Dienstag, 4. November 2014

Einfach mal Nichtstun und vom Nichtsun ausruhen...

Te Puke/ Pongakawa - Teil 2


15.10.-21.10. – Tag 36-42


Wir haben erst einmal so richtig schön ausgeschlafen! Frühestens am Montag sollte unser Job beginnen. Also was macht man den ganzen Tag lang in einem Kaff? Am ersten Tag gab es eine Menge Papierkram zu erledigen, Mails schreiben, Wäsche waschen, spazieren gehen, Musik hören, ein wenig lesen (natürlich auf Englisch) oder auch einfach nur mal Nichts tun. Wir haben uns erneut an das Brot gewagt. Alle guten Dinge sind ja nun mal bekanntlich drei. Insgesamt haben wir es 3x in der Sonne gehen lassen und am Ende war es ein wahres Prachtexemplar! Wir haben uns darüber gefreut wie kleine Kinder. Am Abend gab es noch zusammen mit den anderen ein nettes Barbecue (= grillen) und somit endlich mal wieder Fleisch!

Zur linken das perfekte Brot und rechts unser von zuvor :D
Am nächsten Tag hat uns Leonie mit in die nächst größere Stadt Papamoa zum Einkaufen genommen. Es gab neue Socken (es ist wirklich ein Rätsel: entweder sie gehen kaputt oder die Waschmaschine frisst sie), eine neue Hose, denn meine beiden sind urplötzlich kaputt gegangen und zu guter Letzt noch Gummistiefel, da wir hier auch das Kühe melken lernen können und man diese dafür wirklich braucht. Also sind wir am Nachmittag mit Mike zum Melken gefahren. Zuerst müssen die Kühe von der Weide geholt werden, denn diese stehen nicht wie in Deutschland im Stall, sondern dürfen den ganzen Tag fröhlich auf der Wiese grasen. Nach einer Stunde kamen dann die 180 Kühe in aller Ruhe den Berg heruntergetrabt und haben nach und nach den Weg in die Molkanlage gefunden. Das Melken an sich ist nicht so schwer, man muss die Molkteile (ich weiß nicht wie man diese professioneller bezeichnet) an den Zitzen der Kühe anbringen und dabei aufpassen, dass man nicht getreten wird oder schlimmsten falls angepisst/angeschissen wird. Mir ist das zum Glück nur fast passiert, aber am Ende war man dennoch ziemlich voll mit Kuhscheiße. Auch nach der Dusche war der Geruch noch deutlich vorhanden! Für diesen Job werden wir erst bezahlt, wenn wir alle weiteren Aufgaben, die Maik währenddessen gemacht hat, auch machen können….das dauert wohl noch ein bisschen.

In der Melkanlage
Ein weiteres Ereignis in der spannenden Woche des „Nichts tun“ war Fabis Geburtstag. Wir haben am Vormittag ein wenig Kubb gespielt und abends hatten wir ein nettes Barbecue zusammen mit den Arbeitern vom anderen Haus (Linda, Niederlande; Francesco, Chile; Vojta, Tschechien; Arno & Anthony, Frankreich). Wir haben so viel gegessen, dass wir ins Bett gerollt sind :D

Ansonsten waren wir noch einmal mit Melken, haben unser erstes Geld mit Unkraut jäten im Garten verdient, weil Leonie nicht mehr ansehen konnte, wie gelangweilt wir manchmal rumlagen… die anderen Tage durften wir noch das Haus putzen und dann die Fenster. Wir haben uns immerhin nicht mehr so nutzlos gefühlt. An einem anderen Abend sind wir zusammen mit den anderen noch an den Strand gefahren, der nur 10 Minuten mit dem Auto entfernt ist. Die hohen Wellen wurden mit den letzten Sonnenstrahlen von der untergehenden Sonne angestrahlt und es war einfach wunderschön anzusehen! Wir haben ein kleines Feuer gemacht natürlich mit Marshmallows und die beiden Jungs haben den ganzen Abend lang versucht zu angeln (vergeblich). Als es dunkel wurde kamen die Sterne zum Vorschein, man konnte die Milchstraße wirklich gut erkennen und ich habe am sternenklaren Himmel eine Sternschnuppe gesehen!
Am kommenden Tag habe ich mein erstes Brot ganz alleine gebacken und man siehe da: es funktioniert tatsächlich!




Mein Fazit aus dieser super spannenden und ereignisreichen Woche: auch wenn wir in den letzten Tagen nicht wirklich viel gemacht haben, können wir das Ganze einfach als ein entspannten Urlaub ansehen mit ganz viel Ruhe und Pause. Wir sitzen hier zwar mitten in der Pampa, haben keine Läden in greifbarer Nähe (man kann also nicht unnötig Geld ausgeben!), Kühe um uns herum und haben (noch) kein Job, aber wenn man sich Mühe gibt, etwas Gutes daraus zu machen, wird selbst aus einem Tag an dem mal nichts spannendes passiert und man mal nicht umherreist ein interessanter Tag mit neuen Erkenntnissen! 

Laura


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen