sehr akzeptabel anhört, weiß ich auch gar nicht mehr so wirklich, worüber wir gesprochen haben, weil das nur so eine kurze Konversation war. Interessant ist auch, dass Caren mir im Nachhinein mitteilte, dass es in Kanada sehr unüblich ist, bei einem Interview über das Gehalt zu sprechen. Jedenfalls hat mich die Geschichte etwas verwirrt und so habe ich nicht damit gerechnet, dass ich den Job bekommen sollte. Ungefähr eine Stunde später bekam ich dann das Angebot per Telefon und ich habe erst einmal zugesagt. Währenddessen saß ich schon im nächsten Interview im „Ramada“ Hotel fürs Housekeeping. Eigentlich hatte ich schon eine Woche zuvor einen Termin gehabt, nur war ich an dem Tag scheinbar die einzige, die diesen eingehalten hatte und so stand ich dort ein wenig hilflos herum. Das Interview, das am Donnerstag dann etwas spontan stattfand, war schon eher ein richtiges Bewerbungsgespräch. Mir wurden unzählige Fragen gestellt, wie ich das Team voran bringen würde, warum ich gerade im „Ramada“ arbeiten möchte, was ich in der und der Situation tun würde und, und, und…  Allein die Erfahrung eines solchen Gespräches war schon mal sehr lehrreich und nach der Reaktion meiner Gesprächspartnerin zu beurteilen, waren meine spontanen Antworten auch sehr überzeugend. Beim Hotel bin ich also relativ sicher, dass sie mir die Stelle, übrigens für dasselbe Gehalt, anbieten werden. Den Anruf habe ich zwar am nächsten Tag verpasst, aber zu dieser Zeit hatte ich die Position innerlich für mich sowieso schon gestrichen. Denn auch, wenn ich ganz tolle Vorteile in allen Hotels der Kette dadurch bekommen würde und ich auch sehr gut mit dem Rad die Arbeit erreichen würde, muss ich nicht jeden Tag mit Putzen verbringen, wenn ich andere Alternativen habe. Eine andere Alternative hätte ich beispielsweise im supergemütlichen Café namens „Cochrane Coffe Traders“, wo ich sowohl als Bedienung und an der Theke, als auch in der Küche arbeiten könnte. Diese Aussicht und auch die tolle Atmosphäre locken mich natürlich auch, zumal die Supervisorin und ihre eine Mitarbeiterin, die mich auch beim Gespräch kennen gelernt hat, beide sehr begeistert von mir waren. Das Café wäre auch relativ gut zu erreichen, nur würde ich dort nun wieder drei bis vier Dollar die Stunde weniger verdienen und könnte mir so auch kein Auto leisten. Folge wäre, dass ich abhängig und unflexibel bleibe und nicht so schnell weitere Fahrerfahrung sammeln könnte. Das Problem ist eben, dass man innerhalb von Cochrane sich ohne Auto relativ schwer bewegen kann und aus dem Ort raus sowieso nicht kommt. Somit fiel meine Entscheidung erst einmal für den Campingplatz und Dienstag werde ich dann auch eine genauere Vorstellung davon haben, was mich dort erwartet. Zumindest weiß ich schon wie anstrengend die Fahrradtour dorthin wird… Eine weitere Einnahmequelle für die nächste Zeit wird Manfred mit seiner Versicherungsfirma sein. Dieser kam ursprünglich auch einmal aus Deutschland nach Kanada und spricht heute weder ein perfektes Englisch noch ein perfektes Deutsch. Er war Carens erster Arbeitgeber hier und kann mich wahrscheinlich ab und zu mal als Assistentin gebrauchen. Da er bald nach Deutschland fliegt, hat er momentan einige Mails auf Deutsch zu verschicken, die er mir einfach diktiert und die ich ihm dann schnell und problemlos abtippe. Außerdem muss er 100 Päckchen für seinen Besuch zusammenpacken, womit ich morgen anfangen werde. Somit sieht es arbeitstechnisch momentan nicht so schlecht aus und vielleicht schaffe ich es sogar nach einigen Monaten eine Zeit lang nur reisen zu können. Wir werden sehen…

Dieses Wochenende war erst einmal noch Erholung angesagt. Caren, Marc und ich waren nämlich Campen am Crimson-Lake in der Nähe von Rocky Mountain House. Freitagabend hatten wir dort einen unglaublichen Sternenhimmel und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben eine Sternschnuppe gesehen, was ein wunderschönes Erlebnis war. Hier hat man einfach auch eine viel größere Fernsicht als woanders und damit spannt sich abends ein unglaublich großes Himmelszelt über einem auf. Und solange ich mein Jahr hier in Kanada genieße, hat sich mein Wunsch doch schon erfüllt. Zu einem richtigen Campingwochenende gehören natürlich auch S´mores und Burger. Gestern machten wir noch einen kleinen Ausflug in das Örtchen Rocky Mountain House, wo wir einen sehr guten Outdoor- und Cowboy-Laden gefunden haben und ich mich mit dem Dollarstore angefreundet habe, wo ich gleich ein paar kleine Dinge zum Tauschen fürs Geochachen besorgt habe. Letztes Wochenende haben wir einer Arbeitskollegin aus dem Headoffice von „Tourism Calgary“, und ihrer Tochter das Cachen gezeigt, die mit voller Begeisterung dabei waren. Zudem machten wir eine Segeltour auf dem Ghost-Lake mit einem von Marcs Arbeitskollegen und seiner Frau, die beide Chris gerufen werden und vor Jahrzehnten aus Polen eingewandert sind. Wir konnten den gesamten Tag lang auf dem See hin und her fahren und ich durfte sogar selbst mit der Pinne steuern und die Wendemanöver einleiten. Außerdem war es ein perfekter Tag, wir haben Wildpferde im Indianer-Reservoir gesichtet und ich kann schon verstehen, warum Laura so gerne auf dem Wasser die Segel hisst. So erlebte ich also wieder zwei vollgepackte Wochenenden, obwohl das Campen die letzten drei Tage doch sehr entspannt war. 


Ghost Lake
Innerhalb der Woche hatte ich nämlich auch ganz schön viel zu tun, obwohl ich nur Dienstag und Mittwoch in der Tourist-Information gearbeitet habe. Dazu musste ich nämlich auch noch die Liste der Konzerte abgeben, für dich ich für das „Calgary Philharmonic Orchestra“ volunteeren möchte. Nach einem weiteren Interview wurde ich nämlich offiziell als Volunteer des CPO angenommen. Freiwilligenarbeit ist hier in Kanada sowieso sehr groß angesehen und selbstverständlich, dadurch kann es ja nicht schaden, auch diese Erfahrung einmal mitzunehmen. Außerdem habe ich mich darum gekümmert, dass ich eine Woche lang beim Radrennen der „Tour of Alberta“ als Teil der Startcrew arbeite. Das werden garantiert lange und anstrengende Tage, aber so bekomme ich noch die Möglichkeit durch Alberta zu reisen, zu verstehen, wieso Calgary unter anderem als Sportstadt ausgezeichnet wurde, und ganz nebenbei CAN$ 1,200 zu verdienen. Meine Finanzierung des Aufenthalts geht also sichtbar voran und so habe ich fast jeden Tag ordentlich was zu tun. 
Übrigens kam am Donnerstag zu der erfolgreichen Jobsuche noch ein weiteres Highlight hinzu, denn ich habe mein erstes selbst verdientes Geld erhalten, da „Tourism Calgary“ den Lohn meiner ersten fünf Arbeitstage auf mein Konto überwiesen hat. Dies wurde gebührlich mit einer Flasche Sekt und einem Restaurant-Besuch gefeiert.

Nun sind wir gerade auf der Rückfahrt nach Cochrane und eine weitere anstrengende, aber interessante Woche steht mit bevor.




Sonntag, 24.08.2014 – Tag 54


Arbeiten kann echt anstrengend sein… Vor allem, wenn man auf sein Wochenende verzichtet. Montag war ich bei Manfred im Büro. Das ist echt eine Type! Die Mails, die ich ihm zuvor abgetippt habe waren ja nun echt kein Problem. Den Tag in seinem Office habe ich damit verbracht Pappkartons zu kaufen und diese zu füllen, sodass er bei seiner Reise nach Deutschland nächsten Monat Kalender und Schlüsselanhänger zum Verschenken schon vor Ort hat, Dokumente abzuheften und seinen Reiseplan in Excel auszufüllen. Diesen hatte er mir natürlich ich bis aufs kleinste Detail aufgenommen. Durch die schlechte Qualität des Diktaphon und seiner Mischung aus Deutsch und Englisch hat man nur leider so gut wie nichts verstanden, sodass mich diese Aufgabe echt zum Verzweifeln brachte und ich natürlich nicht damit fertig wurde. So entscheid sich Manfred dazu, den Rest nochmals über sein Smartphone aufzunehmen, genauso wie alle Korrekturen, dich ich vornehmen musste aufgrund des schlechten Verstehens. Das muss man sich erst einmal vorstellen! Er hat seinen Reiseplan und alle Unterlagen wie Zeiten und Adressen direkt vor sich am Computer und nimmt nun das Ganze zum zweiten Mal auf und lässt es mich eintragen, anstatt es einfach selbst schnell einzuschreiben und damit eine Menge Geld und Zeit zu sparen. Ich kann diese Ineffizienz immer noch nicht nachvollziehen aber befolge nun Carens Rat, einfach nicht weiter darüber nachzudenken, mein Gehirn am Eingang des Büros abzugeben, es am Ende des Tages wieder mitzunehmen und mich über einfach verdientes Geld zu freuen. Dennoch war dieser Tag einfach ein wenig frustrierend. Am Tag darauf fing ich meinen Vollzeitjob auf dem Campingplatz an der Rezeption im Park Office als Front Desk Agent an. Dieser Start dort war nicht weniger erfolglos als bei Manfred. Ich empfand die Arbeit als total unorganisiert und sinnfrei und konnte meine Aufgabe nicht wirklich identifizieren. Somit war mir schon nach einem Tag dort klar, dass ich keine Ewigkeiten auf der Position verbringen werde. Aber natürlich gebe ich nicht sofort nach dem ersten Tag auf und mittlerweile habe ich gestern schon meinen fünften Tag gut überstanden und mich relativ gut reingefunden und eingearbeitet. Das einzige Problem ist immer noch der Arbeitsweg, den ich momentan täglich mit dem Rad bestreite. Deshalb brauche ich nun dringend ein Auto, jedoch wurde jenes, das ich in Aussicht hatte, gestern verkauft. Die Kanadier sind in solchen Entscheidungen einfach viel spontaner. Gestern hatte ich dann auch noch eine sehr verwirrende Situation auf dem Campground, die mir so unlogisch erschien, dass ich sogar vermutete, dass meine Chefin Bonnie mir einen Testkunden geschickt hätte. Das war natürlich nicht der Fall, aber irgendwas war verdammt schief gelaufen und ich war in dem Moment natürlich die einzige, die an der Rezeption saß und damit nun umgehen musste. Ein Kunde hatte den Abend zuvor nämlich angerufen und einen Stellplatz reserviert und wollte nun ganz normal bei mir einchecken. Da kein Package aus Karte, Platzregeln und Swipe-Card zum Öffnen des Gates vorbereitet war, musste ich ihn im System suchen. Dieses zeigte mir allerdings an, dass dieser Kunde bereits die Nacht zuvor eingecheckt worden ist und an dem Tag den Platz eigentlich schon wieder verlassen müsste. Auch Transaktionen wurden auf seinem Namen scheinbar Cash vollzogen, aber der Kunde wusste von nichts und ich hatte den Abend zuvor keine Schicht. Da aber niemand jemanden einchecken würde, ohne, dass die Person direkt vor einem steht, war das alles ganz schöner Unfug. Auch die Mitarbeiterin, die am Vortag um die Zeit des vermeintlichen Check-Ins anwesend war, hatte keine Ahnung. Bonnie war glücklicher Weise zumindest begeistert, dass ich angeblich so professionell war und dem Gast einen Stellplatz für die Nacht anbieten konnte und das Ganze irgendwie dann schon gehändelt habe. Und dies war nur ein Highlight des Tages. Cool war es auch, dass Caren und Marc einfach mal vorbeigekommen sind, um sich anzugucken, was ich so den Tag über mache. Von Freitag bis morgen bin ich nämlich die einzige aus dem Haushalt Kaufmann, die arbeiten geht. Heute war der siebente von zehn Tagen, an denen ich durchweg arbeite. Allerdings hatte ich heute mal eine Auszeit vom Campingplatz, da ich Tyler im Visitor Information Centre ausgeholfen habe. Er ist nämlich am Wochenende normaler Weise alleine drin und wird von Touristen nur so überrannt. Ich empfand Downtown heute allerdings als komplett verlassen. Dafür hatte ich wieder total viele deutsche Gäste, von denen auch einige lange in Kanada bleiben und sowas in der Art hier machen, was auch ich tue. Eine Frau hat sich bei mir beschwert, dass Calgary so dreckig und voller Obdachloser ist und sie die Stadt überhaupt nicht schön findet. Im Vergleich zu Deutschland und auch zu anderen kanadischen Städten ist Calgary eigentlich sehr sauber und sicher. Normaler Weise jedenfalls. Hinzu kam nur leider, dass gerade letzte Nacht eine Frau in Downtown erschossen wurde, was hier immer noch niemand glauben kann. Zugegeben hatte ich heute auch nicht den besten Eindruck von Calgary, da ich das erste Mal, abgesehen von der Stampede, am Wochenende in Downtown war. Zwar haben viele Läden hier auch sonntags offen, aber es ist einfach niemand unterwegs, der einkaufen gehen könnte und der Stephen Avenue Walk, welcher DIE belebte Fußgängerzone Calgarys ist, war wie ausgestorben. Dadurch sind die Obdachlosen natürlich auch die einzigen, die dir über den Weg laufen und man nimmt sie somit auch viel bewusster wahr. Des Weiteren durfte ich heute zusehen, wie ein kleiner Junge direkt in die Glasscheibe unseres Centres rannte, weil er sie einfach nicht gesehen hat. Und so könnte ich noch tausende kleine interessante Geschichten vom VIC und vom RV Park erzählen… Von Sachsen, die kein Englisch können, über mögliche Testkunden bis hin zu Stadtkarten, denen jegliche wichtige Informationen wie Bahnstationen und Campingplätze fehlen.

Die Freizeit, die nach einem Arbeitstag noch übrig bleibt, verbringe ich mit Geocachen, Filme schauen und was immer so anliegt. Heute hat beispielsweise Kaylee Geburtstag und ich war kurz bei ihr drüben, um ihr zu gratulieren. Ganz nebenbei hat sie dabei gleich die Ehre erhalten, sich als erste auf meiner Kanada-Flagge zu verewigen. Im Nachhinein hat Eryn, ihre Mutter, uns noch einmal geschrieben, wie gerührt Kaylee davon war. Morgen hat dann Caren Geburtstag und zu diesem Anlass gibt es natürlich einen Jenny-Kindergeburtstags-Puddingkuchen. Auch Laura wird bald eine Überraschung bekommen, da sie ja auch bald nach Neuseeland fliegt und unsere Freunde daheim ein Musikvideo für sie drehen. Damit ich auch in einem kleinen Ausschnitt darin zu sehen bin, waren Caren und ich gestern am Cochrane Ranchehouse und haben ein paar Szenen aufgenommen. 

eine unvergessliche Sinfonie aus Farben, Formen und Musik
Am Donnerstagabend war ich mit ihr und Marc beim „Global Fest“, das an fünf Tagen jeden August stattfindet und an welchem verschiedene Länder je eine Feuerwerkskomposition zu Musik gestalten, die am Ende bewertet wird. An dem Tag unseres Besuchs war Frankreich an der Reihe und das Feuerwerk war wirklich gigantisch und einzigartig. Es ging ungefähr eine Stunde lang, in der die verschiedensten Formen und Farben den Himmel erleuchteten und sich im See des Elliston Parks spiegelten. Allein das Festivalgelände war sehr sehenswert. Viele Länder, deren Einwohner in Calgary vertreten sind, hatten einen Informations- und Verkaufsstand ihrer Kultur, sowie ein Essenszelt mit den verschiedensten Leckereien. Dieses Festival hat mich definitiv sehr beeindruckt und ich würde es auf jeden Fall wieder besuchen, wenn ich noch einmal die Chance dazu haben sollte.





Donnerstag, 04.09.2014 – Tag 65


Jetzt gönne ich mir mal etwas! Die letzten Wochen und vor allem Tage waren sehr anstrengend und die Nächte sehr, sehr kurz. Heute Nachmittag bin ich nun endlich etwas zur Ruhe gekommen und jetzt sitze ich in einem gemütlichen Restaurant in Wetaskiwin und lasse mich kulinarisch verwöhnen. Der Caesers Salad ist schon verschwunden, aber das Steak und der Brownie zum Nachtisch warten noch auf mich.

Stressig war es ja schon, als ich auf dem Campingplatz angefangen habe, da ich dort zehn Tage am Stück gearbeitet habe. Als ich diese überstanden hatte und nach meinem freien Tag wiederkam,  fing aufgrund des Labourdays letzten Montag ein langes Wochenende an. Somit hatten wir auf dem RV-Park über 40 Check-Ins an einem Tag. Mittlerweile bin ich aber schon ziemlich gut eingearbeitet und manage die Rezeption überwiegend alleine. Sonntag war dann natürlich überhaupt nichts mehr los und so saß ich wirklich acht Stunden lang nutzlos auf der Arbeit herum. Erinnert einen irgendwie an Schule, nur dass ich jetzt fürs Rumsitzen bezahlt werde… Und von dem Lohn möchte ich mir doch nun wirklich ein Auto kaufen. Da ich dies eigentlich schon vor Carens und Marcs Urlaub erwerben wollte, um nicht länger jeden Tag mit dem Rad die steile Strecke zurücklegen zu müssen, machten Marc und ich uns letztens auf den Weg zum Car-Shopping, wie er es so schön ausgedrückt hat. Die Händler, die uns dabei begegneten, und die Autos, die wir dabei zu Gesicht bekamen, waren von erschreckender Qualität. Von Pflege keine Spur – sowohl bei den Menschen als auch bei den Fahrzeugen. Diese Erfahrung war ziemlich erschreckend und so blieb der Erwerb eines Fahruntersatzes an diesem Tag für mich aus. Dennoch war unsere Tour nicht erfolglos. Auf der Suche eines PKW bekam ich eine gute und dafür preiswerte Winterjacke, habe ich mir einen ordentlichen Proviant an Schokolade angelegt, konnte ich deutsche Brezeln auf einem wundervollen Farmers Market ergattern und habe ich das neue große Shoppingcenter „Cross Iron Mills“ mit einem total toll aufgezogenen Outdoor-Laden kennengelernt. Alles in allem war es also ein toller Tag. 

nette Begrüßung am Eingang des "Bass Pro Shops" in der  "Cross Iron Mills"


So jetzt ist mein Hauptgang da, den werde ich bestimmt nicht kalt werden lassen! 


Parade zum Labour-Day in Cochrane
Wow, kann Essen gut sein! Irgendwie hat es wirklich was, einmal für sich alleine essen zu gehen und sich verwöhnen zu lassen… Aber zurück zu meinen anstrengenden Tagen. Die neue Woche fing also mit dem Labourday an und somit gab es in Cochrane eine große Feier und der Tag wurde mit einer tollen lokalen Parade eingeleitet. Diese war natürlich nicht im Ansatz so groß wie die zur Stampede, aber dafür dennoch oder vielleicht deshalb sehr sehenswert. An die Kinder werden Süßigkeiten verteilt, die örtlichen Vereine machen auf kreative Weise auf sich aufmerksam und es besteht einfach ein viel größerer Kontakt zwischen Teilnehmern und Zuschauern. 

Später am Tag findet außerdem das örtliche Rodeo statt. An dem Rodeoground waren wir ein paar Tage zuvor vorbeigekommen, sodass ich diesen ein wenig inspizieren konnte. Das Schöne an einem kleineren Rodeo ist einfach auch, dass man viel näher an die Tiere und die Reiter heran kommt. Leider hatte ich keine Chance mir das Rodeo anzusehen, denn am Montag fing auch mein einwöchiger Job bei der „Tour of Alberta“ an.

Auch wenn ich mich noch nie wirklich für Radrennen interessiert habe, sollte das eine lehrreiche Erfahrung werden. So brachten mich Marc und Caren nach der Parade zum Canada Olympic Park in Calgary, wo ich noch ein Jahr zuvor mit der Zipline die Skischanze heruntergeflogen bin. Dort begann ich damit die Felder auf dem Parkplatz zu markieren, auf denen dann für das Festival die Verkaufs- bzw. Werbestände platziert wurden. Zudem half ich dabei das Plakat und die Planen auf den Bühnen anzubringen und Werbeanzeigen bzw. sogenannte Banner am Zaun im Ziel zu befestigen. Insgesamt empfand ich meinen ersten Arbeitstag als sehr unkoordiniert und wie beim Campingplatz war es erst einmal auch hierbei wieder schwer zu erkennen, was meine eigentliche Aufgabe ist.  Hinzu kam, dass alle meine Mitarbeiter sich schon von zahlreichen Straßenrennen kennen und die Mehrzahl mindestens zehn Jahre älter als ich ist. Somit ist es in der Gruppe nicht ganz so einfach Anschluss zu finden. Als Deutsche bin ich dann noch halbwegs interessant, weil ich eben von weit her komme, aber dafür wird man auch total darauf beschränkt. Meines Erachtens liegt das aber auch daran, dass die meisten meiner Mitarbeiter aus den Staaten kommen. Die Kanadier wollen normaler Weise zwar auch wissen, woher man kommt und interessieren sich dafür, aber bei ihnen wird man auf eine ganz andere Weise aufgenommen in eine Gruppe, die in dem Moment zusammen an einem Ort ist und für ein Ziel kämpft. Ich habe in den Tagen der Tour auch sehr mitbekommen, dass die Amis wirklich oberflächlicher sind als ich die Kanadier als solches beschreiben würde. Das mag man vielleicht nicht verallgemeinern können und schon gar nicht meine ich jemanden bestimmtes damit, aber dies ist eine Sache, die ich persönlich so wahrgenommen habe. Dennoch sind so ziemlich alle hier nette Menschen, mit denen man gut zusammen arbeiten kann.

Ich habe jetzt mein Essen beendet, bin super zufrieden und werde im Hotel fortfahren.




Samstag, 06.09.2014 – Tag 67



Aus dem Fortfahren wurde am Donnerstag irgendwie doch nichts mehr. Nach dem hervorragenden Essen konnte ich mich nämlich doch noch dazu aufraffen meinen Cache für diesen Tag zu suchen und damit weiter an meiner Challenge zu arbeiten. Somit kam ich allerdings wieder später im Hotel an als gewollt und habe nun immer noch nichts an Schlaf der letzten Tage nachgeholt. Im Hotel habe ich auf der Tour übrigens jeweils mein eigenes Zimmer, da wir in Start- und Finishcrew eingeteilt wurden und ich so nur mit jemandem aus meiner Startcrew untergebracht werden kann. Unter diesen neun Leuten gibt es nämlich nur noch eine weitere Frau und die ist die Chefin unserer Gruppe, womit sie ihr Einzelzimmer bekommt und ich schließlich auch meins. Das ist ehrlich gesagt ziemlich cool. Anfangs war es etwas ungewohnt, weil ich zuvor noch nie alleine in einem Hotelzimmer übernachtet habe, sowie ich vor Donnerstag auch noch nie alleine ein Restaurant besucht habe, aber im Endeffekt kann man sich es alleine in so einem riesigen Raum echt gemütlich machen. Vor allem, wenn das Zimmer so groß ist, wie eines, in dem ich sonst mit der Familie unterkomme.

Bobteam von Jamaica - Canada Olympic Park Calgary
Die erste Station des Radrennens war also Calgary. Auf dem Gelände des Canada Olympic Parks fuhr jeder Teilnehmer für sich vier Kilometer bergauf, was als Prolouge bezeichnet wird. Als Staff haben wir Montag und Dienstag früh dafür alles vorbereitet und mussten abends nach dem Rennen auch alles wieder abbauen. In der Zwischenzeit sind wir über das Festivalgelände geschlendert, wo unter anderem Caren Tourism Calgary mit einem Stand vertreten hat. Außerdem habe ich meine erste Geocoin in einem Cache gefunden und Lauren, Pete und ich hatten die Chance in genau dem Winterbob zu sitzen, der für den Dreh des Films „Cool Runnings“ verwendet wurde. Lauren war meine Rettung unter den Leuten der Construction Crew. Sie ist eines der wenigen Mädels des Teams, nur vier Jahre älter als ich und kommt aus New York. Bevor die beiden Gruppen getrennt wurden, war der Start nämlich zeitgleich das Ziel und alle haben zusammen gearbeitet, weshalb die Arbeit in den ersten Tagen auch so unkoordiniert war. So war Jenny meist dort, wo Lauren war und Lauren war dort anzutreffen, wo Jenny war. Dies war allerdings nur in Calgary und in Lethbridge möglich, da es anschließend für meine kleine Gruppe nach Innisfail ging und für ihr großes Team nach Red Deer. Innisfail hat mir bei Weitem besser gefallen als Lethbridge, was aber auch am Wetter liegen könnte. Genau wie Wetaskiwin, wie unsere Station gestern lautete, ist Innisfail ein nettes kleines Städtchen, in dem man wahrscheinlich nicht länger als einen Tag bleiben sollte, weil es dafür nicht genug zu sehen gibt, aber es ganz schön war, einmal dort gewesen und die Hauptstraße (und zugleich einzige Straße) hinab gelaufen zu sein. Die kleinen Städte überzeugen definitiv auch damit, dass sie so freundlich sind und kostenloses Essen für alle Helfer zur Verfügung stellen, was Calgary und Edmonton bisher nicht geschafft haben. Heute fand der Start nämlich in Northlands bei Edmonton auf einem riesigen Parkplatz mitten im Nirgendwo statt. Es gab dort nicht einmal die Möglichkeit sich etwas zum Essen zu kaufen. Dafür bekommt man während der Tour von den Ausstellern und Sponsoren die verschiedensten Sachen mit auf den Weg. Von Beuteln über Sonnenbrillen bis hin zu Fahrradlichtern und einem unglaublich guten und teuren Rucksack. Zudem bin ich durch meine Uniform inklusive regen- und winddichter Jacke sowie atmungsaktivem Shirt für den Rest des Jahres hier ausgestattet. Zu den ganzen Mitbringseln im Gepäck kommen dann natürlich noch die Erfahrungen, die ich die ganze Woche über Tag für Tag sammle. So trank ich beispielsweise meinen ersten eigenen Kaffee, wum Lauren beim Fahren mitten in der Nacht wach halten zu können. Die wichtigen und wahrscheinlich viel interessanteren Erfahrungen macht man aber, wenn man mit sieben richtigen Arbeitern unterwegs ist und zusammen arbeitet. Allein an der Tatsache, dass es kräftige, große Kerle sind, erkennt man ja schon, wie perfekt ich in diese Gruppe passe.^^ J Da gibt es einmal Pete, der mit im Bob saß und unser „Orangeguy“ ist, da er dafür verantwortlich ist, dass die ersten hundert Meter der Rennstrecke mit einem knallorangenen Zaun abgesichert ist. Mit Pete kann man sich total klasse unterhalten und er ist derjenige, der wahrscheinlich noch am wenigsten nach Arbeiter aussieht bzw. sich so benimmt. Anders ist das schon mit Frank, dem ältesten Mitglied unserer Crew und dennoch ist er ein typisch amerikanischer Badboy. Mit zahlreichen Tattoos auf seinen braunen Armeen und der Hiphop-Musik, die siebenmal vierundzwanzig Stunden in seinem Van zu laufen hat, hat er jede Situation unter Kontrolle. Gleichzeitig ist er aber auch derjenige, der auf alle aufpasst und uns irgendwie zusammenhält. So hat er mir heute ein paar Aufgaben näher gebracht, in denen ich eigentlich nicht involviert bin, weil sie einfach zu handwerkermäßig sind oder ich nicht stark genug bin. So fand ich mich heute plötzlich an der Truss schraubend wieder, um nur ein Beispiel zu nennen. (Ich glaube für Truss gibt es nicht wirklich ein deutsches Wort, zumindest kenne ich es nicht, aber damit ist das Torgestell über der Start- bzw. Ziellinie gemeint). Gleichzeitig passt Frank aber auch darauf auf, dass ich Aufgaben habe (Banner verteilen, Banner am Zaun befestigen, die Truss mit allen Sponsorenschildern dekorieren…), ich mit diesen auch klarkomme und ich für gemeisterte Herausforderungen gelobt werde. Das hört sich vielleicht ein bisschen kindisch an, aber diese Woche hat nur so vor Herausforderungen gestrotzt. Somit ist Frank ein wenig der Papa unserer Truppe. Aufpassen sollte er meines Erachtens ein wenig mehr auf Parks. Parks ist 22 Jahre alt, findet sich sehr cool mit seinen langen fettigen Haaren unter seinem Indianer Jones-Hut und schluckt öfter mal so kleine, bunte Pillen.  Davon abgesehen ist er sehr um das soziale Miteinander innerhalb der Gruppe bemüht und kann sich an erstaunlich viel Deutsch aus seiner Schulzeit erinnern, dass er auch täglich fleißig mit meiner Hilfe verbessert. Insgesamt ist es unter meinen „Arbeitern“ aber auch einfach normal während der Arbeit zu Rauchen (und damit meine ich nicht die einfachen Zigaretten) und zu Trinken. So tun es vor allem auch die beiden Nicks und die Diskussion darum, wer Nick 1 und wer Nick 2 ist, wird wohl nie ein Ende finden. Kevin ist da nicht ganz so extrem, aber das Klischee eines amerikanischen Badboys erfüllt auch er zu fast 100%. So bin ich die Woche doch von ganz interessanten Leuten umgeben, mit denen ich normaler Weise wahrscheinlich nie etwas zu tun gehabt hätte. Gestern Nacht waren die Jungs bzw. Männer stockbesoffen in einem Striplokal, wovon ich Gott sei Dank nur von Erzählungen weiß. Heute geht unser kleines Team zusammen Essen, jedoch hat unserer Crewleiterin Sarah schon angekündigt, dass sie dafür sorgen wird, dass heute ausnahmsweise einmal alle anständig bleiben. Nun fehlt nur noch Ryan in unserer Gruppe, der der einzige Kanadier hier ist und damit ein bisschen mehr Freundlichkeit in den Tag bringt. Es ist also offensichtlich keine Konstellation, bei der ich je im Leben auf die Idee kommen würde, mit genau diesen Leuten meinen Tag zu verbringen. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb ist es einfach eine interessante Sache und für eine Woche definitiv eine gute Erfahrung, auch wenn es sicher nicht die optimale Art von Arbeit für mich ist.

eine wunderschön aufgebaute Truss und begeisterte Radrenn-Fans


Montag, 08.09.2014 – Tag 69


Canada – cold and frozen country. Ich sitze gerade im Flieger auf dem Weg von Edmonton nach Calgary und es schneit. Im September. Das letzte Mal, dass es in Calgary geschneit hat war, wie mir erzählt wurde, im Mai. Das ergibt drei schneefreie Monate. Ich kann es nicht glauben… Es ist Anfang September! Am Ende der Woche soll das Wetter zum Glück wieder besser werden. Da ich dann wieder mit dem Rad zur Arbeit auf dem Campingplatz fahren muss, würde ich das auch sehr schätzen. Für die letzte Woche war es auch sehr entspannt überall hingefahren zu werden und den Profis das Radeln im Mistwetter zu überlassen.

So fand gestern in Edmonton Downtown die letzte Etappe der „Tour of Alberta“ mit Start und Ziel am Sir Winston Churchill Square statt. Dafür haben Start- und Zielcrew wieder zusammengearbeitet, was allerdings wieder viel unorganisierter und unkoordinierter was als bei den Etappen zuvor, bei denen jeder seine Aufgabe hatte. So bekam man aber auch mal wieder die anderen Leute zu Gesicht und an den letzten beiden Abenden bin ich mit ein paar Kollegen noch weggegangen. So hatten wir ein leckeres thailändisches Essen auf der Whyte Avenue in Old Strathcona, der Altstadt Edmontons und vertrieben uns anschließend noch die Zeit in einer Billard-Bar. Gestern Abend haben die Jungs mir versucht Football zu erklären, aber ich glaube ich war hinterher noch verwirrter als vorher. Allerdings hatten einige gestern bzw. heute Nacht dann noch den Totalabsturz. So musste man beispielsweise vor Diego, den ich als netten jungen Mann kennengelernt hatte, wirklichen extremen Abstand nehmen, da er total aggressiv wurde und das Wissen, dass er einen extremen Kampfsport in seiner Freizeit betreibt, die Vorsicht auch nicht gerade minderte. Parks hat es gestern wohl nicht mal mehr in sein Zimmer geschafft. Insgesamt kann man ihn nicht wirklich einschätzen, aber er hat sich echt bemüht, mich stets zu involvieren und vor allem sein Deutsch zu verbessern. Ganz stolz war er auch, dass er das Lied „99 Luftballons“ und die „Prinzen“ kannte. Sein Deutschlehrer muss echt einprägsam gewesen sein. Auch lustig war es, als Zoe zu uns gestoßen ist, die über ein Jahr in Österreich verbracht hat und so sich mit an unseren Gesprächen auf Deutsch beteiligt hat. Zoe ist erst am Wochenende zum Event dazu gestoßen, hat auch der Finishcrew geholfen und ist eine Schulfreundin von Sarah. Ich persönlich habe mich mit ihr blendend verstanden und werde sie womöglich auch wiedersehen, da zwischen Edmonton und Calgary wohnt. Cam und Jesse sind auch noch zwei Namen, die auf jeden Fall erwähnt werden wollen, alleine schon, weil sie die einzigen beiden in meinem Alter waren. Als ich mich vorhin nun verabschiedet habe, war ich doch auch ein wenig wehmütig. Die Woche hat uns alle schon zumindest zu einer Art Team zusammengeschweißt und es war eine einmalige Erfahrung für mich. Nicht nur, weil ich so eine Tour wie diese wahrscheinlich eher nicht wiederholen werde, sondern weil ich auch viel Spaß dabei hatte und mir meine Arbeiter schon ans Herz gewachsen sind. Besonders Frank, der sich super um mich als fast Jüngste der Truppe gekümmert hat,  und Kevin, der selbst noch nicht ganz so erwachsen und gangstermäßig ist, wie er es gerne hätte, werde ich in guter Erinnerung halten. So habe ich meine Woche mit zip ties (Kabelbindern), Zangen, Plakaten und viel zu schweren Stahlkonstruktionen also überstanden und bin mit viel aufgeratschter Haut und blauen Flecken davon gekommen. Heute haben wir noch in der Eiseskälte das ganze Zeug aus den Trucks umgeladen und nun lande ich auch schon und freue mich darauf anzukommen und erst einmal drei Tage frei zu haben. 

meine herrliche und super kräftige Start-Crew - GO DAWGS!
Finale Etappe in Edmonton Downtown



























Mittwoch, 10.09.2014 – Tag 71


Das Haus ist leer, Caren und Marc sind im Urlaub und ich habe ein paar Tage zum Erholen und Verarbeiten. Es gibt sooo viele Dinge, die man auch echt verarbeiten muss – die harte Arbeit auf der Tour, bei der jemand gewonnen hat, dessen Namen ich nicht ein Mal in der Woche wahrgenommen habe; den Anblick, wie am letzten Tag Parks Bruder Wynn von der Laderampe seines Trucks stürzt und der Gabelstapler ihm hinterher;  eine Wanderung mit dem Koffer durchs Gebüsch im Tiefschnee… Okay, das sollte ich vielleicht etwas genauer erklären.

Als ich Montag am Flughafen angekommen bin, habe ich mich vom Taxi nach Cochrane fahren lassen. Da ich erstens ein wenig Geld sparen wollte und zweitens auch noch meinen Tageschache absolvieren musste, bin ich in Downtown Cochrane ausgestiegen und den Rest des Weges gelaufen. Nun hatte es in Calgary und Umgebung aber ein wenig mehr als in Edmonton geschneit und so blieben ungefähr 20cm Schnee liegen… Mit einem Koffer abends durch den Schnee und vor allem noch durch das Gestrüpp für einen simplen Geocache zu waten, war dann doch etwas sehr extrem und hat mich auch einiges an Puste und Ausdauer gekostet – und das, wo ich doch sowieso schon von der Woche völlig fertig war, an Schlafmangel litt und einfach nur ankommen und in mein Bett fallen wollte. Da war ich in dieser Situation dann vielleicht nicht ganz so clever, wie ich gedacht hatte. Immerhin wusste ich schon vorher, wo der Cache liegt und die Reiterstatue des „Men of Vision“ sah im Dunklen erleuchtet umgeben von Schnee echt eindrucksvoll aus. Trotzdem hätte ich an diesem Tag wahrscheinlich einfach die Challenge aufgeben sollen. Das kam in diesem Moment für mich aber einfach nicht in Frage, da ich die gesamte Woche tapfer durchgehalten hatte und nun schon am 36. Tag angekommen war. Vor lauter Erschöpfung sprach ich am Cochrane Ranchehouse eine Frau an, die gerade eine Festivität dort verlassen hatte und ins Auto stieg, und fragte sie, ob sie mich nicht die letzten paar hundert Meter fahren könnte. Die nette Frau heißt Valerie und nahm mich gerne mit. So trampte ich zum ersten Mal und war sehr froh, dass die Menschen in Kanada generell so hilfsbereit sind. Auf die Frage, wie ich mich bei ihr bedanken könnte meinte sie nur, ich solle etwas Gutes für jemanden anderes tun. Und genau so läuft hier das Prinzip und es funktioniert sehr gut. Ich weiß nicht, ob ich es mich getraut hätte in Deutschland einfach so bei jemandem fremdes mitzufahren, aber ich wäre bestimmt etwas besorgter gewesen. So hatte ich auch kein Problem am nächsten Tag einen älteren Herrn namens Bob anzusprechen, ob er mich von Sunset aus mit nach Downtown nehmen könne, wo ich meinen Einkauf erledigte. Zwar musste ich mit den schweren Lebensmitteln den ganzen Weg wieder hinauf laufen, aber ich sparte mir zumindest eine Strecke durch den Schnee. Dieser fing gestern Nachmittag schon wieder an zu schmelzen, sodass ich echt guter Hoffnung war, jedoch kamen heute Morgen erneute 20cm vom Himmel. Eines kann ich sicher sagen: Schneeschippen im September macht keinen Spaß und es ist auch gar nicht lustig, wenn man am Flughafen mit einem freudigen „Merry Christmas!“ begrüßt wird. 

Willkommen im September-Winterwundeland


Jenny