Samstag, 4. Juli 2015

Rot, rot, rot sind alle meine Kleider



 ... und ein bisschen weiß und ein Ahornblatt dazwischen


Ostkanada
unsere Reiseroute der letzten Wochen

Sonntag, 28.06.2015 – Tag 362
 
Kurz hinter der Hummerstadt erreichten meine Eltern und ich die 13km lange Confederation Bridge, die uns von New Brunswick aus auf die Insel und eigenständige Provinz Prince Edward Island führte. Von unserem ersten Campingplatz konnten wir einen wundervollen Sonnenuntergang über dem Wasser und dem flachen Inselland genießen. Hier gibt es überall rote Erde und wohin man auch schaut sind rote Kartoffelfelder. Von jedem Punkt der Insel sind es höchstens 15km bis zum Meer. Die Küste läuft entweder in weite Strände aus oder endet abrupt in rot leuchtenden Klippen. So haben wir unsere Tage auf der Insel mit langen Strandspaziergängen entspannt verbracht, Am Strand von Cavendish konnten wir zudem große Sanddünen vorfinden und so einige verschiedene Vogelarten, darunter auch mal wieder einen Adler, entdecken. 


  







 
Neben Kartoffeln, Stränden und roter Erde ist die Insel auch für die Kinderbuchgeschichte über „Anne oft he Green Gables“ bekannt. Da die Schriftstellerin Montgomery auf P.E.I. gewohnt hat und die Handlungen sich hier abspielen, kann man überall Spuren der Erzählungen finden. Da wir die Bücher jedoch nicht gelesen haben, versuche ich mehr die Eindrücke dieser einzigartigen Natur mitzunehmen. 


Dafür besuchten wir den ruhigen Fischerhafen von North Rustico. An den Stränden findet man oft angespülte Hummer und Krebse und sieht die Fischerboote aufs Meer hinaus fahren. In der kleinen Stadt konnten wir die Fischer ihren Fang auswerten sehen und kamen zu einem süßen Leuchtturm. Leuchttürme gibt es hier an jeder Ecke – also ganz nach meinem Geschmack. Sehr schön war auch das Point Prim Lighthouse vor der Weite des Meeres.
  
ländliche Idylle auf PEI


Die einzige wirkliche Stadt auf Prince Edward Island ist die Hauptstadt Charlottetown. Hier wurde im berühmten Province House eine der grundlegenden Konferenzen zur Gründung Kanadas erst vor knapp 150 Jahren abgehalten. Dadurch gibt es so einige historische Häuser und Denkmäler in der Innenstadt. Ansonsten sind wir nur etwas am Hafen entlang geschlendert und mussten feststellen, dass die gute Frau in der Touriinfo doch etwas unfähig war. (Ich glaube ich bin in der Zeit hier etwas Touriinfo geschadet geworden – bitte verzeiht mir). Abends waren wir auf dem gemütlichsten Campingplatz überhaupt direkt am Wasser.




Mittwoch, 01.02.2015 – Tag 365

Mit der Fähre ging es wieder zurück aufs Festland in die Provinz Nova Scotia. In der Stadt Pictou, in der die schottischen Einwanderer per Segelschiff das Land erreichten, wurden wir sofort mit Dudelsackgedudel begrüßt. Allgemein hat die Gegend wirklich was von Schottland. Wir sind die ersten beiden Nächte auf einem Campingplatz in einer Vorstadt von Halifax geblieben und haben einen Ausflug in das super süße Dorf namens Peggy´s Cove gemacht. Hauptatttraktion ist der große Leuchtturm, der auf einer großen Fläche Gesteinsschicht steht, die durch die Eiszeit entstanden war. Auf diesen Felsen kann man super klettern und die hohen Wellen des Atlantiks beobachten.



Nach unserer Wohnmobilabgabe verbrachten wir die letzten anderthalb Tage in Halifax. Wir erliefen den Stadtkern von unserem Hotel aus bis zur Zitadelle. Die Stadt ist nicht sehr groß (zumindest nicht dafür, dass sie Provinzhauptstadt ist), aber ein wunderschöner Ort, um meinen Kanadaaufenthalt ausklingen zu lassen. 




Heute ist nun viel zu schnell der 1. Juli gekommen, Canada Day. Das ist der jährliche kanadische Feiertag zum Jubiläum der Staatsgründung. Da die Kanadier im Vergleich zu Deutschland total stolz auf ihre Nation sind, ist der Tag ein dementsprechend großes Ereignis. Alle Leute laufen in den Landesfarben rot und weiß gekleidet oder angemalt herum und an jeder Ecke findet man Ahornblätter als Symbol. Da genau heute mein Aufenthaltsvisum für Kanada abläuft, bin ich froh, dass ich zumindest noch etwas von den Feierlichkeiten mitbekommen habe, bevor mein Flieger geht. Mein Jahr im Ausland endete genauso wie es begonnen hatte mit einer Parade anlässlich des Tages. Anschließend tummelten sich viele der Kanadier an der Hafenpromenade und genossen das gute Wetter. Wir mussten allerdings zum Flughafen. So wurde das Jahr zumindest sehr traditionell beendet.

Mounties in der Canada Day Parade


Jenny

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