Dienstag, 10. Februar 2015

Robbensicht und Regenwald auf der Insel



Donnerstag, 29.01.2015 – Tag 212

Es war nicht einfach, sich von Rose und Joy zu verabschieden. Dennoch ging es am Sonntag nach einer tollen Zeit in Vancouver mit der Fähre weiter nach Vancouver Island. Von der Fähre, mit der ich anderthalb Stunden durch die verschiedensten kleinen Inseln gefahren bin, hatte ich eine super schöne Aussicht. Die Inselwelt ist wirklich beeindruckend und ein paar Möwen sind den kompletten Weg mit der Fähre mitgeflogen. Vom Fährterminal Swartz-Bay nahe der Stadt Victoria fuhr ich noch ungefähr eine Stunde und kam am späten Nachmittag im kleinen Örtchen Mill Bay an. Dort bin ich als Worker durch die Webseite „workaway“ bei einer britischen Familie für die nächsten anderthalb Wochen untergekommen. Normaler Weise kann man für Hilfe im Haushalt oder was auch immer so anfällt bei den Personen wohnen und wird verpflegt, allerdings bekommt man in der Zeit natürlich keinen Lohn. Ich habe im Keller des riesigen Hauses ein großes Zimmer plus Bad und begehbaren Kleiderschrank für mich. Die Eltern, Conal und Nic, sind sehr nett und haben mich freundlich aufgenommen. Sie meinen auch, dass ich nicht wirklich bei irgendetwas helfen müsse und mich nur ab und zu mit den Kindern beschäftigen könne. Die zwölfjährige Erin und die siebenjährige Dinah sehen ab und zu allerdings als immer an und irgendwann wird es auch etwas sehr anstrengend und am Ende des Tages bin ich doch meist sehr erschöpft. Solange die Kinder noch in der Schule sind, haben Conal und ich an meinem ersten Tag hier eine Runde durch die Gegend gemacht. Unterwegs haben wir sogar zwei Adler gesehen. Den dritten habe ich einen Tag später alleine auf meinem Weg zum Ministrand entdeckt.

Fährfahrt durch die Inselwelt zwischen dem Festland und Vancouver Island
Einer der vielen Weißkopfseeadler hier

Allgemein hat man das Gefühl, dass die Uhren auf der Insel ein wenig anders ticken als im Rest des Landes. Die Bäume sind hier alle so riesig wie im Stanley Park, die Landschaft ist von Felsen geprägt und überall gibt es schöne Strände. Um einen herum findet man unzählige Farmen und Weingüter und die Menschen sind entweder Hippies oder Natives. Hauptsächlich die Indianer vermüllen die Gegend jedoch leider sehr.

Am frühen Nachmittag hole ich dann meist die Mädels von der Schule ab oder trage Holz für den Kamin ins Haus. Dann erzählt mir Erin wie ihr Tag war und wie super „fancy“ sie doch ist und ich spiele mit Dinah von ihr selbsterfundene Spiele. Letztens mussten wir allerdings ihren kompletten Kleiderschrank über mehrere Stunden ausmisten. Es ist kaum zu glauben, wie viel Kram ein siebenjähriges Mädchen haben kann. Heute müssen wir leider noch an ihre beiden großen Regale ran. In der Familie bin ich wie eine große Schwester aufgenommen wurden. Ich passe auf die Kinder auf, wenn der Vater in der Eisfabrik ist und Erin soll ich die Nägel lackieren. Die große Schwester zu sein ist definitiv eine weitere Herausforderung für mich.

Gestern habe ich mir allerdings eine Auszeit vom Aufpassen genommen und einen Tagesausflug in die Inselhauptstadt Victoria gemacht, die für ihren britischen Charme bekannt ist. Ich hatte nicht wirklich geplant, was ich mir überhaupt ansehen wollte, weil ich einmal nicht schon vorher wissen wollte, wie dort alles aussieht. Da die Touristinformation allerdings aus unbekannten Gründen geschlossen hatte, stand ich ein wenig planlos herum. So machte ich erst einmal ein paar Bilder vom Fairmont Empress Hotel, welches eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, findet man in jeder größeren Stadt hier ein Fairmonthotel und es sind immer die größten und ältesten Gebäude, die die Region zu bieten hat. Das große Parliament Building, welches quasi das Symbol der Stadt ist, war auch nicht zu übersehen. Davor steht eine Statue von Queen Victoria, nach der die Stadt benannt worden ist. Nicht weit davon entfernt fand ich einen Springbrunnen mit Tafeln, auf denen einmal mehr alle Wappen der Provinzen abgebildet sind.

Vom Stadthafen aus bin ich dann einfach immer am Wasser entlang zur Fisherman´s Wharf gelaufen, wo unzählige kleine bunte Hausboote liegen, was sehr schön anzusehen war. Das Highlight kam dann mittendrin zwischen den Stegen. Da schwamm einfach mal eine Robbe auf dem Rücken im Wasser herum. Das war ja schon cool. Als sich allerdings einige Menschen um die eine Robbe versammelt hatten, stellte jemand fest, dass man an der Fischbude gleich dahinter Fische für die Robben kaufen konnte und man damit mehr oder weniger füttern konnte. Somit war es auf einmal nicht nur eine, sondern um die zehn Robben. Das war echt ein Erlebnis, obwohl es natürlich schon wieder etwas makaber und sehr touristisch ist mit der Fischbude.


Drei der Robben, die auf den Fisch der Touris aus sind.


Als nächstes fuhr ich ein wenig raus aus der Stadt zum Fort Rodd und dem Fisgard Lighthouse, von dem mir Erin neulich erzählte. Das sind zwei Historic Sites, die angeblich nichts mit einander zu tun haben, jedoch auf demselben Standort sind. Das Fort diente als Küstenstützpunkt im zweiten Weltkrieg und war echt interessant. Viel sehenswerter noch war allerdings der Leuchtturm, der vom Wasser und von Felsen umgeben war und somit ein perfektes Panorama abgab. Es ist echt nicht einfach, sich vorstellen, dass dieser friedliche Ort etwas mit Krieg zu tun gehabt haben soll. Das Bild war echt einmalig und ich konnte auch noch ein wenig am Strand, im Wald und auf den Felsen entlang laufen. Dabei ist mir auch ein Reh begegnet und es starrte mich einfach nur an. Inzwischen war es auch super warm und sonnig geworden und man kann sich nicht wirklich vorstellen, was für ein Wetter zurzeit im Rest Kanadas herrscht. Es fühlt sich einfach so sommerlich an.

Fisgard Lighthouse - Ein wunderschönes Fleckchen Erde
Man kann es sich nicht wirklich vorstellen, dass es Januar ist.
Nach diesem kleinen, aber sehr erfrischenden Ausflug fuhr ich wieder nach Victoria rein und ging in den Public Market, der jedoch ein wenig enttäuschend war. Anschließend lief ich noch durch die älteste Chinatown Kanadas, welche zwar klein, aber viel sauberer als die anderen zu sein scheint. In Chinatown habe ich netter Weise meinen ersten Strafzettel überhaupt fürs Parken bekommen. Der Kontrolleur muss genau in der Minute gekommen sein, die ich gebraucht habe, um vom Auto zum Parkautomaten zu laufen und zu zahlen. Die Uhrzeit auf dem Strafzettel und meinem Parkschein stimmt überein und so hatte ich heute erst einmal damit zu tun, dass mein Strafbetrag gecancelt wird. Von der Chinatown fuhr ich zum Beacon Hill Park, von wo man aufs Meer gucken konnte und ich gesehen habe, dass dort ein weiterer Strand ist. Also bin ich dort hingelaufen und im Sonnenuntergang ein wenig auf den Felsen am Meer geklettert. Dabei habe ich auch Deutsche getroffen, die für einen Austausch in der Stadt waren und ihren letzten Abend in Kanada verbrachten. Als es Dunkel war konnte ich dann das Parlamentsgebäude, dessen Umriss mit unzähligen Lampen hervorgehoben wurde und sich dann auch noch im Wasser spiegelte, bewundern.

Sonnenuntergang in Victoria
Beeindruckendes Parlaments Gebäude von British Columbia bei Nacht

Sonntag, 01.02.2015 – Tag 215

Nach einer Woche habe ich mich schließlich halbwegs daran gewöhnt, auf die Kinder aufzupassen. Der zweite Tag, an dem wir den Rest von Dinahs Klamotten aussortiert haben, hat mich allerdings etwas wahnsinnig gemacht. Ihre Freundin Dilana war da und die beiden können sich einfach so super gegenseitig ablenken und wir sind kaum vorangekommen. Als Dilana schließlich abgeholt wurde, waren wir gerade so fertig geworden und alle ein bisschen genervt, weil es so lange gedauert hat. Dennoch hatten Dinah und ich noch einen lustigen Abend bis ich sie ins Bett gebracht habe. Am nächsten Tag musste ich sie allerdings früher von der Schule abholen, weil sie Bauchschmerzen hatte. So konnten wir dann auch nichts mehr unternehmen, wie eigentlich geplant. Da die Eltern das ganze Wochenende für eine große Bestellung in der Eisfactory arbeiten müssen, bin ich auch für die beiden Tage die Babysitterin. Erin hatte gestern überhaupt keine Lust auf irgendwas und wollte einfach nur ihre Ruhe. Dinah und ich waren dafür sehr produktiv und haben eine Kunstgallerie aufgebaut und noch einen Ausflug gemacht. Wir sind bis zur Spitze des Cobble Hill Mountains gewandert, was ich von einer siebenjährigen ohne sich zu beschweren ziemlich bewundernswert fand. Vom Aussichtspunkt konnten wir bis in die Staaten gucken. Außerdem war sie zum ersten Mal Geocachen und war total aufgeregt, über die Krone, die sie dabei gefunden hat. Heute waren Erin, Dinah und ich nur  Eis essen und ein bisschen einkaufen.
Selbst nach der Wanderung auf den Berg herauf, hat man noch die Kraft Quatsch zu machen ;)

Dienstag, 03.02.2015 – Tag 217

Gestern war es wirklich mal wieder Zeit etwas zu unternehmen, da ich ja schon fast das gesamte Wochenende mit den Kindern im Haus war. Eigentlich wollten wir ja zu fünft am Wochenende rodeln gehen (keine Ahnung wo, denn Schnee habe ich bisher auf der Insel zum Glück noch nicht entdecken können) und uns mit einer Familie treffen, die eine Deutsche als Au-Pair aufgenommen hat, jedoch mussten die Eltern ja beide Tage in der Eisfabrik für eine riesige Bestellung arbeiten.

So hatte ich mir für gestern eigentlich eine Tageswanderung vorgenommen. Auf dem Galloping Goose Trail kann man nämlich den kompletten Süden von Vancouver Island ablaufen. Da man dazu jedoch einige Tage bräuchte und es keine Übernachtungsmöglichkeit an der Strecke gibt, hatte ich mir nur einen kleinen Teil vorgenommen. Allerdings hat das Wetter gestern gesaut wie blöde und damit konnte ich den kompletten Plan vergessen.

In die Richtung des Trails bin ich dennoch gefahren und habe mir zunächst die Sooke Potholes angeschaut. Angeblich sind das einzigartige Steinformationen, aber für mich sah es nach einem ganz normalen Fluss aus, wie man ihn überall findet. Ein wenig enttäuscht machte ich mich anschließend auf den Weg zum Whiffin Spit Park, einer sehr schmalen Landzunge, die das Sooke Basin bis auf vielleicht zehn Meter vom Pazifik trennt. Man kann direkt bis zum Ende der Halbinsel laufen, allerdings ist diese auch nicht viel breiter als der Kiesweg selbst. So habe ich dennoch einen kleinen Rundgang unter grauem Himmel machen können, welcher sich auch wirklich gelohnt hat. Erst einmal ist es schon toll, so „auf“ das Wasser laufen zu können. Dazu kam aber noch, dass ich von dort aus viele, viele Wasservögel und vor allem wieder um die zehn oder mehr Robben im Wasser schwimmen und tauchen gesehen habe. Und diesmal wurden sie nicht von fischwerfenden Touris angelockt, sondern schwammen einfach nur so herum. Dadurch war es natürlich noch ein viel beeindruckenderes Erlebnis.

Eine der wirklich, wirklich wilden Robben im Sooke Basin
Nach dieser Motivation war ich dann doch noch ungefähr eine Stunde auf dem Wanderweg und erreichte einen Aussichtspunkt, von dem ich auf jede Menge Bäume von oben geschaut habe, was jetzt nicht weiter spektakulär war. Zwischen den riesigen Bäumen und Farnen zu wandern ist da schon überwältigender. Allerdings hat man auch jedes Mal das Gefühl, dass man sich in den Wäldern hier total verlaufen wird. 

Wanderung durch einen typischen Wald von Vanocuver Island

Zum Nachmittag hin traf ich mich mit Francesca, die ich übers Couchsurfen kennengelernt habe, in einem kleinen Wohnbezirk am Rande von Victoria. Sie kommt ursprünglich aus dem Yukon und lebt nun schon viele Jahre in der Stadt. Wir haben uns in einem Starbucks getroffen und dann hat sie mir einen atemberaubenden Ausblick vom Mount Douglas gezeigt. Wir konnten die gesamte Stadt überblicken und das Meer darum wäre normaler Weise auch zu sehen gewesen. Wir befanden uns nämlich schon über den Wolken, da diese gestern so unglaublich tief hingen und sowieso alles in Neben gehüllt war. Zwar wollen wir definitiv nochmal bei Sonnenschein darauf, aber total beeindruckend waren die Sicht und die Atmosphäre trotzdem.  Wie auch schon vom Cobble Hill am Wochenende mit Dinah, konnten wir dennoch bis in die USA schauen und den großen Vulkan erspähen. In der Dämmerung sind wir dann wieder hinunter und entlang des Wassers gefahren. An einem kleinen niedlichen Hafen haben wir einen Halt eingelegt und wurden fast weggepustet, weil es so gewindet hat. Schließlich aßen wir schön Abendbrot in einer super süßen Pizzeria. Es hat echt Spaß gemacht mal wieder etwas mit jemandem in meinem Alter zu unternehmen und einfach mal über Reisen und die Welt zu quatschen.

Heute Morgen bin ich nach Shawnigan Lake gefahren und habe Conal und seine Kollegin Beckie bei der Arbeit in der Eisfactory besucht. Für mich war es super interessant mal zu sehen, wie Eis hergestellt wird. Beim Herstellen der Mischung, Aufkleben der Labels und Schließen der hundert Deckel konnte ich auch helfen. Für die paar Stunden hat es echt Spaß gemacht.

Jenny in der Eisfabrik
Am Nachmittag machte ich einen kleinen Ausflug nach Duncan, die Stadt der Totempfähle und das Herz des Cowichan Valleys. Durch die „Stadt“ bin ich dann immer den gelben Fußabdrücken hinterher, die einen auf eine kleine Tour zu all den Totempfählen brachte. Irgendeine touristische Attraktion muss nun mal auch Duncan haben und da viele First Nations aus dieser Gegend kommen, passt das. Allerdings gibt es nicht wirklich mehr zu sehen bzw. das was es vielleicht noch gegeben hätte, war natürlich gerade geschlossen und so machte ich mich wieder zurück auf den Weg nach Mill Bay.


Donnerstag, 05.02.2015 – Tag 219

Nachdem ich gestern nochmals mit den Mädels im Ort zum Geocachen unterwegs war und sogar Erin schließlich total begeistert davon war, zauberten Nic und Conal ein leckeres britisches Abschiedsessen. Es gab Roast Beef und Yorkshire Pudding und hat wirklich sehr gut geschmeckt.

Abschiedsessen mit meiner britischen Gastfamilie
Heute Morgen bin ich dann extra früh aufgestanden, um allen vieren noch Tschüss sagen zu können. Auch wenn ich ein paar Tage brauchte, um mich an die Kinder zu gewöhnen, sind sie mir in den letzten anderthalb Wochen sehr ans Herz gewachsen.
Beim Zusammenpacken meiner Sachen starrte mich plötzlich ein großes Reh im Garten an und ich konnte ein weiteres hinter den Bäumen erspähen. Wahrscheinlich waren es zweie von denen, die uns gestern schon beim Cachen begegnet waren.

Ein paar Stunden später habe ich in Nanaimo Hasen am Straßenrand entdeckt. Hier bin ich vorhin bei strömendem Regen angekommen und bleibe zwei Nächste im Hostel. Das Haus ist ziemlich leer. Hier sind zwei kanadische Jungs, ein etwas älterer merkwürdiger Schweizer, die Besitzerin des Hauses, ihre Assistentin und ich. So habe ich ein komplettes Dreierzimmer für mich alleine.

Heute habe ich erstmal einen kleinen Ausflug zum Pipers Lagoon Park nicht weit von der Stadt entfernt gemacht. Dieser ist so ähnlich wie die schmale Landzunge in Sooke, nur viel größer. Auf der Halbinsel bin ich einmal komplett herum auf den Felsen geklettert und habe wieder einmal ein paar Robben und diesmal sogar auch drei Seelöwen gesehen. Leider wurden das Wetter und die Sicht immer schlechter und dann fing es an zu stürmen, sodass ich zurück in die Stadt und ins Hostel gefahren bin.

Da reißt einer sein Maul aber ganz schön weit auf!

Sonntag, 08.02.2015 – Tag 222

Von Nanaimo war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Es hat nur geregnet und gestürmt, die Leute im Hostel waren ein wenig eigenartig und die Stadt kann man meines Erachtens nicht als solche bezeichnen. Im strömenden Regen bin ich also am Hafen und durch die mini „Altstadt“ gelaufe, die aus einem Block besteht und nicht wirklich alt ist. Dort hatte ich allerdings eine lustige Begegnung mit einem Backpacker, bevor ich mich lieber wieder ins trockene Hostel verzog.

Gestern ging es dann weiter nach Parksville. Allerdings bin ich nur durch die Stadt durchgefahren, da sie auch nicht groß anders aussah als Nanaimo und ich so lieber einen Stopp im kleinen Örtchen Qualicum Beach direkt am Strand machte. Viel zu sehen gab es dort auch nicht, aber zumindest waren die Häuser ein wenig farbenfroher und die Menschen waren draußen auf den Straßen unterwegs und hatten gute Laune. Was vielleicht auch ein wenig daran liegen könnte, dass es nicht aus Eimern geschüttet hat.

Am Strand von Qualicum
Zum Nachmittag fuhr ich nach Nanoose Bay, wo ich die Nacht über bei der Mutti von Eryn aus Cochrane blieb. Cheryl und ihr Lebensgefährte Seann sind zwei außerordentlich nette Menschen und großartige Gastgeber. Sie leben in einem Resort direkt in einer Bucht und haben vom Wohnzimmer aus den Ausblick aufs Wasser. Es ist einfach nur wunderschön dort und die Umgebung macht einen sprachlos. Zu dritt sind wir zu ein paar ins Wasser ragenden Felsen gegangen, die die verschiedensten Farben und Formen hatten. Bei diesen einzigartigen Steinformationen haben wir die Seelöwen vorbei schwimmen gesehen und auch die Sonne zeigte sich mal zur Abwechslung ein ganz kleines wenig und brachte einen schönen Regenbogen mit. Anschließend fuhren wir in eine Bucht nicht weit davon entfernt, wo wir eine komplette Seelöwenkolonie vorfanden und beobachten konnten. So etwas habe ich echt noch nie gesehen! Es waren einfach so unglaublich viele Tiere und die machen so einen unvorstellbaren heiden Lärm. Das war definitiv ein Highlight, das ich nicht so schnell vergessen werde. Wieder zurück im Resort haben wir Burger zum Abendbrot gegessen, waren im strömenden Regen im Whirlpool entspannen und haben den interessanten Geschichten von Seann gelauscht, da seine Mutter in der Nachkriegszeit mit ihm aus Deutschland geflohen ist. Diese Nacht konnte ich dann auch endlich mal wieder gut schlafen, nachdem die letzten beiden Nächte im Hostel in Nanaimo ziemlich anstrengend waren, da man alles gehört hat, was im Flur und in den Nebenzimmern vor sich ging.

Gut gelaunt warten wir auf die Seelöwen, die hier wohl öfter mal vorbei kommen.
Entdeckt!!! Keine zehn Meter von uns entfernt.

Das sind nur einige der lauten Seelöwenkolonie.
Heute machte ich mich nun auf den Weg in den Westen der Insel, da ich zuvor immer entlang der Ostküste hinauf gefahren bin. Im McMillas Provincial Park/Cathedral Grove machte ich eine kleine Pause. Dort ist man wirklich im Regenwald und die riesigen Bäume sind bis zu 800 Jahre alt. Eigentlich sehen so ziemlich alle Bäume auf der Insel so urig aus, aber es war dennoch sehenswert auf den matschigenen Wegen den Wald zu erkunden.

Erholungspause im kanadischen Regenwald
Ich fühle mich soooo winzig!!

Nach 2-3 weiteren Stunden im Auto erreichte ich schließlich Ucluelet am späten Nachmittag. Das Motto „Life on the edge“ drückt sehr schön aus, dass man hier wirklich am letzten Zipfel des Landes ist, dafür aber auch am wilden Pazifik und den schönsten Stränden Kanadas. Hier bleibe ich eine Woche im Hostel, wo mir erst einmal eröffnet wurde, dass ich der einzige Gast derzeit wäre. Schließlich kam dann noch Suzie, die spontan für zwei Tage aus Victoria zum Surfen hier hochgefahren ist. So sind wir für ein paar Tage zumindest schon zwei Leute im Haus und ich bin gespannt ob das kleine Stückchen Erde, wo ich gerade bin, das hält, was alle von ihm versprechen.

Jenny

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