Sonntag, 2. November 2014

Happy Halloween



Samstag, 01.11.2014 – Tag 123

Ohman, ich bin total überwältigt! Gestern war Halloween und als ich von der Arbeit zurückkam, war ich schon begeistert von den ganzen Dekorationen an den Häusern und den unglaublich kreativen Kostümideen der Kinder als auch der Erwachsenen. Wirklich jeder war auf der Straße unterwegs und alles sah total toll aus! Ich musste mich echt dazu zwingen mich auf das Autofahren zu konzentrieren. Als ich dann beim Haus ankam, hatte ich auch erst einmal gar keine Chance hinein zu gelangen, da so viele Leute vor der Tür standen. Auch unser Haus hatte Caren in den letzten Tagen und Wochen von innen und von außen sehr aufwändig und liebevoll dekoriert. Außerdem habe ich zum ersten Mal überhaupt einen Kürbis ausgeschnitzt. Ich setzte dann also meine Maske auf und zog mit Kaylee und ihrer Freundin Sophie um die Häuser. Wir klopften an unzähligen Türen, sagten gefühlte tausend Mal „Trick or Treat“ an einem Abend und an wirklich jedem Haus wurden wir mit zahlreichen Süßigkeiten ausgestattet. Mein kleiner Beutel quoll nach den ersten paar Häusern schon über und so bekam ich von einer sehr netten Frau noch eine übergroße Einkaufstüte, die sich auch recht schnell füllte. Die Freude, Begeisterung und auch Bereitschaft etwas zu Halloween zu machen, ist hier einfach unwahrscheinlich groß. Dadurch, dass aber niemand es ablehnt, Süßes zu verteilen, ist es für die Kinder aber auch total selbstverständlich überall etwas zu bekommen und so brauchen sie sich auch keine kreativen Sprüche oder fiese Tricks auszudenken. 
Dafür sind die Kostüme und Häuser einfach einzigartig gestaltet und so ziemlich jeder macht dabei mit. Teilweise wurden wir auch echt mies erschreckt, als plötzlich der Sensenmann oder die übergroße Spinne aus dem Dunkeln auf uns zu gesprungen kamen. Die Kreativität der Leute kannte keine Grenzen. Sehr süß war es auch, wie teilweise die kleinsten Kinder die Tür geöffnet haben und total aufgeregt die Geschenke verteilten. Insgesamt hat es super Spaß gemacht und war total mitreißend. Halloween in Kanada ist deifinitiv cooler als in Deutschland und für mich ein einzigartiges Erlebnis.
nur nicht gegen blutverlaufene Gliedmaßen rennen
Wer wurde da oben wieder erschlagen??
Trick or Treat
ein nachgestellter Autounfall als Halloween-Deko

Nach dem „Trick or Treat“ veranstalteten wir ja noch unsere kleine Halloween-Party. Leider kamen nicht viele Leute, aber es war dennoch ein sehr schöner Abend. Kaylees Familie kam noch kurz vorbei und Kayden war mega aufgedreht. Länger geblieben sind nur Kim, die im Tower volunteert, ich aber letztes Jahr zuletzt gesehen hatte, und ihr Mann Don als Herz-König und –Königin verkleidet. Mit deutschem Gulasch, einem Friedhofs-Schokokuchen und Feuerzangenbowle mit gruseligem Lachen im Hintergrund wurde es noch ein sehr langer, aber amüsanter Abend.

 
hier haben die Leute keine Leichen im Keller, sondern offensichtlich im Vorgarten




Als ich heute Mittag aufgewacht bin, hatten wirklich alle Einwohner der Straße schon ihre Deko wieder abgebaut und pünktlich zum 1. November hatten wir heute den richtigen Wintereinbruch. Ich hatte dennoch richtig gute Laune und war ungefähr so aktiv wie Kayden gestern und so machten Caren und ich uns im Schneetreiben auf die erfolgreiche Suche einer kompletten Cache-Reihe.

Übrigens habe ich meine komplette Reiseplanung nun noch einmal geändert. 
Eine Weile werde ich aber dennoch noch auf dem Campingplatz arbeiten. Interessant wird es dort aber, wenn ich gehe, weil sie dann echt Mühe haben werden, alle Schichten zu besetzen um das Office offen zu lassen. Bonnie ist momentan schon wieder um Urlaub und so arbeite ich alle Schichten unter der Woche und Brenda an den Wochenenden. Also müssen sich jetzt die beiden neuesten Mitarbeiter drei Wochen lang alleine zurecht finden. Gestern bin ich mit  Brenda dafür noch einmal alles durchgegangen, was sie tun muss, wenn sie an den Tagen nun alleine im RV Park Office ist und es war ein bisschen so, als würde ich ihr die Welt neu erklären. Sie ist leider nur sehr selten eingesetzt und wenn, dann nicht alleine. Dadurch war das gestern alles ein bisschen viel und Neuland für sie und sie meinte selber, dass sie sonst die paar Stunden mit lesen verbringt und froh ist, dass ich bereits die ganze Arbeit schon getan habe, wenn ihre Schicht anfängt. So habe ich heute an meinem freien Tag gleich einen Hilfe-Anruf von ihr erhalten. Ich bin wirklich gespannt, wie es am Montag für mich auf Arbeit aussieht. Gestern hatte ich dafür echt Spaß an der Arbeit. Ich habe während Bonnie nicht da ist, ein wenig mehr Papierkram zu erledigen und die Aufgabe mir erste Gedanken zu einer möglichen Umfrage über den Campingplatz zu machen. Dazu habe ich erst einmal ein wenig recherchiert und mit verschiedene Umfragen im Internet durchgelesen. Dabei bin ich beispielsweise auf die Frage gestoßen, was ein akzeptabler Preis für ein Bündel Feuerholz wäre, wo man dann einen Preis zwischen $1 und $6 ankreuzen sollte. Glaubt mir, ihr wollt nicht wissen, für wie viel wir das Holz anbieten… Insgesamt ist mir dabei auch einmal wieder deutlich geworden, dass ich wohl eher nicht selbst auf dem Campground einchecken würde… Es gibt so einige Faktoren, die dort meiner Meinung nicht so wirklich in Ordnung sind bzw. einfach nicht meiner Vorstellung eines Campingausfluges entsprechen. Dennoch hat neulich ein Kunde vom Campingplatz, der direkt in Cochrane liegt, zu uns gewechselt und mir erst einmal zehn Minuten lang erzählt, wie wohl er sich nun hier fühlt. Ein weiteres Highlight gestern war dann ein Anruf von „Google Maps“. Ein Mitarbeiter mit indischem Akzent wollte wissen, ob die Adresse vom RV Park korrekt ist, und, ob unsere Lokation neben einer Tankstelle liegt. Wann wird man denn schon mal von „Google Maps“ angerufen? =D Aber wie gesagt, gestern war einfach ein sehr interessanter und aufregender Tag.

Jenny

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