Te Puke/ Pongakawa - Teil 2
15.10.-21.10. – Tag 36-42
Wir haben erst einmal so richtig
schön ausgeschlafen! Frühestens am Montag sollte unser Job beginnen. Also was
macht man den ganzen Tag lang in einem Kaff? Am ersten Tag gab es eine Menge Papierkram
zu erledigen, Mails schreiben, Wäsche waschen, spazieren gehen, Musik hören,
ein wenig lesen (natürlich auf Englisch) oder auch einfach nur mal Nichts tun.
Wir haben uns erneut an das Brot gewagt. Alle guten Dinge
sind ja nun mal bekanntlich drei. Insgesamt haben wir es 3x in der Sonne gehen
lassen und am Ende war es ein wahres Prachtexemplar! Wir haben uns darüber
gefreut wie kleine Kinder. Am Abend gab es noch zusammen mit den anderen ein
nettes Barbecue (= grillen) und somit endlich mal wieder Fleisch!
Zur linken das perfekte Brot und rechts unser von zuvor :D |
Am nächsten Tag hat uns Leonie
mit in die nächst größere Stadt Papamoa zum Einkaufen genommen. Es gab neue
Socken (es ist wirklich ein Rätsel: entweder sie gehen kaputt oder die
Waschmaschine frisst sie), eine neue Hose, denn meine beiden sind urplötzlich kaputt
gegangen und zu guter Letzt noch Gummistiefel, da wir hier auch das Kühe melken
lernen können und man diese dafür wirklich braucht. Also sind wir am Nachmittag
mit Mike zum Melken gefahren. Zuerst müssen die Kühe von der Weide geholt
werden, denn diese stehen nicht wie in Deutschland im Stall, sondern dürfen den
ganzen Tag fröhlich auf der Wiese grasen. Nach einer Stunde kamen dann die 180
Kühe in aller Ruhe den Berg heruntergetrabt und haben nach und nach den Weg in
die Molkanlage gefunden. Das Melken an sich ist nicht so schwer, man muss die
Molkteile (ich weiß nicht wie man diese professioneller bezeichnet) an den
Zitzen der Kühe anbringen und dabei aufpassen, dass man nicht getreten wird
oder schlimmsten falls angepisst/angeschissen wird. Mir ist das zum Glück nur
fast passiert, aber am Ende war man dennoch ziemlich voll mit Kuhscheiße. Auch
nach der Dusche war der Geruch noch deutlich vorhanden! Für diesen Job werden
wir erst bezahlt, wenn wir alle weiteren Aufgaben, die Maik währenddessen
gemacht hat, auch machen können….das dauert wohl noch ein bisschen.
In der Melkanlage |
Ein weiteres Ereignis in der
spannenden Woche des „Nichts tun“ war Fabis Geburtstag. Wir haben am Vormittag
ein wenig Kubb gespielt und abends hatten wir ein nettes Barbecue zusammen mit den
Arbeitern vom anderen Haus (Linda, Niederlande; Francesco, Chile; Vojta,
Tschechien; Arno & Anthony, Frankreich). Wir haben so viel gegessen, dass
wir ins Bett gerollt sind :D
Ansonsten waren wir
noch einmal mit Melken, haben unser erstes Geld mit Unkraut jäten im Garten
verdient, weil Leonie nicht mehr ansehen konnte, wie gelangweilt wir manchmal
rumlagen… die anderen Tage durften wir noch das Haus putzen und dann die
Fenster. Wir haben uns immerhin nicht mehr so nutzlos gefühlt. An einem anderen
Abend sind wir zusammen mit den anderen noch an den Strand gefahren, der nur 10
Minuten mit dem Auto entfernt ist. Die hohen Wellen wurden mit den letzten
Sonnenstrahlen von der untergehenden Sonne angestrahlt und es war einfach
wunderschön anzusehen! Wir haben ein kleines Feuer gemacht natürlich mit
Marshmallows und die beiden Jungs haben den ganzen Abend lang versucht zu
angeln (vergeblich). Als es dunkel wurde kamen die Sterne zum Vorschein, man
konnte die Milchstraße wirklich gut erkennen und ich habe am sternenklaren
Himmel eine Sternschnuppe gesehen!
Am kommenden Tag habe ich mein
erstes Brot ganz alleine gebacken und man siehe da: es funktioniert
tatsächlich!
Mein Fazit aus dieser super spannenden und ereignisreichen Woche: auch wenn wir in den letzten
Tagen nicht wirklich viel gemacht haben, können wir das Ganze einfach als ein entspannten Urlaub ansehen mit ganz viel Ruhe und Pause. Wir sitzen hier zwar mitten in der Pampa, haben keine Läden in
greifbarer Nähe (man kann also nicht unnötig Geld ausgeben!), Kühe um uns herum und haben (noch) kein Job, aber wenn man
sich Mühe gibt, etwas Gutes daraus zu machen, wird selbst aus einem Tag an dem
mal nichts spannendes passiert und man mal nicht umherreist ein interessanter
Tag mit neuen Erkenntnissen!
Laura
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