Te Puke/ Pongakawa – Teil 7
03.11. – 09.11.2014 – Tag 55-61
Eine weitere Woche schwindet nur
so dahin. Ich hätte die Woche gern mehr gearbeitet, aber die Regenwolken
bestimmen nun mal, wieviel Geld wir verdienen können. Wettervorhersagen sind
hier sowieso der letzte Ramsch. Meine App wechselt tagtäglich oder sogar
stündlich die Meinung. Wenn Regen angezeigt wird, scheint draußen die Sonne und
wenn man das Gewitter schon deutlich am Himmel aufziehen sieht und von weitem
hört, wird aktuell Sonnenschein gemeldet. Und das liegt nicht nur an meiner
App, sondern ist mit jeder beliebigen Vorhersage so. Also bleibt einem nichts
anderes übrig, als jeden Tag und jede Stunde zu schauen und abzuwarten was sich
da oben so zusammenbraut. So konnten wir am Montag gar nicht arbeiten, am
Dienstag teils unter sehr herbstlichen Bedingungen, am Mittwoch konnte man den
Tag nur mit reichlich Sonnencreme überstehen, am Donnerstag mussten wir nach 10
Minuten abbrechen und konnten erst am Nachmittag weiter machen und am Freitag
war es ein ganz „normaler“ Tag mit angenehmen Bedingungen. Ich hatte sogar zwei
Tage lang den Genuss mal eine andere Arbeit auszuführen. Es ging darum Knospen
auszusortieren. Wir sehen dann aus wie Detektive, die dort durch die Riehen
streifen und nach etwas hochinteressantem Ausschau halten, was die Welt
verändern könnte. Letztendlich haben wir nach bananenförmigen Knospen gesucht
und diese entfernt, da die Früchte später nicht verkäuflich sind und so die
anderen Früchte besser wachsen können und die Bienen sich auf diese
konzentrieren. Dieser Job ist wesentlich entspannter und ich hätte ihn so gerne
länger gemacht! Jedoch hieß es danach weiterhin „Tipping“. Wir sind hier nun
mal nicht bei wünsch dir was. Am Samstag fiel für mich die Arbeit leider aus,
da die Plantagen zurzeit mit Pestiziden gesprayt werden und während dieser Zeit
nicht betreten werden dürfen. Ich war ein wenig deprimiert, denn keiner war im
Haus (Bella & Franzi haben eine andere Arbeit und konnten arbeiten), es war
herrlichstes Wetter und ich wusste nicht so richtig was ich mit mir anzufangen
sollte. Der Gedanke daran eigentlich Geld verdienen zu können, um zu Reisen und
es nicht zu Können hat mich ein wenig traurig gemacht. Ich war eine Runde
joggen. Das ist bei frischer Landluft, Kühe, die einem zuschauen, Auto- und
Traktorfahrer, die einem stets mit einem Lächeln grüßen und Sonne eine gute
Idee gewesen! Und es tat auch mal wieder ganz gut Zeit für sich alleine zu
verbringen und außerdem eignete sich der Tag noch prima um Wäsche zu waschen,
Blog zu schreiben, aufzuräumen, Bewerbung zu schreiben, Reisepläne zu schmieden
und meine Kochfähigkeiten zu erweitern. Langsam macht es mir sogar Spaß zu
Kochen!
Wir haben übrigens auch neue
Mitbewohner in unsrem Haus. Christin & Fabi sind vor kurzer Zeit
weitergezogen und so war es ziemlich ruhig geworden. Auch im anderen Haus sind
nur noch Arno und Linda übrig gelblieben. Jetzt haben wir Zuwachs von zwei
japanischen Mädchen namens Rika und Juri bekommen sowie von Dominika und André
aus Tschechien mit denen wir uns super verstehen und wir kommen endlich mal
dazu mehr Englisch zu reden. Abends schauen wir meist zusammen noch einen Film
und am Sonntag waren wir zusammen bei einem kleinen Wasserfall namens
„Raparapahoe Falls“ nahe Te Puke. Es war wirklich schön dort, nur der Weg
dorthin war wirklich sehr (!) steil bergab und da könnt ihr euch vorstellen wie
wir geprustet haben, als wir wieder hoch mussten. Aber es hatte sich gelohnt. Danach
haben wir noch am Strand und haben die Seele baumeln lassen…
So steil ging es eine halbe Stunde hinunter... |
Rechts ist der kleine Wasserfall zu sehen |
Schönstes Wetter am Strand! |
Laura
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