Freitag, 3. Oktober 2014

Am Ende der Welt!

Paihia - Teil 1


19.09. und 20.09.2014 – Tag 10 & 11

Wir haben uns nach Paihia aufgemacht, also weiter in den Norden! Wenn man so mit dem Bus durchs Land fährt kann man gar nicht genug von dem Anblick bekommen. Immer wieder kleine und größere Hügel, wo Schafe, Kühe und Rinder auf grasgrünen Flächen grasen und der nächste Berg ist dann wieder komplett bewaldet, mal mit deutsch aussehendem Wald oder palmartigen Gewächsen. In Paihia angekommen hat man die Bay of Island direkt vor der Nase mit mehr als 150 kleinen Inseln. Es ist ein Touristenstädtchen, aber da zurzeit noch Winter ist, ist hier kaum was los, aber die Stadt ist sehr niedlich.

Da viele daran interessiert sind, wie es mittlerweile mit der Jobsuche aussieht, kann ich an dieser Stelle sagen, dass wir stets bemüht sind etwas zu finden, da das Geld schneller schwindet als vorerst angenommen. Also nehmen wir uns meist jeden Vormittag vor ein wenig dafür zu tun. Wir werden auch immer besser im Telefonieren, Englisch sprechen und natürlich Planen. Aber die Jobs liegen hier, wie in Deutschland auch, nicht auf der Straße ;D Da uns erzählt wurde, dass hier im Norden zurzeit ein paar Fruitpicking Jobs wären, sind wir auch gleich losgezogen, um uns hier in der Gegend mal umzuhören, aber die Suche sieht für die kommenden Wochen sehr karg aus und war somit erfolglos.

Nach langem Überlegen, was wir denn nun hier in Paihia anstellen wollen, haben wir uns „nur“ für die Bustour zum Cape Reinga entschieden, da dieses ohnehin unser Ziel war. Für das Delphinschwimmen muss erst noch ein wenig geschuftet werden, aber dafür ist ja ein Jahr lang Zeit. Wir mussten am nächsten Morgen schon um 6 Uhr aufstehen, was nach so langer Auszeit von Schule und irgendwelchen Verpflichtungen schon eine Herausforderung war! Dennoch war ich höchstmotiviert den nördlichsten Punkt der Nordinsel zu erreichen. Den ersten Stopp unserer Bustour haben wir quasi mitten im Dschungel gemacht, um ein paar riesige Kauri-Bäume zu bestaunen, die hier in Neuseeland leider schon größtenteils vor langer Zeit vernichtet wurden. Das Wetter konnte sich die ganze Zeit nicht entscheiden, wie schon die restlichen Tage. Das ist so eine Sache, die mir hier sowas von auf den Keks geht! Im ersten Moment ist es angenehm mit zwei Jacken, wenn die Sonne dann urplötzlich rauskommt ist es zu warm, also packt man eine in den Rucksack, dann zieht man die andere auch noch aus und zwei Minuten später fängt es an zu regnen, heißt man kramt beide wieder raus und das Spiel spielt man alle paar Minuten den ganzen Tag lang.

Die positiven Seiten des schlechten Wetters!

Bei einem Stopp im Café habe ich die weltbeste heiße Schokolade getrunken UND mir den besten Brownie der Welt mit meinen Mädels geteilt….das war schon der Oberknaller. Dann ging es weiter zum 90 Miles Beach, der eigentlich gar nicht 90 Meilen lang ist, wie wir erfahren haben, aber wirklich der absolute Wahnsinn. Die Strände hier in Neuseeland sind allesamt einfach wunderschön und traumhaft zugleich! Der menschenleere Strand, dazu die Wellen, die schon 50m vorher anfangen zu brechen dann  hinter der Düne steht plötzlich wieder dicht bewachsener Wald. Wir sind bestimmt eine ganze Stunde mit dem Bus einfach direkt am Wasser entlang gefahren bis wie aus dem Nichts hohe Sanddünen auftauchten und man sich wie in der Wüste gefühlt hat. Wir haben dort sogenanntes ‚Sandboarding’ gemacht. Man schnappt sich ein Board und ab geht es auf den Sandhügel, was zwar unheimlich anstrengend ist, aber allein der Ausblick von oben war mal wieder fantastisch… Und dann legt man sich einfach auf das Board und ab geht es hinunter mit bis zu 70 km/h. Aufgrund des Wetters war dies eine feucht-fröhliche Angelegenheit, aber es hat sehr viel Spaß gemacht! Nächste Station war dann das Cape Reinga. Die Maoris glauben, dass die Seelen an diesem Ort zurück in ihre alte Heimat finden und dort Neuseeland dann verlassen. Zudem prallen hier die Wellen des Pazifiks und der Tasmansee schäumend aufeinander. Wir sind aus dem Bus ausgestiegen und es schüttete nur so aus allen Eimern und Kannen. Es tropfte selbst schon von der Nase. Ich war das erste Mal auf meiner Reise für ganze 10 Minuten lang deprimiert, da alles um einen herum nur grau war und man kaum was sehen konnte. Aber zum Glück ändert das Wetter hier minütlich seine Meinung und als wir dann klitsch nass waren kam plötzlich auf der einen Seite wieder die Sonne hervor. Es eröffnete sich ein beeindruckendes Bild: auf der Seite der Tasmansee war auf einmal herrlichstes Wetter und auf der Seite des Pazifiks hingen die grauen Wolken noch und wir standen einfach dazwischen, gefühlt als wäre man wirklich am Ende der Welt! An dieser Stelle habe ich festgestellt, dass selbst solch ein Wetter die Schönheit dieses Landes nicht entstellen kann und dadurch alles an seinen eigenen Charme gewinnt. Auf dem Rückweg waren wir ziemlich platt und stellt euch vor es hat keinen einzigen Tropfen mehr geregnet…

Ein noch relativ junger Kauri-Baum...

90 Miles Beach

Sandboarding!

Franzi und ich mit unseren Boards :)
Tasmansee & Pazifik prallen aufeinander!

Der weltberühmte Leuchtturm am Cape Reinga!

Und plötzlich als wir gegangen sind war das Wetter wieder wunderschön...

Laura

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