Mittwoch, 6. Mai 2015

Die Reise geht weiter!

13.04. – 05.05.2015


Te Anau, Alexandra, Lake Tekapo, Mount Cook, Lake Hawea



Ich hatte mir wirklich den ungünstigsten Zeitpunkt für den Routeburn Track ausgesucht, ein weiterer Great Walk Neuseelands. Nachdem es bereits in Te Anau mächtig geschneit hatte meinte das Busunternehmen, das es zu gefährlich sei (Schneekettenpflicht war angesagt!) uns zum Startpunkt zu bringen. Also hieß es erstmal ein Weilchen abwarten. Dann ging es aber doch noch los und relativ spät bin ich die Dreitages-Tour gestartet. Am ersten Tag ging es größten Teils Berg auf in die Berglandschaft, allerdings lief man die ganze Zeit im Wald, wodurch man immerhin etwas geschützt war. Der Schnee wurde immer höher und somit auch der Weg umso gefährlicher. Ich war echt super froh heile an der ersten Hütte anzukommen! Dort war es übrigens auch richtig kalt. Selbst in der Hütte konnte man seinen eigenen Atem sehen. Bereits am Abend hat uns der Ranger berichtet, dass es nicht gut für uns am kommenden Morgen aussehen wird, da sich das Wetter nicht bessern würde. Genau so kam es dann auch und der Weg bis zur zweiten Hütte wurde für den nächsten Tag gesperrt. Also hieß es wieder zurück zum Anfang. Ich war ziemlich enttäuscht und wäre wirklich zu gern weiter gegangen!


Blick auf die ersten Berge
Blick ins Tal
Nachdem ich dann wieder in Te Anau angekommen bin, bin ich dort für eine Nacht bei meinen ehemaligen deutschen Arbeitskollegen im Caravan untergekommen und bin dann am nächsten Tag nach Alexandra per Anhalter gefahren. Das gestaltete sich an diesem Tag als ganz schön zäh, aber ich bin doch noch angekommen. Der Weg dahin war wirklich zauberhaft, da die Berge nun alle in einem schönen Weiß gehüllt sind! In Alexandra war ich letztendlich anderthalb Wochen und habe zum einen einfach mal die Seele baumeln lassen und zum anderen habe ich noch einmal gearbeitet, da Marj, die liebe Hosteldame, einem hilft einen Job für kürzere Zeit zu bekommen. Also habe ich mich noch einmal auf einem Weingut probiert und einen Tag Trauben gepflückt und da die Saison ja fast zu Ende ist dann noch geholfen die Netze abzunehmen. Für drei weitere Tage hatte ich dann noch unerwartet einen Job auf einer Apfelplantage bekommen!! Da auch hier die Saison gerade zu Ende geht und es dieses Jahr hier in dieser Region nur wenig Äpfel zu pflücken gibt, aufgrund des heißen Sommers, wurden wir pro Stunde bezahlt, was die ganze Sache um einiges entspannter gestaltete. Jedoch war ich am Ende des Tages immer völlig platt! Dafür konnte ich so viele Äpfel essen wie ich wollte :)

Selbst die Apfelplantage erstrahlt in den schönsten Herbstfarben!
Sparziergang entlang des Flusses

Für meine letzten fünf Wochen (wo ist die Zeit geblieben?!?) in Neuseeland ist jetzt noch Reisen angesagt. Also bin ich zuerst ein Stück in den Norden zum Lake Tekapo gefahren, wo ich bereits eine Nacht gezeltet hatte. Eigentlich war mein Plan dort zwei Tage zu bleiben, jedoch wurden am Ende fünf Tage daraus, da eine Schlechtwetterfront über die ganze Südinsel zog… Egal wo ich also hingefahren wäre, es hätte auf jeden Fall geregnet! Also hab ich es mir im Hostel, vor dem großen Fenster mit Blick auf den See, gemütlich gemacht und mal wieder ein paar Sachen erledigt, die ich schon länger vor mir hergeschoben habe und am Abend fand sich fast immer nette Gesellschaft zum Karten spielen oder auch einfach ein schöner Platz vor dem Kamin zum Lesen. Nach drei  Tagen Dauerregen kam dann doch tatsächlich mal wieder die Sonne hervor und ich bin weiter zum Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands.

Fahrt durch den beeindruckenden Lindis Pass
Drei Tage graues Wetter über Lake Tekapo, aber das Zelt steht dennoch
Am letzten Tag dann endlich das schönste Wetter!
Ich hatte echt Glück, denn ein Amerikaner hat mich vom Lake Tekapo direkt zum Mount Cook mitgenommen! Die Berge waren größtenteils noch in Wolken gehüllt, allerdings strahlte der Lake Pukaki unheimlich krass türkis leuchtend, sowas habe ich auch noch nie gesehen… Wir sind noch zum Tasman Glacier gefahren und den Rest des Tages hab ich mal wieder den Regen im Hostel abgewartet. Am nächsten Tag ging es dann jedoch früh los zum Hooker Valley Track, welcher über große Hängebrücken ziemlich nah zum Mount Cook führte. Der Weg durch die Berge war atemberaubend und das Wetter einfach nur perfekt!


Lake Pukaki (nicht bearbeitet!)

Erster Blick auf Mount Cook!!



Unreales Wetter und Aussichten...
Ganz kurzfristig habe ich nach langer Zeit dann mal wieder einen WWOOFING-Platz (5 Stunden Arbeit auf einer organischen Farm gegen ein Bett und Essen) bekommen. Das, was wir ganz am Anfang unserer Reise mal probiert hatten, aber irgendwie aus den Augen verloren haben. Dieses Mal war ich in einer Familie in der Nähe vom Lake Hawea. Anna (selbstständige Sängerin) und Lochlan haben zwei Kinder, Matilda (4 Jahre) und Oscar (11 Monate), die wirklich zuckersüß sind! Ich hatte fünf ganz abwechslungsreiche Tage und keine Minute Langeweile. Die Gartenarbeit bestand aus Birnen und Quitten pflücken, Laub harken, das letzte Gemüse ernten, die Beete für den Winter vorbereiten…. Und dann haben wir einen Tag noch das kleine Häuschen auf Vordermann gebracht und ich habe mich darin versucht die Kids zu bespaßen, wenn Anna gerade an ihrer Kampagne arbeiten musste. Das organische Essen war im Gegenzug ein Traum und mein eigenes Zimmer auf jeden Fall auch. Ich habe mich dort super wohl gefühlt und war echt traurig gestern zu gehen und Platz für neue WWOOFER zu machen… In der Zeit habe ich übrigens auch mein erstes Erdbeben mit einer Stärke von 5,6 zu spüren bekomme, was für die Region hier eher untypisch und ziemlich stark ist. Jetzt weiß ich auch wie es sich anfühlt, wenn plötzlich das ganze Haus wackelt...

Osci erkundet die Hühner...

                                                                                                                                                                                                         
Laura

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