Dienstag, 12. Mai 2015

Leben genießen in Kelowna



Montag, 11. 05. 2015 – Tag 315

Insgesamt habe ich zwei Wochen lang Teilzeit im Hostel gearbeitet, geputzt und geschrubbt, Betten bezogen, Wäsche gewaschen, Blumen gepflanzt und das Wichtigste: den Wetterbericht und ein schönes Reisezitat angeschrieben ^^ Mittlerweile bin ich zu Paula in einen der Mitarbeiterräume gezogen und habe angenehmer Weise nun nicht mehr jeden zweiten Tag eine andere Mitbewohnerin. Da ich nach zwei Wochen plötzlich von einigen Arbeitgebern zurückgehört habe, habe ich mich dazu entschieden, nicht länger im Hostel zu arbeiten. Dort haben in der Zwischenzeit auch sieben weitere Leute angefangen und ich mache nur noch sehr wenige Schichten, um im Staffroom weiterhin wohnen zu dürfen. Fünf Tage die Woche arbeite ich nun in der „tripke“ Bäckerei direkt in Downtown. Meine Aufgabe ist es, die Gäste im Café und Restaurant zu bewirten und die Backwaren hinter der Theke zu verkaufen. Der Job macht mir total Spaß und auch, wenn es anstrengend ist, wird man immer wieder von den Kunden und vor allem meiner Managerin Sara motiviert. Einige der Gäste sind vor Jahrzehnten aus Deutschland nach Kanada eingewandert und freuen sich so unendlich, mal wieder Deutsch mit mir reden zu können. Der Großteil der Leute ist sowieso im Rentenalter und kommt regelmäßig. Am Wochenende ist meist besonders viel los und nach einem langen Arbeitstag tun mir vom ganzen Herumgerenne ab und zu die Füße weh. Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich solch einen Job in Kelowna bekommen habe und im Gegensatz zu Vancouver nur mit netten Leuten zusammenarbeite. Die Mädels Megan, Megan, Megan, Nani, Reecy, Jess und Sara sind alle ungefähr in meinem Alter und wir kommen sehr gut miteinander aus. Die Köche Matt und Jake hinten sind schon etwas leichter mal genervt und werden schnell unerträglich, aber im Großen und Ganzen ist es ein super Team. An den Wochenenden arbeite ich hauptsächlich mit Megan zusammen und wir verstehen uns echt super. Kostenloses Essen und lukratives Trinkgeld machen den Job dann noch dreimal angenehmer. Lustig ist es auch, auf Arbeit von Leuten aus dem Hostel besucht zu werden und in Downtown auf dem Rückweg so einige Leute zu treffen, die man kennt. 

Im Hostel kommen und gehen die Leute, je wärmer es wird, umso voller ist das Haus und so verbringt man einige schöne Abende mit den unterschiedlichsten Charakteren. Der grobe Kern bleibt glücklicher Weise bestehend. Allerdings ist Philipp gegangen, Georg hat sich ein Auto gekauft, Paula war für ein Wochenende in Keremios, Michelle hat auch einen Job gefunden, Pat genießt ihre Zeit in Thailand, die neue Managerin des Hostels Kat ist angekommen und wir haben Besuch von den beiden Kielern Henrik und Nils bekommen. Denen haben Georg, Paula und ich den einen Abend ihr Bier weggetrunken, was die beiden nicht unbedingt begeistert und meinen folgenden Arbeitstag nicht gerade vereinfacht hat. Jeden Tag gibt es hier eine andere Aktivität, wodurch die Wochen ziemlich schnell vergehen. Sonntags gibt es nun immer Truthahn für alle und jeder steuert noch eine Kleinigkeit bei. Montag ist Pasta-Night angesagt. Im Laufe der Woche gibt es Kuchen, wird Poker, Beerpong und Jenga gespielt und Dienstag ein Film reingeschmissen. Wir drei Deutschen sind anstelle dessen letzte Woche ins Kino gefahren und haben uns den Film „The Age of Adeline“ angeschaut. 

Mit meiner Lästerschwester =P
Turkey-Potluck
Hostelabende
Ansonsten lassen wir so einige Tage nach der Arbeit einfach nur am Strand ausklingen und genießen das gute Wetter. Manchmal gehen wir ein wenig wandern oder bleiben einfach nur im Hostel und spielen Skat. Ich genieße es hier genauso wie in Vancouver, so nah am Wasser und den Bergen zu leben. Letztens waren Paula und ich auf dem Wanderweg am Mission Creek unterwegs und als ich am Mittwoch frei hatte, sind Georg und ich mit dem Kanu auf dem riesigen Okanagan Lake einige Stunden lang gepaddelt. Natürlich war es an dem Tag super bewölkt, aber die Landschaft sah trotzdem klasse aus und hat sich in dem windstillen Wasser gespiegelt. Wir sind an mehreren kleinen Höhlen (in der einen hat sogar jemand drin geschlafen), den größten Häusern von den vermutlich reichsten Leuten der Umgebung und an kleinen Murmeltieren (oder Ähnlichem) vorbeigefahren. Durch die abwechslungsreichen Aktivitäten stört es mich hier also gar nicht, dass ich nun schon über einen Monat in Kelowna bin und ein gewisser Alltag eingekehrt ist.


Am Mission Creek entlang
 


Unterwegs auf dem Okanagan Lake
Dank an Georg für die meisten Bilder dieses Eintrages


Die Natur genießen auf dem riesigen, spiegelglatten See




Jenny

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