Dienstag, 10. Februar 2015

Schafe, Robben, Delfine, Pinguine und jede Menge Sandflies!

Catlins


24.01. – 25.01.2015 – Tag 137-138



Wendy hat noch eins drauf gesetzt und uns ihr Auto geliehen, damit wir die Catlins erkunden konnten! Ollo, mit dem wir schon in Milford Sound das Auto geliehen hatten, war auch wieder dabei. Die Catlins sind eine Region im Osten der Südinsel, mit Hügeln worauf jede Menge friedliche Schafe grasen und mit wunderschönen schroffen Küsten. Mich hat’s immerzu an England oder Irland erinnert, auch wenn ich dort noch nicht war. In den zwei Tagen haben wir wieder so viel gesehen und erlebt, dass ich gar nicht alles aufzählen kann. Wendy haben wir am Anfang in der „Tautuku Bay“ abgesetzt, da sie dort mit Freunden zusammen campen wollte. Der Campingplatz natürlich direkt am Meer versteht sich. Wir sind dann alleine weiter und haben die „Cathedral Caves“ erkundet. Vielleicht erinnert ihr euch noch an den Beginn meiner Reise, wo wir in Coromandel die „Cathedral Cove“ (das Loch im Stein aus „Die Chroniken von Narnia“) besichtigt haben, aber diese Höhlen sind bei weitem größer und noch beeindruckender! Eine Höhle nach der anderen, die allein durch die Kraft von Wellen vor vielen vielen Jahren entstanden sind. Wir entdeckerfreudigen Menschen sind natürlich mit Taschenlampe bewaffnet in jede einzelne reingegangen bis es nicht mehr ging und in der einen haben wir ganz überraschenderweise am Ende Pinguine (!!) sitzen sehen ohne das wir vorgewarnt wurden! Wir sind jedoch schnell wieder gegangen, weil wir sie ja nicht stören wollten. Als nächstes ging es ganz tourimäßig zum sogenannten „Slope Point“, dem südlichsten Punkt der Südinsel. Von dort sind es nur noch 4803 km bis zum Südpol. Wenn man so mit dem Auto durch die Hügellandschaft fährt kann man ungefähr eine Million Schafe und Kühe grasen sehen, aber um noch mehr Tiere zu sehen ging es dann zur „Curio Bay“. Als erstes standen Delfine auf dem Plan. Wenn man Glück hat kann man in der einen Bucht sogar mit ihnen surfen und schwimmen gehen, weil sie gerne ziemlich nah am Strand spielen. Nach einer Stunde Wasser anstarren hatten wir genug und wollten weiter, doch im letzten Moment konnten wir doch tatsächlich noch welche aus dem Wasser springen sehen! Nicht lange, aber ich habe die kleinsten Delfine der Welt einmal zu Gesicht bekommen. Weiter ging es zum Pinguine schauen. Die kommen am Abend an Land gewatschelt, um ihre Babys zu füttern. Auch hier mussten wir eine ganze Weile warten, aber als dann der erste angewatschelt kam war das echt zu knuffig! Ein paar weitere haben wir aus der Ferne sehen können. Den Abend haben wir mit Wendy und ihren Freunden verbracht. Es war echt echt super nett am Lagerfeuer mit Marshmallows und ein bisschen Sternenkunde. Nach und nach hatten wir nämlich ein umwerfend krassen Sternenhimmel, da es ringsrum ja alles stockfinster und die Sterne dafür umso heller waren. Wir haben uns dann noch mit Isomatte und Schlafsack an den Strand gelegt, um eine Weile die Sterne zu beobachten bis wir entschieden haben dort gleich zu schlafen. Bis um zwei Uhr ging die Sternkunde noch weiter. Die Milchstraße war wirklich sehr beeindruckend, eine andere Galaxie konnte man auch sehen, Satelliten und viele viele Sternschnuppen. Es hieß immer, noch eine Sternschnuppe, dann schlafen wir... Aus einer wurden ungefähr zehn weitere bis die Augen von allein zufielen.


Die "Cathedral Caves"
Das Tourifoto vor einer der ganzen "Cathedral Caves"


Am südlichsten Punkt der Südinsel, dem "Slope Point"!


Geweckt wurden wir am nächsten Morgen von einer Milliarde Sandflies. Es war unmöglich den Kopf aus dem Schlafsack zu stecken, das wir gezwungen waren aufzustehen… Der wunderschöne Sonnenaufgang hat das Ganze nur halb so schlimm gemacht. Wir haben uns also früh auf die Socken gemacht, um weiter Richtung Osten zu kommen. Zuerst ein Wasserfall, ein schöner See in dem sich die Bäume gespiegelt haben und noch ein Wasserfall und zwischendurch ein Frühstück mit fantastischen Blick auf die Bucht, in der wir am Strand geschlafen haben. Danach folgte noch ein weitere kleine Wanderung entlang der Küste und dann haben wir eine wirklich super coole Kunstgalerie in Papatowei angeschaut, die uns echt beeindruckt hat (ein bisschen Kultur tut auch mal ganz gut)! Diese bestand ausschließlich aus Dingen, die der Künstler am Strand gefunden hat oder aus alten Sachen, die weggeschmissen wurden. Man konnte irgendwie an allem drehen oder drücken, womit es dann in Bewegung gesetzt wurde. Wer Lust hat kann sich hier ja mal ein kleines Video dazu anschauen: http://vimeo.com/74599830 (es reichen auch schon die ersten paar Sekunden). Unser letzter Stopp war beim Nugget Point, wo ich erneut hin und weg von der Küste war. Vor dort konnten wir auch noch Seerobben und Seelöwen spielen und relaxen sehen. In dem Moment, wo wir uns fragten, ob der eine fette Seelöwe tot sei, bewegte er sich kurz und lag anschließend weiterhin reglos auf dem Stein. Die haben ein Leben! Auf dem Weg nach Balclutha, wo wir Ollo abgesetz haben und uns endgültig von ihm verabschieden mussten, da er nächste Woche wieder zurück in unsere Heimat fliegt, konnten wir noch ein riesigen Seelöwen direkt am Strand sitzen sehen, der sich aber anscheind von den ganzen Paparazzis gestört fühlte und die Flucht ins Wasser suchte! Auf dem Rückweg haben wir dann Wendy wieder eingesammelt. Am folgenden Tag haben wir uns einen freien Tag gegönnt und haben nur ein paar Shoppingerledigungen in der Stadt für unsere bevorstehende Wanderung gemacht.


Sonneenaufgang!





"Nugget Point"

Die Nuggets vom "Nugget Point"


Die Catlins sind bis jetzt mein kleiner heimlicher Favourit von Neuseeland. Natürlich waren alle anderen Gegenden, die ich bisher gesehen habe ebenfalls wunderschön, aber hier unten fühle ich mich wirklich pudelwohl. Die Küsten, das Meer und die unberührte Natur mit den ganzen Tieren haben mich wirklich begeistert! Ein echt schönes und lustiges Wochenende, was ich nicht so schnell vergessen werde  J

Laura

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