Samstag, 6. Juli 2013

Calgary im Ausnahme-Zustand

Kanada Teil 3 / 05.07.2013

  ... one of the best things I´ve ever done...

Nachdem sich Calgary 15 Tage lang im state of emergency befand, gibt es nun eine weitere Ausnahmesituation in der Stadt. Zehn Tage lang wird nun die Stampede zum 101. Mal gefeiert. Seit dem Beginn des Rodeofestivals fand sie bisher jedes Jahr statt und so hält die Veranstalter, Touristen und Bürger Calgarys auch dieses Jahr nach dem Hochwasser nichts davon ab, ihre Tradition zu zelebrieren. Während dieser Zeit spielt die ganze Stadt verrückt. Alle Leute laufen mit Cowboystiefeln, -hüten, Jeans mit Gürtel und Hemden herum. Alles dreht sich nur noch um eines: The Greatest Outdoor Show On Earth. Dieses Festival beginnt üblicher Weise mit einer riesigen Parade durch Downtown. Diese Parade fand heute statt. Da Caren in der Touri-Info im Tower arbeitet, durften sie und ihre Kollegen auf dem Tower-Float an der Parade teilnehmen. So kam ich auch mit in de Backstage-Bereich und lernte dabei gleich meine zukünftigen Kollegen kennen. Als es dann so weit war, dass der Wagen starten sollte, streikte er erst einmal, was zu großer Aufregung und Enttäuschung führte. Denn alle, die mitfahren sollten, hatten die Nacht vor Aufregung kaum geschlafen und freuten sich wie Kinder kurz vor Weihnachten. Nachdem der Organisator den Wagen schon von der Parade ausgeschlossen hatte, bekam ihn der Fahrer doch noch zum Starten und dann ging es los. Marc meinte kurzerhand ich solle doch einfach mitlaufen und nach ein wenig Zögern fand ich mich plötzlich  anderthalb Stunden neben dem Float mit drei weiteren Mitarbeitern des Towers durch die Straßen von Calgary laufen. Dieses Erlebnis war einfach unfassbar unglaubwürdig genial. Hundertausende Besucher winken dir, fotografieren dich und rufen dir zu. Die Stimmung ist unglaublich. Da marschiert die kleine Jenny, ausgestattet mit Cowboy-Hut und Fahne, bei Nordamerikas größter Parade ein paar Wagen hinter Kanadas beliebten Astronauten Chris Hadfield und Calgarys Bürgermeister Nenshi mit. Das ist so unglaublich absurd, dass ich kein bisschen darüber nachgedacht und es einfach nur genossen habe. So etwas erlebt man nur einmal im Leben. Und dass es möglich ist, dass ich bei einer Parade mitlaufe, für die man als Einheimischer nur als Besucher Zugang hat, habe ich nur Caren und Marcs Connection zu verdanken. 
Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen, weil es so spontan und einfach total überwältigend war.




Jenny

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