Dienstag, 16. Juli 2013

Einfach immer etwas los

Kanada Teil 4 / 06.07 – 15.07.2013

The new normal exitement

Nachdem der Freitag mit der Parade schon so aufregend, aber gleichzeitig auch total anstrengend war, ging es das gesamte Wochenende genauso weiter. So viel, wie ich an diesen drei Tagen erlebt habe, erleben manche Leute nicht in ihren ganzen Ferien.
Zipline at COP
Am Samstag fuhr ich mit Caren und Marc zum Canada Olympic Park. Dort fuhr ich mit der Zipline. Dabei sitzt man praktisch in einem Gurt und saust in schwindelerregender Höhe an einem Stahlkabel entlang. Vorerst wird man mit der vollen Montur aus Gurt, Helm und Rollen ausgestattet. Dann geht es zur Trainingsstrecke. Diese besteht aus einer winzigen Zipline kurz über dem Boden, damit man zum einen erst einmal ein Gefühl für das Fahren entwickelt und außerdem die Bremsposition einmal ausprobieren kann. Anschließend fuhr ein kleiner Bus alle Teilnehmer auf den Berg zum Fuß der Skisprungschanze Calgarys. Von dort aus ging es mit einem gläsernen Fahrstuhl weiter in die Höhe zur Absprungplattform. In meiner Gruppe war glücklicher Weise eine Frau, die noch viel viel verängstigter war als ich, sodass meine Sorgen nicht allzu groß waren und ich die wunderbare Aussicht dort oben genießen konnte. Beim dritten Durchgang war ich an der Reihe. Meine Rollen wurden auf das Seil gelegt und ich daran befestigt. Und los ging es mit über 120 km/h die Skischanze in der Luft hängend hinab. Es war mega schnell und total hoch, aber es machte einen verdammten Spaß. Leider dauerte die Fahrt nur einige Sekunden, bis ich wieder Boden unter den Füßen hatte. Von dort aus führte eine kleinere Zipline zurück zum Gebäude des Parks. Ich war super froh, dass ich es ausprobiert hatte, auch wenn ich vorher ein wenig nervös war.
Wieder bei Caren und Marc zu Hause entschieden wir uns, den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen, schauten ein paar Fotos und den hauptsächlich in Calgary gedrehten Film Cool Runnings. Abends wollte Caren mir noch die Statistik für das Visitor Center erklären, damit ich bei der Arbeit nächste Woche alle Kunden erfassen konnte. Dies löste unter uns dreien allerdings solch heftige Diskussionen aus, dass am Ende keiner mehr das System verstanden hatte.
Sonntagmorgen habe ich ausgeschlafen, mit meinen Eltern per Video gechattet und einfach nur ausgeruht. Nachmittags sind wir zum Stampede Gelände gefahren. Die Stampede ist sozusagen das größte Cowboy- und Rodeo-Festival und es versetzt die gesamte Stadt in Western-Stimmung. Das Gelände besteht aus einem riesigen Rummel, einer Landwirtschaftsausstellung, einem Indian-Village und einem riesigen Markt. Zudem gibt es allerhand Shows und tausende unterschiedliche außergewöhnliche Essensangebote. So habe ich beispielsweise eine Potato on a Stick verschlungen, die frischesten Chips, die es geben kann. Ein paar Stunden erkundeten wir das Gelände bevor es wir 19:45 unsere Plätze vor der großen Bühne einnahmen. Dann begannen die Chuckwagon-Races. Je vier Planwagen pro Rennen mit vier eingespannten Pferden und zwei Outriders laufen bestenfalls mit einer neuen Rekordgeschwindigkeit um den Sieg. Insgesamt gibt es neun Rennen pro Abend.
Chuckwagonraces
Diese Tradition lässt sich von der Kultur der Cowboys ableiten und so bilden diese Rennen ein Highlight in der Eveningshow der Stampede. Dann folgt eine kleine Pause. Derweil stellten Marc und Caren fest, dass ganz in der Nähe unserer Plätze ein paar Bekannte von ihnen sitzen mussten und so kam es dazu, dass sie sich neben uns die Grandstandshow, die anschließend folgte, anschauten.

Die Show war einfach nur überwältigend. Letztes Jahr dachte ich, dass man etwas dieser Art und dieses Ausmaßes nur einmal im Leben erleben wird. Diese Vermutung sollte sich allerdings als falsch herausstellen, da wir ja dieses Jahr extra wieder Tickets gebucht hatten. Die Grandstandshow dieses Jahres bestand vor allem daraus, verschiedenste Musikrichtungen darzustellen. Elemente der Show sind beispielsweise Singen, Tanzen, Akrobatik und und und…
Unterstützt von einem riesigen Feuerwerk. Alles in allem war sie, wie letztes Jahr schon, einfach so überwältigend und unglaublich, dass man es nicht in Worten ausdrücken kann. Man weiß überhaupt nicht, wohin man schauen soll, weil so viele erstaunliche Darstellungen auf einmal auf der Bühne und in der Luft über den Zuschauerrängen passieren. Auch auf Bildern oder Videos ist es wahrscheinlich unmöglich, zu zeigen, wie großartig diese Show ist und was für eine Stimmung und Aufregung dadurch zu verspüren ist.
Da die Show bis in die Nacht geht, kamen wir natürlich erst sehr spät wieder zurück und zum Schlafen. Beste Voraussetzung für den ersten Arbeitstag meines Praktikums. Morgens aßen wir schnell Frühstück, Marc fuhr Caren und mich zum Bahnhof und von da aus ging es für uns beide mit der C-Train nach Downtown. Das ist mein morgendlicher Ablauf für die nächsten 3 Wochen hier. Nun ging meine Arbeit im Visitor Information Centre los. Meine erste Aufgabe war es, die Racks, also die Regale für die Broschüren aufzufüllen. Im Laufe der Zeit trafen neben Caren und mir noch die Volunteerin Kim und die Sommerstudentin Mikki ein, die ich schon am Freitag bei der Parade kennengelernt hatte. Hauptsächlich hörte ich an meinem ersten Arbeitstag bei den Beratungen der anderen zu, um erst einmal ein Bild von den Aufgaben zu bekommen. In der Mittagspause wollten Caren und ich eigentlich ein wenig in der Stadt bummeln, doch plötzlich schüttete es wie aus Eimern und so bekam ich immerhin eine Vorstellung davon, wie heftig es in der Zeit vor der Flut pausenlos und tagelang geregnet hatte. Wir versuchten, eine Straße zu überqueren und waren dabei schon von Kopf bis Fuß komplett nass. Zeitgleich trafen wir allerdings durch Zufall auf die Volunteerin JoAnn, mit der ich in ein paar Tagen ebenfalls zusammenarbeiten werde. Durch diese kurzfristige Begegnung entschieden Caren und ich uns, nicht nach draußen zu gehen, sondern über das +15 Wegesystem der Stadt zum Calgary Philharmonic Orchestra zu gelangen. Dort musste Caren etwas wegen ihrer Konzertkarten absprechen, bevor wir zum Mittag im Baraka Pizza essen gingen. Nach unserer Pause sprach Caren mit einer weiteren Interessentin am Volunteering, während ich wie bisher meinen Kollegen zuhörte. Bereits am ersten Tag bekam ich mit, dass die Kunden vier Fragen stellen, die immer und immer wieder kehren:
1.      Are there any washrooms in here?
2.      Where can I go up to the tower? (Es stehen bzw. Hängen 2 große Schilder vor dem Tresen, die die Richtung zum Tower anzeigen…^^)
3.      Where did you buy those shirts? (Gemeint sind die Hell or High Water – Shirts der Stampede, die wir als Arbeitsuniform die Woche über getragen haben…)
4.      Can you tell me something about what I can do in Calgary?
Somit war mein erster Tag in der Tourist-Information schon sehr lehrreich. Um 17 Uhr haben Caren und ich Feierabend gemacht    und liefen zur Bahnstation zwei Blöcke zurück und Marc holte uns an     der letzten Haltestelle wieder ab. Abends haben wir noch angefangen, den Film The Hobbit zu schauen, bevor wir schlafen gingen.
Mein Dienstag fing genauso wie der Montag an: Aufstehen, Frühstücken, Autofahren, Bahnfahren, Racks-Füllen. Allerdings durfte ich auch schon meine ersten Kunden im VIC alleine beraten. Über den Tag waren noch zwei Kollegen da, die ich bisher noch nicht kennengelernt hatte, mit denen ich aber ebenfalls super klarkomme.  Zum einen lernte ich die Festangestellte Ann kennen und zum anderen die Volunteerin Debbie, welche auch erst seit ein paar Monaten hier arbeitet. Zur Mittagspause sind Caren und ich aufs Dach des Aspen-Gebäudes gegangen, zu welchem der Tower gehört. Dort fand anlässlich der Stampede eine Rooftop- Privatparty mit kostenlosen Essen für alle Mitarbeiter des gesamten Hauses statt, wobei ich natürlich gleich noch ein paar Leute kennenlernte. Da Caren an dem Tag wegen eines Arztbesuches schon ein bisschen früher Schluss machen musste, fuhr ich nach meinem Feierabend alleine mit Bahn und Bus zurück und traf Caren und Marc schließlich an der Market Mall. Dort habe ich einen riesigen und total leckeren Crêpes gefüllt mit Erdbeeren, Sahne und Vanille-Pudding gegessen. Dadurch war abends allerdings auch kein Platz mehr für ein normales Abendbrot und ich bin relativ früh ins Bett gegangen.
Wie es sich herausstellte, war dies eine grandiose Entscheidung, denn der nächste Tag sollte anstrengend werden… Es war der erste Tag, an dem ich wirklich fast durchgehend Kunden beraten habe und zwar auf Deutsch und Englisch. Das hat auch insgesamt total Spaß gemacht, aber am Ende meiner Schicht war ich fix und fertig. Eine sehr lustige Kunden fragte mich nach der Zipline und ob das denn auch Frauen machen könnten. Als ich meinte, ich hätte es auch getan, antwortete sie mit folgendem Satz: “But you´re a child and I´m an old woman.“ Was beides nicht wirklich zutraf, aber wir beide mussten lachen und zum Schluss konnte ich sie doch noch davon überzeugen, es einfach selbst einmal auszuprobieren. Des Weiteren berieten Caren und ich zusammen eine mexikanische Kundin, welche letztes Jahr schon einmal da war und nun für ein paar Wochen mit ihrer Tochter in der Stadt ist. Obwohl sie hervorragend Englisch verstand, bestand sie darauf mich ein paar Sätze auf Spanisch reden zu hören und so bestand mein Tag aus einem Mischmasch was die Sprachen betrifft. In unserer Mittagspause bummelten wir durch den Stephen Avenue Walk und durch den TD Square, wobei mir Caren auch die Devonian Gardens zeigte. Danach ging es mit Beratungen über Beratungen weiter. Für mich ist es total interessant und auch spannend jeden Tag mit anderen Leuten aus so vielen unterschiedlichen Ländern sprechen zu können. Durch die verschiedenen Sprachen brauche ich aber auch wirklich Konzentration für meine täglichen acht Stunden Arbeit und so war ich um 17 Uhr total erledigt. Eigentlich hatten Caren, Marc und ich noch vor, am Mittwoch ein weiteres Mal auf den Stampede-Ground zu gehen, denn durch die Stampede-Parade hatten wir für jeden Teilnehmer noch eine Freikarte bekommen. Durch unsere aller Müdigkeit waren wir allerdings kurz davor, den Plan zu känzeln. Wir hätten dann jedoch gar keine Chance mehr gehabt, auf das Gelände zu gelangen. Also entschieden wir uns dafür, das durchzusetzen und spazierten noch ein wenig durch den Rummel. Dabei bekam ich nach einigen Suchens sogar 27 Cookies für nur acht Dollar. Wir waren eigentlich in dem Vorhaben gekommen uns die JetSki-Show anzuschauen, aber dafür standen geschätzte Tausend Leute quer über das gesamte Gelände an und so viel Geduld konnte niemand von uns aufbringen. Anstelle dessen, liefen wir weiter etwas ziellos bei einer unglaublichen Hitze herum und kamen dann zum Agriculture-Centre. Dort bekamen wir nicht nur ein paar Lämmer, Lamas, Esel und Bullen zu Gesicht, sondern auch ein Tag alte kleine Küken. Da wir anscheinend sehr interessiert gewirkt haben müssen, wurden wir von den zugehörigen Leuten gefragt, ob wir mal eines davon streicheln wollen. Das süße Kleine war soooooo flauschig und vor allem für Caren war dies die Erfüllung eines Lebenstraumes. Zudem sahen wir auch noch kleine schlafende Ferkel, die ebenfalls total niedlich waren. Anschließend hörten wir kurz bei einer Pferde-Auktion zu und schlenderten ein wenig weiter, bis wir in die Nähe der Rennbahn und Bühne für die Abendshow kamen. Durch einen Zaun konnten wir sogar das erste Planwagen-Rennen zur Demonstration sehen und warteten deshalb dort eine kurze Weile. In unserer Nähe stand auch eine wunderschöne Kutsche, die von Heavy Horses in ein paar Minuten zur Eröffnung der Veranstaltung in die Show gezogen werden sollte. Davor stand ein Reiter auf einem schön gefleckten Pferd und ich fragte, ob ich ein Foto mit ihm machen könnte, was natürlich überhaupt kein Problem darstellte. Im Gegenteil, er bestand auch noch darauf, dass ich ein Foto von ihm, Marc und Caren machte. So ergab sich ein kleines Gespräch und Caren stellte fest, dass der Reiter mit demselben Pferde am Freitag mit uns in der Parade gewesen war. Plötzlich holte der Mann drei Vip-Tickets für die Barn, also für die Scheunen der Rennpferde, heraus und schenkte sie uns. Wir waren total außer uns vor Freude, da nur wenige bestimmte Personen eine beschränkte Anzahl von 40 solchen Pässen zur Verfügung hatten und wir nun drei ergattert hatten. Also warteten wir weiterhin am Zaun und wollten nach den Chuckwagon-Races die Ställe besuchen. Dieser Plan hielt allerdings nur so lange an, bis derselbe Mann zu uns geritten kam und sich wunderte, dass wir gar keine Eintrittskarten für die Show hatten. Also griff er zum wiederholten Mal in seine Tasche und drückte uns VIP-Tickets für die Eveningshow in die Hand. So fanden wir uns kurze Zeit später völlig überrumpelt mit Karten für die Planwagenrennen und die Grandstandshow (wofür wir am Sonntag noch einiges an Geld bezahlt hatten und ich letztes Jahr schon dachte, das wäre eine once-in-life-experience)  und für die Barns ganz vorne in der ersten Reihe an der Rennbahn wieder. Also verfolgten wir die Rennen so nah wie nur möglich und schauten uns anschließend die Scheunen an, wo die Chuckwagon-Fahrer mit ihren Bekannten und Verwandten bei den Pferden den Abend ausklingen ließen. Caren und ich wollten ein Foto von uns beiden machen, wobei einer der Fahrer uns fragte, ob er uns nicht fotografieren solle… Die gesamte Situation war auch nur ein ganz ganz kleines bisschen verwirrend und verrückt… Die Grandstandshow über standen wir in dem Stehbereich gleich vor der Bühne und bekamen die Darsteller dadurch unglaublich nah zu Gesicht.
Grandstand zum 2.
 Teil der Show war ja auch der Stargeiger, den Caren und Marc persönlich vom Orchester kannten und so hatte ich die Gelegenheit mit ihm nachdem er von seinem ersten Auftritt von der Bühne kam und bevor er für seinen zweiten wieder auf die Bühne musste zu reden.
Dabei schloss sich auch einer der indianischen Tänzer an. Bei dem Gespräch stellte sich heraus, dass jener schon letztes Mal bei der Show dabei war und auf dem großen, leuchtenden Vogel damals über das Publikum geflogen ist. Dieses gesamte Erlebnis war total unglaublich. Durch die Extra-Tickets dauerte unser Tag natürlich auch wieder bis in die Nacht und das, obwohl ich schon Nachmittgas nach der Arbeit so erschöpft war. Caren und ich haben allerdings festgestellt, dass schlafen überbewertet wird und es wäre einfach unmöglich gewesen, die VIP-Pässe abzulehnen und so ein überwältigendes Ereignis zu verpassen. Als wir dann mitten in der Nacht auf dem Weg nach Hause waren, mussten wir allerdings noch einmal kurz anhalten, da am Himmel Nordlichter zu sehen waren und ich so noch ein weiteres seltenes Erlebnis hatte.   
Durch die überaus kurze Nacht war ich den nächsten Tag bei der Arbeit verständlicher Weise wirklich unaufmerksam und überhaupt nicht in der Lage, irgendetwas Neues aufzunehmen. Deshalb begnügte ich mich auch damit, wieder mehr bei den anderen zuzuhören, als selbst mit Kunden zu sprechen. Mittlerweile bin ich aber soweit, dass ich selbst die jüngste und am schnellsten sprechende Kollegin (Mikki) verstehe, was mir immerhin etwas Motivation für den Tag brachte. Caren und ich waren in der Arbeitszeit einmal kurz am Olympic Plaza, wo anlässlich der Stampede Fluor-Rope-Square mit Line-Dance stattfand, um die immer häufiger auftauchenden Fragen danach beantworten zu können.
Fluor-Rope-Square at Olympic Plaza
Da Caren natürlich gleich gute Laune bekam und mittanzen wollte, knickte sie erst einmal heftig mit dem Fuß um. In unserer Mittagspause haben wir dann eine kleine City-Tour gemacht. Dabei liefen wir vom Tower aus zum höchsten Gebäude der Stadt mit dem Namen Bow und einem großen vergitterten weißen Kopf davor zum alten und neuen Rathaus und wieder zurück zur Arbeit im Center. Nach der Arbeit fuhren wir mit Marc den Wohnwagen abholen, damit wir Freitag zum Campen fahren können. Wieder zu Hause machte ich mich erst einmal ans Packen für das Wochenende und derweil besuchte uns eine Nachbarin von Caren und Marc. Sie bekam von uns eine typisch Berliner Currywurst, was sie so nicht kannte und gleich zu ihrem Lieblingsessen kürte. Später kam auch noch ihr Mann dazu und, obwohl alle daran interessiert waren, sich mit mir zu unterhalten, ging ich sofort nach dem Burger-Essen ins Bett. Ich war einfach so erschöpft und müde und hatte kein bisschen Konzentration mehr um auch nur ein weiteres Wort auf Englisch zu verstehen.
Am Freitag fühlte ich mich wieder etwas fitter und so beriet ich auch wieder alleine ein paar Kunden. Ein etwas älterer Mann war allerdings etwas muffelig gelaunt, da ich ja nun kein perfektes Englisch spreche und er nur Fragen stellte, zu denen ich entweder nichts wusste oder bei denen meine Antwort ihn enttäuscht hatte. Davon ließ ich mich allerdings nicht weiter einschüchtern, denn kein anderer Tourist hatte bis jetzt mit mir ein Problem und mir macht die Arbeit im Visitor Centre echt Spaß.
Ausblick auf das Stampede-Gelände vom Tower
In meiner Pause bin ich mit Caren hoch auf den Tower zur Aussichtsplattform gefahren, von wo wir einen genialen Überblick über die ganze Stadt hat. Anschließend waren wir wieder im Baraka essen. Nach unserer Schicht fuhren wir mit der C-Train zum Zoo. Allerdings waren wir die einzigen Leute, die dort ausstiegen, da der Zoo momentan noch aufgrund der katastrophalen Flut geschlossen ist. Wir wurden dort von Marc mit dem Auto abgeholt.
Camping-Wochenende
Zu dritt fuhren wir nun ungefähr zwei Stunden weiter zum Tillebrook Campground. Dort angekommen wurden wir erst einmal von Mücken belagert, sodass wir so schnell wie nur möglich in den Trailer flüchteten. Abends aßen wir noch schön Nudeln und schauten dabei ein Stück The Hobbit weiter.
Am Samstagmorgen konnten wir endlich mal wieder so richtig lange ausschlafen. Danach gab es ganz gemütlich draußen Frühstück beim Lagerfeuer und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben S´mores gegessen. Mega lecker! Den Rest des Vormittages verbrachte ich mit Lesen.

Badlands
Dinosaurier-Knochen
Nachmittags fuhren wir in den Dinosaur Provincial Park in die Badlands. Die Landschaft dort ist einfach unglaublich und wurde durch alle möglichen Naturerscheinungen über die Jahre zu dem einzigartigen Landstück geformt, welches sie heute ist. Abends nahmen wir auch an einer sogenannten Sunset-Tour durch die Gegend teil. Dabei fuhren wir mit einer 12köpfigen Gruppe durch die Hoodoos und konnten uns die überwältigende Landschaft genauer ansehen und von einem Guide erklären lassen. Wo immer wir auch unsere Füße hinsetzten, konnten wir davon ausgehen, dass darunter gerade die Überreste eines Dinosaurier-Knochens waren. Caren konnte sogar einen Dino-Zahn finden. Ich bin noch nie einfach durch ein Gebiet gelaufen und habe dabei mal so nebenbei tausende gut erhaltende Knochen gefunden. Das war echt ein sonderbares Erlebnis.
Tags darauf hieß es erneut schön ausschlafen, frühstücken, Lagerfeuer machen und S´mores essen. Danach packten wir in Ruhe den Trailer zusammen und machten uns noch auf die Suche nach einem Geo-Cash, den ich dann auch relativ leicht im Geäst eines Busches entdecken konnte. Anschließend ging es zurück nach Cochrane mit Sebastian Sick als Unterhaltung im Radio. Wieder angekommen holten wir uns schnell eine Pizza und ich kam dazu mal ein wenig an diesem Blog zu schreiben, da hier einfach zu viel los und zu wenig Zeit ist. Abends waren Caren, Marc und ich noch bei den Nachbarn und ich beschäftigte ihre kleine neunjährige Tochter. Beziehungsweise sie beschäftigte mich mit Klatschspielen und Mario Kart auf der Wii.
Heute startete schon meine zweite Arbeitswoche. Also war die Entspannung wieder vorüber. Im Center passierte allerdings nichts sonderlich Erwähnenswertes und in der Pause waren wir nur kurz auf der Bank und saßen sonst auf dem Stephen Avenue Walk während wir uns Schokolade gönnten. Nach der Arbeit schauten wir ein paar Fotos der letzten Tage durch und auch Bilder von Caren und Marcs Umzug nach Kanada vor ein paar Jahren. Zwischendurch war ich einmal mit Navigationsgerät ausgestattet im Dorf Milch holen, damit ich mich auch ja nicht verlaufe.


Jenny

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