Montag, 1. Dezember 2014

Das „Kurze-Hosen-Wetter“ ist da!

Te Puke/Pongakawa - Teil 10


21.11. - 28.11.2014 - Tag 73-80


Der Sommer klopft tatsächlich an die Tür und so hat es in der letzten Woche sage und schreibe nur einmal geregnet! Nach unserer erfolglosen Jobsuche, hatten André und Dominika entschieden, weiter zufahren und woanders etwas zu suchen. Ich fand es wirklich sehr schade, da ich mich mit den beiden so gut verstanden hatte. Also bin ich am Donnerstag nicht arbeiten gegangen und habe mich von den beiden verabschiedet und mir weiterhin einen Kopf darüber gemacht, was ich nun am besten anstelle. Nach einem Gespräch mit Leonie und Mike habe ich beschlossen hier zu bleiben, weil mir alle anderen Möglichkeiten einfach zu unsicher erschienen und sie mir gut zugeredet haben, dass auch wieder bessere Zeiten/Jobs kommen und dass das nun einmal der einzige Job zurzeit in der Region ist. Zumal wir auch noch so viel gemeinsam geplant hatten, was wir noch bis Weihnachten anstellen wollten. Also: „Augen zu und durch“ war mein Motto für die kommende Woche und fleißig Blüten pflücken. Wir hatten gutes Wetter und waren fast jeden Tag auf einer anderen Plantage. Es ist echt unfassbar, wie viele es hier gibt und vor allem wie groß diese teilweise sind. Da haben wir es sogar zustande bekommen uns mit dem Auto darauf zu verfahren und dann könnt ihr euch auch noch gut vorstellen, wie lange man allein braucht, um den Weg zum Auto zurückzufinden, wenn man Pause machen möchte oder fertig mit der Arbeit ist. Jedenfalls kommen und gehen die Arbeiter im fliegenden Wechsel, was auch keine große Überraschung bei so einem Job ist. Im Prinzip ist das moderne Sklaverei, aber wie Leon unser Supervisor immer so schön sagt, sollte man einfach nicht darüber nachdenken, was man dort macht, sondern einfach froh sein, dass man einen Job hat. Und genau darüber bin ich froh. Mit der Sonne im Nacken, ab und zu mal ein paar nette Gesprächspartner (ich kenne mich jetzt voll gut mit japanischem Essen aus!) oder einfach nur Musik in der Ohren habe ich so durchgängig eine Woche hinter mir gebracht. Leon habe ich in der Zeit zum Motivationskünstler benannt, weil kein anderer sich stets so positiv um seine Arbeiter kümmert und ihnen sagt, wie großartig sie diesen miesen Job doch machen (und er selbst hasst diesen Job ebenso wie alle anderen). Man findet sich also einfach damit ab und macht das Beste draus!

Letzte Woche hatten wir dann noch ein unglaubliches Gewusel im Haus. Es waren einfach viel zu viele Leute da. Man konnte nicht anständig die Küche benutzten und insgesamt ist man den anderen nur auf die Füße getreten. Dazu noch die miese Jobsituation, was alle ein wenig auf die Palme gebracht hat. Leonie hatte das anscheinend mitbekommen und als wir am nächsten Tag von der Arbeit gekommen sind, hatte sie erst einmal für uns alle ein leckeres Essen gekocht, als Entschuldigung. Die Situation hat sich mittlerweile wieder gelegt. Wir haben uns die Woche auch noch einen Kinobesuch gegönnt und die Tribute von Panem geschaut, was dazu führte, dass bei uns im Haus das „Tribute von Panem“-Fieber ausgebrochen ist und wir die anderen beiden Filme mit den anderen zusammen auch noch geschaut haben. Da diese jedoch so lang sind, gibt es jeden Abend nur ein Stück und so hatten wir eine ganze Woche lang was davon.


Ich kann es gar nicht glauben, dass es schon fast Dezember ist und der erste Advent vor der Tür steht. Am verregnetem Freitag wurden dann die ersten Spekulatiuskekse ausgepackt und es kam tatsächlich ein klein wenig Weihnachtsstimmung auf, was uns auch dazu getrieben hat Weihnachtskarten zu schreiben und nebenbei Weihnachtsmusik zu hören. Leonie wurde davon auch gleich mitgerissen und hat uns ihre gesamte Weihnachtsdeko samt Weihnachtsbaum (zwar kein echter, aber besser als keiner) überlassen! Man kann zwar nicht von einer besinnlichen Weihnachtsdeko sprechen, da es mehr Kitsch als alles andere ist, aber das ist eben neuseeländisches Weihnachten und kein deutsches. Freitagabend erfolgte noch das zweite Barbecue der Woche. Wenn hier schon im Frühling so oft gegrillt wird, wollen wir gar nicht wissen, wie oft das im Sommer gemacht wird! Es war jedoch sehr schön mit allen zusammen.

Weihnachtlich dekorieren!
Das ist ein neuseeländischer Weihnachtsbaum!
Unsere spartanische Backpacker-Weihnachtsdeko
Und zu guter letzt noch einen abgedroschenen Sonnenuntergang bei dem der Himmel brannte
Laura

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