... und ein bisschen weiß und ein Ahornblatt dazwischen
unsere Reiseroute der letzten Wochen |
Sonntag, 28.06.2015 – Tag 362
Kurz hinter der Hummerstadt
erreichten meine Eltern und ich die 13km lange Confederation Bridge, die uns
von New Brunswick aus auf die Insel und eigenständige Provinz Prince Edward
Island führte. Von unserem ersten Campingplatz konnten wir einen wundervollen
Sonnenuntergang über dem Wasser und dem flachen Inselland genießen. Hier gibt
es überall rote Erde und wohin man auch schaut sind rote Kartoffelfelder. Von
jedem Punkt der Insel sind es höchstens 15km bis zum Meer. Die Küste läuft
entweder in weite Strände aus oder endet abrupt in rot leuchtenden Klippen. So
haben wir unsere Tage auf der Insel mit langen Strandspaziergängen entspannt
verbracht, Am Strand von Cavendish konnten wir zudem große Sanddünen vorfinden
und so einige verschiedene Vogelarten, darunter auch mal wieder einen Adler,
entdecken.
Neben Kartoffeln, Stränden und
roter Erde ist die Insel auch für die Kinderbuchgeschichte über „Anne oft he
Green Gables“ bekannt. Da die Schriftstellerin Montgomery auf P.E.I. gewohnt
hat und die Handlungen sich hier abspielen, kann man überall Spuren der
Erzählungen finden. Da wir die Bücher jedoch nicht gelesen haben, versuche ich
mehr die Eindrücke dieser einzigartigen Natur mitzunehmen.
Dafür besuchten wir den ruhigen
Fischerhafen von North Rustico. An den Stränden findet man oft angespülte
Hummer und Krebse und sieht die Fischerboote aufs Meer hinaus fahren. In der
kleinen Stadt konnten wir die Fischer ihren Fang auswerten sehen und kamen zu
einem süßen Leuchtturm. Leuchttürme gibt es hier an jeder Ecke – also ganz nach
meinem Geschmack. Sehr schön war auch das Point Prim Lighthouse vor der Weite
des Meeres.
ländliche Idylle auf PEI |
Die einzige wirkliche Stadt auf
Prince Edward Island ist die Hauptstadt Charlottetown. Hier wurde im berühmten
Province House eine der grundlegenden Konferenzen zur Gründung Kanadas erst vor
knapp 150 Jahren abgehalten. Dadurch gibt es so einige historische Häuser und
Denkmäler in der Innenstadt. Ansonsten sind wir nur etwas am Hafen entlang
geschlendert und mussten feststellen, dass die gute Frau in der Touriinfo doch
etwas unfähig war. (Ich glaube ich bin in der Zeit hier etwas Touriinfo
geschadet geworden – bitte verzeiht mir). Abends waren wir auf dem
gemütlichsten Campingplatz überhaupt direkt am Wasser.
Mittwoch, 01.02.2015 – Tag 365
Mit der Fähre ging es wieder zurück
aufs Festland in die Provinz Nova Scotia. In der Stadt Pictou, in der die
schottischen Einwanderer per Segelschiff das Land erreichten, wurden wir sofort
mit Dudelsackgedudel begrüßt. Allgemein hat die Gegend wirklich was von
Schottland. Wir sind die ersten beiden Nächte auf einem Campingplatz in einer Vorstadt
von Halifax geblieben und haben einen Ausflug in das super süße Dorf namens
Peggy´s Cove gemacht. Hauptatttraktion ist der große Leuchtturm, der auf einer
großen Fläche Gesteinsschicht steht, die durch die Eiszeit entstanden war. Auf
diesen Felsen kann man super klettern und die hohen Wellen des Atlantiks
beobachten.
Nach unserer Wohnmobilabgabe
verbrachten wir die letzten anderthalb Tage in Halifax. Wir erliefen den
Stadtkern von unserem Hotel aus bis zur Zitadelle. Die Stadt ist nicht sehr
groß (zumindest nicht dafür, dass sie Provinzhauptstadt ist), aber ein
wunderschöner Ort, um meinen Kanadaaufenthalt ausklingen zu lassen.
Heute ist nun viel zu schnell der
1. Juli gekommen, Canada Day. Das ist der jährliche kanadische Feiertag zum
Jubiläum der Staatsgründung. Da die Kanadier im Vergleich zu Deutschland total
stolz auf ihre Nation sind, ist der Tag ein dementsprechend großes Ereignis.
Alle Leute laufen in den Landesfarben rot und weiß gekleidet oder angemalt
herum und an jeder Ecke findet man Ahornblätter als Symbol. Da genau heute mein
Aufenthaltsvisum für Kanada abläuft, bin ich froh, dass ich zumindest noch
etwas von den Feierlichkeiten mitbekommen habe, bevor mein Flieger geht. Mein
Jahr im Ausland endete genauso wie es begonnen hatte mit einer Parade
anlässlich des Tages. Anschließend tummelten sich viele der Kanadier an der
Hafenpromenade und genossen das gute Wetter. Wir mussten allerdings zum
Flughafen. So wurde das Jahr zumindest sehr traditionell beendet.
Mounties in der Canada Day Parade |
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