Montag, 11. 05. 2015 – Tag 315
Insgesamt habe ich zwei Wochen
lang Teilzeit im Hostel gearbeitet, geputzt und geschrubbt, Betten bezogen,
Wäsche gewaschen, Blumen gepflanzt und das Wichtigste: den Wetterbericht und
ein schönes Reisezitat angeschrieben ^^ Mittlerweile bin ich zu Paula in einen
der Mitarbeiterräume gezogen und habe angenehmer Weise nun nicht mehr jeden
zweiten Tag eine andere Mitbewohnerin. Da ich nach zwei Wochen plötzlich von
einigen Arbeitgebern zurückgehört habe, habe ich mich dazu entschieden, nicht
länger im Hostel zu arbeiten. Dort haben in der Zwischenzeit auch sieben
weitere Leute angefangen und ich mache nur noch sehr wenige Schichten, um im
Staffroom weiterhin wohnen zu dürfen. Fünf Tage die Woche arbeite ich nun in
der „tripke“ Bäckerei direkt in Downtown. Meine Aufgabe ist es, die Gäste im
Café und Restaurant zu bewirten und die Backwaren hinter der Theke zu
verkaufen. Der Job macht mir total Spaß und auch, wenn es anstrengend ist, wird
man immer wieder von den Kunden und vor allem meiner Managerin Sara motiviert.
Einige der Gäste sind vor Jahrzehnten aus Deutschland nach Kanada eingewandert
und freuen sich so unendlich, mal wieder Deutsch mit mir reden zu können. Der
Großteil der Leute ist sowieso im Rentenalter und kommt regelmäßig. Am
Wochenende ist meist besonders viel los und nach einem langen Arbeitstag tun
mir vom ganzen Herumgerenne ab und zu die Füße weh. Insgesamt bin ich sehr
froh, dass ich solch einen Job in Kelowna bekommen habe und im Gegensatz zu
Vancouver nur mit netten Leuten zusammenarbeite. Die Mädels Megan, Megan,
Megan, Nani, Reecy, Jess und Sara sind alle ungefähr in meinem Alter und wir
kommen sehr gut miteinander aus. Die Köche Matt und Jake hinten sind schon
etwas leichter mal genervt und werden schnell unerträglich, aber im Großen und
Ganzen ist es ein super Team. An den Wochenenden arbeite ich hauptsächlich mit
Megan zusammen und wir verstehen uns echt super. Kostenloses Essen und
lukratives Trinkgeld machen den Job dann noch dreimal angenehmer. Lustig ist es
auch, auf Arbeit von Leuten aus dem Hostel besucht zu werden und in Downtown
auf dem Rückweg so einige Leute zu treffen, die man kennt.
Im Hostel kommen und gehen die
Leute, je wärmer es wird, umso voller ist das Haus und so verbringt man einige
schöne Abende mit den unterschiedlichsten Charakteren. Der grobe Kern bleibt
glücklicher Weise bestehend. Allerdings ist Philipp gegangen, Georg hat sich
ein Auto gekauft, Paula war für ein Wochenende in Keremios, Michelle hat auch
einen Job gefunden, Pat genießt ihre Zeit in Thailand, die neue Managerin des
Hostels Kat ist angekommen und wir haben Besuch von den beiden Kielern Henrik
und Nils bekommen. Denen haben Georg, Paula und ich den einen Abend ihr Bier
weggetrunken, was die beiden nicht unbedingt begeistert und meinen folgenden
Arbeitstag nicht gerade vereinfacht hat. Jeden Tag gibt es
hier eine andere Aktivität, wodurch die Wochen ziemlich schnell vergehen.
Sonntags gibt es nun immer Truthahn für alle und jeder steuert noch eine
Kleinigkeit bei. Montag ist Pasta-Night angesagt. Im Laufe der Woche gibt es
Kuchen, wird Poker, Beerpong und Jenga gespielt und Dienstag ein Film
reingeschmissen. Wir drei Deutschen sind anstelle dessen letzte Woche ins Kino
gefahren und haben uns den Film „The Age of Adeline“ angeschaut.
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Mit meiner Lästerschwester =P |
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Turkey-Potluck |
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Hostelabende |
Ansonsten
lassen wir so einige Tage nach der Arbeit einfach nur am Strand ausklingen und
genießen das gute Wetter. Manchmal gehen wir ein wenig wandern oder bleiben
einfach nur im Hostel und spielen Skat. Ich genieße es hier genauso wie in
Vancouver, so nah am Wasser und den Bergen zu leben. Letztens waren Paula und
ich auf dem Wanderweg am Mission Creek unterwegs und als ich am Mittwoch frei
hatte, sind Georg und ich mit dem Kanu auf dem riesigen Okanagan Lake einige
Stunden lang gepaddelt. Natürlich war es an dem Tag super bewölkt, aber die
Landschaft sah trotzdem klasse aus und hat sich in dem windstillen Wasser
gespiegelt. Wir sind an mehreren kleinen Höhlen (in der einen hat sogar jemand
drin geschlafen), den größten Häusern von den vermutlich reichsten Leuten der
Umgebung und an kleinen Murmeltieren (oder Ähnlichem) vorbeigefahren. Durch die
abwechslungsreichen Aktivitäten stört es mich hier also gar nicht, dass ich nun
schon über einen Monat in Kelowna bin und ein gewisser Alltag eingekehrt ist.
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Am Mission Creek entlang |
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Unterwegs auf dem Okanagan Lake |
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Dank an Georg für die meisten Bilder dieses Eintrages |
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Die Natur genießen auf dem riesigen, spiegelglatten See |
Jenny
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